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Verdi-Streik gegen AmazonArbeitskampf in Rheinberg

Verdi ruft Amazon-Beschäftigte zum zweitägigen Streik auf. Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels Nordrhein-Westfalen sollen anerkannt werden.

Das Amazon-Logistikzenter in Rheinberg Foto: Martin Meissner/ap

Berlin afp | Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten des Amazon-Standorts im nordrhein-westfälischen Rheinberg zu einem zweitägigen Streik aufgerufen. Der Ausstand sollte am Freitagmorgen beginnen und bis Samstagnachmittag dauern, teilte Verdi mit. Die Gewerkschaft fordert die Anerkennung der Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels Nordrhein-Westfalen sowie den Abschluss eines Tarifvertrags „Gute und gesunde Arbeit“.

Amazon hat nach Angaben von Verdi in Rheinberg seit Ende 2022 rund 800 Arbeitsverhältnisse durch sogenannte Aufhebungsverträge abgebaut. Die Zahl der festangestellten Beschäftigten sei von etwa 2.000 auf noch circa 1.200 gesunken.

„Gleichzeitig stellt das Unternehmen pünktlich zum Weihnachtsgeschäft 300 neue Arbeitskräfte als Aushilfen ein – wie so oft über befristete Verträge“, kritisierte der für den Standort Rheinberg zuständige Gewerkschaftssekretär Tim Schmidt. Ein solches Vorgehen sorge für Unverständnis und Frustration bei den Betroffenen und sei nicht nachvollziehbar.

Verdi ruft regelmäßig zum Arbeitskampf bei dem Onlinekonzern auf. Amazon verweist stets darauf, dass die Beschäftigten des Konzerns von „fairen Löhnen und guten Zusatzleistungen“ profitierten. Der Einstiegslohn bei Amazon in Deutschland liege bei 15 Euro oder mehr, hinzu kämen viele Extras und etwa die Kostenübernahme für das Deutschlandticket.

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