Verdacht auf Volksverhetzung in Dessau: Anne-Frank-Tagebuch verbrannt
Anne Franks Tagebuch ist wohl das bekannteste Dokument aus der Zeit des Holocaust. Jetzt haben drei Jugendliche nahe Dessau ein Exemplar verbrannt.
Beim Eintreffen der Polizeibeamten war das Feuer bereits erloschen. Bei den Buchresten handelte es sich demnach um ein Exemplar vom „Tagebuch der Anne Frank“. Die Beschuldigten wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen an ihre Eltern übergeben. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung ein.
Einen ähnlichen Fall hatte es 2006 in Pretzien gegeben, das ebenfalls in Sachsen-Anhalt liegt. Rechtsradikale hatten dort bei einer Sonnwendfeier das Tagebuch der Anne Frank verbrannt.
Die Familie von Anne Frank hatte sich zwischen 1942 und 1944 in einem Hinterhaus an der Amsterdamer Prinsengracht vor den Nazis versteckt. Dort soll auch das weltberühmte Tagebuch entstanden sein. Die Franks wurden jedoch verraten und von der Gestapo festgenommen.
Die 15-jährige Anne starb 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen an Typhus. Nur ihr Vater Otto Frank überlebte. Er veröffentlichte das Tagebuch seiner Tochter und wandelte das Haus in Amsterdam in ein Museum um.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kompromiss oder Konfrontation?
Flexible Mehrheiten werden nötiger, das ist vielleicht gut
Eine Chauffeurin erzählt
„Du überholst mich nicht“
Niederlage für Baschar al-Assad
Zusammenbruch in Aleppo
Kinderbetreuung in der DDR
„Alle haben funktioniert“
Ungerechtigkeit in Deutschland
Her mit dem schönen Leben!
Der Check
Verschärft Migration den Mangel an Fachkräften?