Verdacht auf Anschlagsvorbereitung: Syrer in Schwerin festgenommen

Laut Bundesanwaltschaft soll der Mann bereits mit der Beschaffung von Bauteilen für einen Sprengsatz begonnen haben. Die Polizei hat mehrere Wohnungen durchsucht.

Computer-Bildschrim mit einerm Tweet der Polizei: Für die Bewohner besteht keine Gefahr

Das ist gerade alles, was die Fotoagenturen an Bildmaterial zur Festnahme in Schwerin zu bieten haben Foto: dpa

KARLSRUHE/HAMBURG dpa | Ein Syrer ist in Schwerin wegen des dringenden Verdachts auf Vorbereitung eines islamistisch motivierten Sprengstoffanschlags festgenommen worden. Das teilte die Bundesanwaltschaft am Dienstagmorgen mit. Spezialkräfte der Bundespolizei und des Bundeskriminalamtes seien im Einsatz gewesen. Zudem würden die Wohnungen des Beschuldigten sowie weiterer bislang nicht verdächtiger Personen durchsucht.

Nach den bisherigen Ermittlungen ist der 19-jährige Beschuldigte dringend verdächtig, einen islamistisch motivierten Anschlag mit hochexplosivem Sprengstoff in Deutschland geplant und bereits konkret vorbereitet zu haben. Der junge Mann war offenbar schon länger im Visier der Behörden. Bereits im Juli 2017 habe er den Entschluss gefasst, in Deutschland einen Sprengsatz zu zünden, um eine möglichst große Anzahl von Personen zu töten und zu verletzen.

Seit Juli habe er mit der Beschaffung von Bauteilen und Chemikalien begonnen, die für die Herstellung eines Sprengsatzes benötigt werden. Ob der Beschuldigte bereits ein konkretes Ziel für seinen Sprengstoffanschlag ins Auge gefasst hatte, sei noch unklar. Hinweise auf eine Einbindung des Beschuldigten in eine terroristische Vereinigung hatte die Bundesanwaltschaft zunächst nicht.

Durchsuchungen auch in Hamburg

Im Zusammenhang mit der Festnahme in Schwerin fand auch in Hamburg ein Einsatz des Bundeskriminalamtes statt. „Das ist richtig. Es hat Durchsuchungen in Hamburg gegeben. Wir haben Amtshilfe geleistet für das BKA“, bestätigte Polizeisprecher Ulf Wundrack am Dienstag. Der Einsatz sei ebenso wie in Schwerin um 6 Uhr morgens erfolgt.

In Deutschland hat es bereits wiederholt Festnahmen von Verdächtigen gegeben, die aus islamistischen Motiven einen Anschlag vorbereitet haben sollen. So zuletzt am Mittwoch vergangener Woche in Berlin ein 40-Jähriger, den die Ermittlungsbehörden der Islamistenszene zurechnen. Im Juli 2016 sprengte sich im bayerischen Ansbach ein 27-Jähriger syrischer Flüchtling auf einem Platz vor einem Musikfestival in die Luft, 15 Menschen wurden verletzt.

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