: Verbindung zu Bin Laden
Im Frankfurter Al-Qaida-Prozess berichtet ein Zeuge über angebliche Verbindungen zum Terrornetzwerk
FRANKFURT/MAIN ap ■ Ein Zeuge im Frankfurter Al-Qaida-Prozess hat am Donnerstag über eine Verbindung zwischen den Angeklagen und Ussama Bin Laden berichtet. Der 24-jährige Marokkaner berief sich dabei auf angebliche Äußerungen eines der Beschuldigten, Aeurobe Beandali. Die beiden hatten zusammen in Untersuchungshaft in Frankfurt gesessen. Der Zeuge berichtete, Beandali habe ihm während der Haftzeit vom vermeintlich „wichtigsten Kopf der Gruppe“, Abdul Rahman, erzählt, der in London sitze und persönlichen Kontakt zu Ussama Bin Laden pflege. Er habe außerdem gesagt, eine Geiselnahme sei geplant, um die in Deutschland inhaftierten mutmaßlichen Terroristen freizupressen.
Beandali habe sich selbst als Gefolgsmann von Bin Laden zu erkennen gegeben und geprahlt, dass zeitgleich zu der geplanten Geiselnahme in Deutschland, zu der es dann allerdings nicht kam, in Tadschikistan 14 Deutsche entführt wurden, die aber letztlich doch alle wieder freigekommen waren. Unklar blieb am gestrigen Verhandlungstag, ob es sich bei dem Vorfall in Tadschikistan um die Geiselnahme vom Juni 2001 gehandelt haben könnte. Damals waren 15 Mitarbeiter der Deutschen Welthungerhilfe überfallen und gefangen genommen worden. Vier von ihnen wurden nach wenigen Stunden, die übrigen nach drei Tagen freigelassen. Soweit bekannt, hatten die Geiselnehmer damals nur die Freilassung von Gleichgesinnten aus tadschikischen Gefängnissen gefordert.
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