Urteil in USA: 11 Jahre Haft für Hedgefondsmanager
Rajaratnams Insidergeschäfte hatten "historische Ausmaße". Der bereits zu einer langen Haftstrafe verurteilte Hedgefondsmanager muss dazu nun eine Rekordstrafe zahlen.
NNEW YORK afp/dapd | Der wegen Insiderhandels bereits zu elf Jahren Gefängnis verurteilte Wall-Street-Manager Raj Rajaratnam muss ein weiteres Bußgeld von fast 93 Millionen Dollar (knapp 67,5 Millionen Euro) zahlen. Richter Jed Rakoff begründete die Entscheidung am Dienstag mit der "gewaltigen und dreisten" Art des Verbrechens, in das der ehemalige Milliardär verwickelt gewesen sei.
Wie die US-Börsenaufsicht SEC, die ein zweites Verfahren gegen ihn angestrengt hatte, am Dienstag (Ortszeit) mitteilte, handelt es sich bei der von einem New Yorker Bundesgericht verhängten Geldbuße um die höchste der Geschichte. Sie zeige die "historischen Ausmaße" von Rajaratnams Handeln.
Der ehemalige Hedgefondsmanager war Mitte Oktober zu seiner Haftstrafe und einem ersten Bußgeld in Höhe von zehn Millionen Dollar verurteilt worden. Der aus Sri Lanka stammende Rajaratnam wurde für schuldig befunden, mit seinem Hedgefonds Galleon in den Jahren 2003 bis 2009 millionenschwere Insidergeschäfte getätigt zu haben.
Der 2009 festgenomme Rajaratnam strich so bis zu 75 Millionen Dollar (54,2 Millionen Euro) an illegalen Profiten ein. In jenem Jahr nahm er auf der Liste der weltweit reichsten Milliardäre des "Forbes"-Magazins mit 1,3 Milliarden Dollar Rang 559 ein. Nach Angaben seiner Anwälte ist der 54-Jährige inzwischen kein Milliardär mehr.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
FDP stellt Wahlkampf Kampagne vor
Lindner ist das Gesicht des fulminanten Scheiterns
Partei stellt Wahlprogramm vor
Linke will Lebenshaltungskosten für viele senken
Wahlkampf-Kampagne der FDP
Liberale sind nicht zu bremsen
Greenpeace-Vorschlag
Milliardärssteuer für den Klimaschutz
Katja Wolf über die Brombeer-Koalition
„Ich musste mich nicht gegen Sahra Wagenknecht durchsetzen“
Paragraf 218 im Rechtsausschuss
CDU gegen Selbstbestimmung von Frauen