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Urteil gegen Uli HoeneßKeine Bewährung

Uli Hoeneß ist in erster Instanz verurteilt – zu dreieinhalb Jahren Haft. Das Gericht folgte in weiten Teilen der Argumentation der Staatsanwaltschaft.

Sah schon vor dem Urteil nicht sehr erfreut aus: Uli Hoeneß. Bild: dpa

MÜNCHEN dpa/afp | Uli Hoeneß muss mit einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten für seine millionenschwere Steuerhinterziehung büßen. Das Landgericht München sprach den Präsidenten des FC Bayern München am Donnerstag in einem der spektakulärsten Steuerverfahren in Deutschland in sieben Fällen schuldig. Hoeneß hatte dem Fiskus mit einem Geheimkonto in der Schweiz mindestens 27,2 Millionen Euro an Steuern vorenthalten. Hoeneß blickte beim Urteilsspruch zu Boden und zeigte nur wenig Regung.

Uli Hoeneß bleibt trotz seiner Verurteilung zu einer Haftstrafe ohne Bewährung zunächst auf freiem Fuß. Das Landgericht München II hielt den gegen Hoeneß bestehenden Haftbefehl zwar aufrecht. Dieser bleibt nach den Worten von Richter Rupert Heindl aber außer Vollzug gesetzt.

Das Gericht blieb unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die wegen eines besonders schweren Falles von Steuerhinterziehung für eine Haft von fünf Jahren und sechs Monaten plädiert hatte. Die Verteidigung hielt höchstens eine Bewährungsstrafe für angemessen, sollte das Gericht die Selbstanzeige als unwirksam erachten. Beide Parteien können in Revision gehen. Nächste Instanz ist der Bundesgerichtshof in Karlsruhe.

Als Richter Rupert Heindl um 14.07 Uhr das Urteil verkündete, zuckten Hoeneß' Mundwinkel. Seine Ehefrau Susi litt im Zuschauerbereich mit und war nach dem Richterspruch völlig erstarrt.

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Am vierten und letzten Verhandlungstag hatte es keine weiteren Beweisanträge gegeben. Das Verfahren konnte damit gleich mit den Plädoyers fortgesetzt werden. Ankläger Achim von Engel sprach von einem besonders schweren Fall von Steuerhinterziehung. Hoeneß' Anwalt Hanns Feigen hatte in seinem rund 50-minütigen Schlussplädoyer auch eine Aussetzung des Haftbefehls gefordert. Falls das Gericht davon ausgehe, die Selbstanzeige sei wirksam, müsse von Straffreiheit ausgegangen werden. „Ich habe dem Vortrag von meinem Verteidiger nichts hinzuzufügen. Er hat alles gesagt, was ich nicht besser hätte formulieren können“, sagte Hoeneß in seinem Schlusswort.

Erschütterung für den FC Bayern

Der 62-Jährige legte seiner Frau Susi die Hand auf den Arm, als er vor der Beratung des Gerichts für rund zweieinhalb Stunden zwischen Hoffen und Bangen verließ. Sein Haftbefehl war im Frühjahr vergangenen Jahres gegen eine Kaution von fünf Millionen Euro außer Vollzug gesetzt worden. Die Anklage war ursprünglich von 3,5 Millionen Euro hinterzogenen Steuern ausgegangen. Im Laufe des Prozesses war die Summe auf mindestens 27,2 Millionen Euro emporgeschnellt. Die Verteidigung hatte diese Steuerschulden anerkannt.

Das Urteil dürfte auch den FC Bayern erschüttern. Hoeneß ist seit Jahrzehnten das Gesicht des Vereins. Als Spieler, Manager, Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender der AG prägte und prägt der Patriarch vom Tegernsee den erfolgreichsten deutschen Fußball-Club. Kann er seine Ämter als Präsident und Aufsichtsrat nun behalten?

Der seit 2009 als Präsident amtierende Hoeneß hatte auf der Mitgliederversammlung im November 2013 angekündigt, nach dem Prozess die „Vertrauensfrage“ zu stellen. „Ich werde mich jedem Votum, das sie treffen, unterwerfen“, hatte Hoeneß zu den Mitgliedern gesagt. Er wolle ihnen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung „das Recht geben, zu entscheiden, ob ich noch der richtige Präsident für diesen Verein bin“.

VW-Chef Martin Winterkorn stellte eine schnelle Reaktion des mit weiteren deutschen Wirtschaftsführern besetzten Aufsichtsrates in Aussicht. Nach dem Urteilsspruch „muss sich der Aufsichtsrat beraten. Vorher nicht“, sagte der Volkswagen-Chef am Donnerstag – vor dem Urteilsspruch – bei der Bilanzvorlage des Autobauers in Berlin.

Im Kern ging es bei den Plädoyers um die Wirksamkeit der im Januar 2013 von Hoeneß gestellten Selbstanzeige. „Eine wirksame Selbstanzeige, die die Verfolgung verhindern würde, liegt nicht vor“, meinte der Staatsanwalt.

Rückkehr zur Steuerehrlichkeit

„Die Tat wird überlagert von einer vollständigen Rückkehr zur Steuerehrlichkeit“, sagte hingegen Feigen. „Die Stunde Null dieses Verfahrens ist der 17. Januar 2013. Das war die Rückkehr des Herrn Hoeneß zur Steuerehrlichkeit“, betonte der Staranwalt. Schon aus der Selbstanzeige hätten sich über eine Schätzung die Steuerschulden errechnen lassen, argumentierte Anwalt Feigen. Daraus habe die Finanzverwaltung zwei Wochen nach dem Einreichen der im Januar 2013 eingereichten Selbstanzeige in einer Probeberechnung sogar eine Steuerschuld von 70 Millionen Euro errechnet. Da lägen die jetzt veranschlagten 27 Millionen deutlich darunter, betonte Feigen.

Es gebe bisher keine Urteile, wie mit einer solchen fehlgeschlagenen Selbstanzeige umzugehen sei, erklärte Feigen. Es sei zu prüfen, warum die Selbstanzeige fehlgeschlagen sei. Das sei nicht die Schuld von Hoeneß gewesen. Die Selbstanzeige sei von Beratern erstellt worden. Es wäre besser gewesen, lediglich eine Schätzung vorzunehmen.

An den Staatsanwalt gerichtet sagte Feigen, er halte die von ihm beantragte Strafe „in der Oktave für völlig verfehlt“. Auch die Anklagebehörde habe festgehalten, „dass ohne die Selbstanzeige die Ermittlungen der Behörden ergebnislos verlaufen wären“.

Für Hoeneß spreche zwar, dass er ein Geständnis abgelegt habe, nicht vorbestraft sei und unter einer großen psychischen Belastung stehe, räumte Ankläger von Engel ein. Der Prozess habe einen „gewaltigen medialen Wirbelsturm“ ausgelöst. Hoeneß habe öffentlich am Pranger gestanden. Auch Hoeneß' Lebensleistung, sein soziales Engagement und die verunglückte Selbstanzeige können den Bayern-Boss aus Sicht der Staatsanwaltschaft nicht vor einer Gefängnisstrafe bewahren. Gewichtige Milderungsgründe, die eine Bewährungsstrafe rechtfertigen würden, seien das alles nicht, erklärte von Engel.

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51 Kommentare

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  • Foto oben: Lutscht Hoeneß

    „Werther's Original“?

    Jedenfalls rechnet der Mann mit sogenannter Halbstrafe. Leidgenossen zwischen Krummer Lanke, Reichstag und Gedächtniskirche: "Seit seiner Verurteilung hat sich Hoeneß nichts zu Schulden kommen lassen! Also lasst ihm doch!

  • Alles fing so harmlos an

     

    Herr Hoeneß hatte viele Sympathisanten. Wahrscheinlich war es daher ein Insider, der ihn vor der heraufziehenden Gefahr warnte - zu spät!

    Von einem Verhandlungstag zum nächsten wuchsen die Steuerschulden an. Als man bei nachweisbaren 28 Millionen angekommen war, zog man die Reißleine und ließ vermutlich die "restlichen Leichen im Keller ruhen", obwohl jedem klar war, daß das sicherlich noch nicht das Ende der Fahnenstange ist. Man hat einfach völlig verschreckt einvernehmlich einen Schlußstrich gezogen. Vermutlich auf Anraten seiner Anwälte wurde am Ende sogar noch ein "Heldenepos" daraus.

     

    Tj,a, die Jung's haben's eben drauf !

  • B
    Benny

    Es ist beschämend, dass die Bundeskanzlerin diesem verurteilten Verbrecher "Respekt" bekundet. Wo leben wir eigentlich?

    • 6G
      688 (Profil gelöscht)
      @Benny:

      Wir leben unter Sozialschmarotzern / unter denen, die den Sozialismus leben, den alle und noch viel besser gestaltet leben könnten - "Eine der schauerlichsten Folgen der Arbeitslosigkeit ist wohl die, daß Arbeit als Gnade vergeben wird.

      Es ist wie im Krieg: wer die Butter hat, wird frech.“ (Kurt Tucholsky)

      • 6G
        688 (Profil gelöscht)
        @688 (Profil gelöscht):

        Wir leben die Hierarchie der Dummheit!

  • KS
    Karl Steuermogel

    Hoeneß tatsächlich auf Revision verzichtend?

    Neu in diesem Theater und gar nicht doof - gleichgültig, ob jemand dazu geraten hat oder nicht. "Tierisch satirisch", sagen auch die "Leidgenossen zwischen Reichstag, Krummer Lanke und Gedächtniskirche". Falls Hoeneß mit "Halbstrafe" davonkommt: tagsüber Freigang und Vorgartengrubbern, abends ab zehn in den "Kahn" - Gitterstäbe nur morgens sichtbar. Urteil in diesem Fall ungemein abschreckend! (Für jene mit Gerechtigkeitssinn)

    Andere Zeitungen: "Richter Heindl schickt Hoeneß in den Knast". Nicht ganz, denn er ist noch gar nicht drin! Heindl, gelobt und geachtet auf: "Radio eins", heute morgen neun nach acht von H. Schumacher.

  • HS
    Helmut Steinwedel

    Helmut Steinwedel

    das Urteil ist viel zu niedrig ausgefallen. Sollte das Urteil aber in eine Bewährungsstrafe umgewandelt werden, besteht Fluchtgefahrt. in diesem Falle würde ich sofort seinen Pass eiziehen

  • ME
    Mit einem Schmunzeln:

    ohne weiteren Kommentar von der HoWe-Wurstwaren KG:

     

    "Auch in den frühen Zeiten waren die Nürnberger Rostbratwürste nur 7 bis 9 Zentimeter lang und ca. 20 bis 25 Gramm schwer. Einer Legende nach sind sie einst so klein geraten, um durchs Schlüsselloch des Nürnberger Lochgefängnisses zu passen – die Häftlinge bekamen sie als besondere Zugabe zugesteckt. Die Legende beschreibt die Geschichte des Patrizier Hans Stromer, der wegen Veruntreuung zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Seiner Bitte zu jeder Mahlzeit eine Bratwurst zu erhalten wurde ihm gewährt – und somit verzehrte er 28.000 Bratwürste während seines 38-jährigen Gefängnisaufenthalts. Der Stadtchronist hielt fest: "die 28.000 die er verzehrte müssen sehr gut gewesen sein, dass sie ihm nicht leid geworden sind"."

     

    Quelle: http://www.howe-nuernberg.de/de/sortiment/nuernberger-tradition (14/03/2014)

  • PH
    Peter Haller

    @TIM GAUDIAN

    "Und mal ehrlich die meisten zahlen aufgrund von Freistellungsaufträgen keine Kapitalertragssteuer."

     

    Du meinst jetzt echt die €801, die ich behalten kann von den "Kapitalerträgen" ? Oder verstehe ich da was falsch ?

  • A
    ama.dablam

    Der Grund ist einfach: Graf wurde von der Steuerfahndung ohne eigenes Zutun gepackt, Hoeneß hat sich dagegen selbst gestellt. Das Nachtatverhalten ist ein wichtiger Faktor bei der Strafzumessung.

    • MB
      mal bei der Wahrheit bleiben
      @ama.dablam:

      Er hat sich erst gestellt, als er vermutete, daß es nur noch 2 Tage dauern würde, bis die ganze Republik seine Betrügereien in einer großen Illustrierten würde lesen können. Während des Prozesses hat er selbst zugegeben, daß die mutmaßliche Veröffentlichung im Stern ein maßgebliches Motiv gewesen ist.

       

      Damit ist er auch nicht besser als Peter Graf.

       

      Zudem hat sich Hoeness zuvor massiv in die öffentliche Diskussion eingemischt und sich für das Steuerabkommen mit der Schweiz stark gemacht. Ein Abkommen, das ihm selbst Straffreiheit garantiert hätte.

       

      Und während er das Gemeinwesen um Millionen betrog hat er gleichzeitig noch seine Wurstfabrik "schlecht" rechnen lassen um zusätzlich zur Hinterziehung auch noch öffentliche Mittel in Millionenhöhe einstreichen zu können.

       

      Ich sehe da ein erhebliches Maß an krimineller Energie, dem durch lediglich dreieinhalb Jahre Freiheitsentzug nicht entsprechend Rechnung getragen wird. Sieben bis acht Jahre wären angemessen gewesen.

  • P
    PeterWolf

    Wenn er wirklich mal einfährt, könnte er den Knast mit seinem Wissen ja mal profitabel machen.

    Vielleicht privatisiert er ihn ja auch und sichert sich die Aktienmehrheit.

    wer weiß.

  • Z
    Zaphod

    Wenn es bei der Revision so läuft wie im Prozeß, dann geht er mit 3,5 Jahren rein und kommt mit 28,5 Jahren wieder raus. ;-)

    Nun aber im Ernst, er sollte über das überaus milde Urteil froh sein, seine verdiente Strafe absitzen und danach schön leisetreten, dann nimmt man ihm Reue und Wiedergutmachung ab. Arm machen wird ihn das nicht und so kann er sich wenigstens noch einen halbwegs würdevollen Abgang verschaffen. Ich bezweifle allerdings, ob es der Chef der "Abteilung Attacke" verkraften kann, dass er sich nicht mehr als das Maß aller Dinge sehen kann.

    • KS
      Karl Steuermogel
      @Zaphod:

      Verjüngungsprozess?

  • GN
    Gehts noch?

    Blödsinn. Die Kapitalertragsteuer fällt auf die Gewinne an, nicht auf den Einsatz. Daher ist es eine "Quellensteuer", doppelte Besteuerung ist nach geltendem Recht zudem eigentlich verboten, wird aber in einem Fall trotzdem gemacht: bei den Renten.

    • GN
      Gehts noch?
      @Gehts noch?:

      Dies war eine Antwort auf "Tim Guardian", 14.03.2014 17:56

  • H
    Hans

    Erstmal ist die Kapitalertragssteuer keine Steuer die auf schon besteuertes Geld erhoben wird, da hier nur die Zinsen und Dividenden besteuert werden. Von einer Doppelversteuerung kann also nicht gesprochen werden. Und es bleibt eben illegal Geld ins Ausland zu transferieren um Steuern zu sparen. Ein klares und sicherlich faires Statement auch wenn man über die Höhe der Strafe sicherlich geteilter Meinung sein kann.Gut das es nicht immer nur die Kleinen trifft, sondern auch mal die großen Ganoven. Und auch die Unwirksamkeit der Selbstanzeige hat durchaus ihre Berechtigung. Soll man denn straffrei bleiben, wenn man sich nach sagen wir einem Mord selbst der Polizei stellt?

  • Don´t mess with Taxes. (trad.)

  • P
    Peer

    Angefangen hatte alles mit Nachfragen bei der Vontobel-Bank eines Reporters vom STERN und mit diesem Artikel: http://www.stern.de/sport/fussball/geheimes-fussballkonto-in-der-schweiz-spitzenvertreter-der-bundesliga-bunkerte-halbe-milliarde-1955286.html

     

    Hätte es diesen Reporter und dessen Nachragen nicht gegeben, würde Hoeneß bis heute den ehrenwerten Manager spielen und wäre nichts von seinen versteckten Millionen bekannt geworden. Und diese Chronik hätte es auch nie gegeben:

    http://www.stern.de/sport/fussball/der-fall-uli-hoeness-wie-die-steueraffaere-ans-licht-kam-2094793.html

     

    Das Märchen, dass der feine Herr Hoeneß angeblich ganz spontan und grundlos einfach mal den Wunsch verspürt hatte, sich selbst anzuzeigen, obwohl ihm niemand auf der Schliche war glaubt ihm doch kein Mensch.

  • Finde 3 1/2 Jahre sind genug.

     

    Man darf nicht vergessen, dass es sich hier nicht um Einkommensteuer handelt, sondern um Kapitalertragssteuer. Geld was nach Abzug von Steuern übrig bleibt wird also nochmal versteuert "Doppelt versteuert". Klar hat Herr H. hier dennoch gegen geltendes Recht verstoßen, und gehört bestraft, aber vielleicht sollte die so genannte "Regierung" über diese Art von Steuerpolitik mal nachdenken, evtl. bleiben die Menschen, die viele Steuern aufgrund eines hohen Einkommens zahlen, dann auch in Deutschland. Da ja das übrig gebliebene nicht jedes Jahr neu versteuert wird. ;)

     

    Und mal ehrlich die meisten zahlen aufgrund von Freistellungsaufträgen keine Kapitalertragssteuer. Und da sollte man vielleicht nochmal drüber nachdenken, bevor man, wie einige wenige sogar Lebenslänglich fordert.

     

    3 1/2 Jahre sind für einen fast Rentner ne Menge. Zudem sind seine Zeiten als großer Zampano vorbei. Fazit: Strafe genug!

    • @Tim Gaudian:

      ---**sondern um Kapitalertragssteuer. Geld was nach Abzug von Steuern übrig bleibt wird also nochmal versteuert...**

      nicht ganz, >> nur wenn dieses "übrig bleibende" Geld angelegt wird und n o c h m a l Gewinn einbringt

  • F
    Frost

    Diese Promis.die einfach ihren Wohnsitz in die Schweiz verlegen,wie Becker,Beckenbauer,Schumacher und,und...,weil sie hier keine Steuern bezahlen wollen-sind die besser? Vom Gesetz her schon-aber moralisch-,genau so primitiv.

  • S
    Star

    Wie erwartet, der Anwalt Feigen hat Revision angekündigt.

     

    Nun bin ich wirklich sehr gespannt, was denn dann in der Revisionsbegründung stehen wird.

     

    Gleichzeitig wäre es doch spannend, wenn die Ankläger ebenfalls in Revision gingen.

     

    Wie dem auch sein, der Uli akktzeptiert nichts. Vor allem nicht seine Verfehlungen. Er will als freier Mann den Gerichtssaal verlassen. Von wegen "reinen Tisch machen".

     

    Alles gelogen, jeder wird betrogen, ich fühle mich einfach für dumm verkauft. Ein abgekartetes Spiel, sonst nichts. Wie bitter. (nicht dass ich anderes erwartet hätte...doch irgendwie ein bisschen hoffte ich. Aber das zeigt den Narr' in mir)

     

    Ironie ein

    Und die Erkenntnis? Uli H. stirbt lieber an einem Herzinfarkt als dass er einsitzt. Ironie aus.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    Wenn der Uli es mit "reinen Tisch machen" im Sinne der imperialistischen Gesetze ehrlich gemeint hat (und wirklich kein Sozialschmarotzer sein will), dann läßt er es mit dem Urteil jetzt gut sein und hält die Klappe, bzw. läßt die Klappe nun fallen und geht "sitzen"!? :-)

    • 6G
      688 (Profil gelöscht)
      @688 (Profil gelöscht):

      Wenn er allerdings mit "reinen Tisch machen" etwas ganz anderes meinte, bzw. als vom Schrecken geläuteter Mensch sagen und tun will, dann:

       

      "Man sollte nicht den Respekt vor dem Gesetz pflegen, sondern vor der Gerechtigkeit. Nur eine Verpflichtung bin ich berechtigt einzugehen, und das ist, jederzeit zu tun, was mir recht erscheint. Man sagt, daß vereinte Masse kein Gewissen hat - und das ist wahr genug; gewissenhafte Menschen aber verbinden sich zu einer Vereinigung mit Gewissen.

      Das Gesetz hat die Menschen nicht um ein Jota gerechter gemacht; gerade durch ihren Respekt vor ihm werden auch die wohlgesinnten jeden Tag zu Handlangern des Unrechts." (Henry David Thoreau)

  • M
    My2cents

    Ein sehr mildes Urteil, dass UH nicht einmal akzeptiert. Hier zum Vergleich:

    Das Urteil erging 1997: Peter Graf wurde wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 12,3 Millionen Mark zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.

    • M
      Martin
      @My2cents:

      JEDOCH ! war P. Graf ein Überraschter Sünder, UH hat sich selbst geoutet, egal wie ungenau

  • FE
    Florian E.

    Tennistrainer Graf bekam für die Hinterziehung von etwas über DM 12 Mio. Steuern, also etwa € 6 Mio. in den 90ern drei Jahre und neun Monate Knast - wieso sitzt der Fußballmensch, der den Staat um mehr als das Vierfache betrogen hat, drei Monate weniger? Muss man nicht wirklich verstehen...

  • R
    richtigbissig

    Klarer Fall von Fehlurteil - hierfür gibt es zwei Gründe:

     

    a) Selbstanzeige garantiert Straffreiheit, sie sollte vollständig sein - soweit als möglich. Im Zweifel ist die Abgabe der Selbstanzeige wichtiger als die Vollständigkeit - es ist so vollständig wie möglich abzuwickeln. Das BGH wird das ganz sicher richtig stellen.

     

    b) die Spielsucht von Uli muss strafreduzierend gewertet werden, egal ob er sich darauf beruft oder nicht - zum Zeitpunkt der Spekulationen sehe ich das mehr als erfüllt an.

    (auch nachts am Pager!!!)

     

    Ich bin weder reich, noch Bayernfan, trotzdem muss hier der Rechtsstaat korrekt bleiben.

    Insgesamt bin ich von der schwachen Verteidigung des Herrn Höneß überrascht - aber auch von dem öffentlichen Druck für eine Gefängnisstrafe zu plädieren.

     

    Übrigens fand ich das auch schon beim Vater von Steffi Graf unangebracht.

    Es ist kein Kavaliersdelikt - trotzdem muss man die Einzelfälle genau betrachten und prüfen.

    • A
      ama.dablam
      @richtigbissig:

      Lesen Sie doch einfach nach: § 371 AO garantiert nichts, sondern stellt Bedingungen. Und dann § 371 Absatz 2 Nr. 3 AO zusammen mit § 398a AO lesen...

  • M
    MikeyB

    Was ist eigentlich mit den hunderten von Millionen von denen anfangs immer wieder die Rede war? Es ist doch offensichtlich, dass die knapp 30 Millionen nur das Ergebniss wesentlich größerer bewegter Beträge sind.

  • Zu mildes Urteil. Wahrscheinlich bekommt er bald Freigang tagsüber und nach 2/3 der Haft die Entlassung wegen guter Führung.

  • "Nach dem Urteilsspruch „muss sich der Aufsichtsrat beraten. Vorher nicht“"

     

    Jeder als normalsterblich angesehene Mensch wäre sofort freigestellt worden. Habe ich selbst schon so miterlebt. Aber für "die da oben" gelten halt andere Regeln.

    • A
      ama.dablam
      @anteater:

      Ein Aufsichtsrat ist kein Arbeitnehmer. Eine Verdachtskündigung gibt es also nicht. Hoeneß als Präsident des FC Bayern hätte sich allerdings selbst abberufen können :-)

  • Statler , Moderator

    Falls ihr Uli unterstützen möchtet, hier geht's zum taz-Knast-Abo: http://www.taz.de/!116561/

    • TA
      Traum A.
      @Statler:

      Er ist genug bestraft.

    • @Statler:

      Sehr gut, aber das soll mal schön seine Frau zahlen, oder all Jene, die dem armen, armen Uli noch immer die Stange halten.

  • "Auch Hoeneß' Lebensleistung, sein soziales Engagement..." Darf ich - mindestens - dreimal lachen? Sein "soziales Engagement" bestand aus, wenn ich das richtig im Gedächtnis habe, 5 Mio. Euro an Spenden. Woher er die wohl genommen hat, der Herr Steuereinbehalter?

    • G
      gastritis
      @reblek:

      Das ist, als gäbe ich dir drei Bier aus, und an der unbewachten Garderobe Klaue ich dir später dein Portemonnaie samt 300 Euro aus der Manteltasche.

  • Yeeeaaah !!! und ab dafür !

     

    Na , das war kurz vor knapp um an irgend etwas noch zu glauben an Gesetzen und der Justiz , auch wenn er noch mildernde Umstände bekäme i mit noch mehr Mios sich versucht frei auf Bewährung mit Berufung zu erkaufen , der Typ fährt ein .

    Gute und richtige Entscheidung ! Herr Richter .

     

    Was ist eigentlich mit der Presse Recherche ? Vor einer Stunde hieß es noch 5 1/2 Jahre Knast ?

    Na ja , in einem Land wo Merkel als mächtigste Frau der Welt Presse mäßig proklamiert wird wundert mich schon lange nichts mehr .

     

    mfg BB

    • @BON BOX:

      In meiner Familie ist meine Mutter die mächtigste Frau der Welt :-)

  • S
    sole

    In zwei Tagen werden knappe 30 Mille an Steuerhinterung durch den Prozess gejagt. 3,5 Jahre für Uli H.

     

    Der Spiegel, oder wars der Stern? berichteten ganz am Anfang von einer irrwitzigen Zahl die auf Schweizer Konten des Uli H. lagen. Und auf einmal verschwunden sind. Nie wieder was drüber gelesen, keinen interessiert es.

     

    Für 30 Mille 3,5 Jahre. Davon 7/11... was bleibt? Der Uli sitzt das auf einer Backe ab und hat immer noch was von den 800? Millionen...steuerfrei. Aber das ist natürlich reine Spekulation.

  • SD
    Sei dreist

    "Es geht nicht immer nur um's Geld" sagt man gerne seinen Arbeitnehmern.

     

    Tatsächlich aber ist die Wahrheit eine ganz andere:

     

    "Es geht wirklich immer nur um's Geld und um sonst gar nichts."

    • @Sei dreist:

      Für die Arbeitnehmer geht es, aus Arbeitgebersicht, tatsächlich nicht ums Geld, sondern darum, dass sie von der Straße sind.

  • A
    ama.dablam

    Perfekt, nach den mehr oder weniger qualifizierten Kommentaren im Vorfeld wird nun erst recht so richtig geshitstormt, gehashtagt und weiß der Geier noch was, für Unterhaltung durch die Experten des FC Vox Populi ist also in jedem Fall gesorgt!

    • L
      Leo
      @ama.dablam:

      Viel spannender, was der BGH dann in einigen Monaten sagt.

       

      Ich wette auf 2 Jahre mit Bewährung (zu einer Zeit, in einigen Monaten, in der schon wieder andere durchs Dorf getrieben werden).

      • @Leo:

        Die Wette nehme ich an. Ich erwarte eher eine Verschärfung, da der BGH bereits ab 1 Million Steuerhinterziehung eine Bewährungsstrafe für nicht angemessen hielt.

    • M
      MALBAD.AMA
      @ama.dablam:

      Also ihren Kommentar halte ich eher für weniger qualifiziert, da er mit der Sache an sich nichts zu tun hat, der Unterhaltungswert also gegen null tendiert, der Informationswert aber auch nicht über diesen Wert herauskommt.

      • P
        Populismus
        @MALBAD.AMA:

        @AMA.DABLAM Wer als Hartz-Bezieher 200 Euro Zusatzverdienst nicht meldet, erhält ein viertel Jahr Sperre. Shitstorm über sogenannte Sozialschmarotzer liest und hört man permanent, aber wenn es um einen Uli Hoeneß geht, hat man gefälligst Mitleid zu empfinden. So viel zu "Vox Populi."

  • H
    HappyPeppi

    Freue mich schon jetzt diebisch auf die erste Satire im ZDF zu dem Thema.

  • D
    Dirk

    Ein mildes Urteil für einen riesigen Betrug an der Allgemeinheit. Ich hätte mir ein härteres Urteil gewünscht, um der Doppelmoral vieler prominenter Leute einen deutlichen Dämpfer zu verpassen. Vielleicht wird es aber einigen Leuten die Augen öffnen, mit welchem falschem Zauber in der Öffentlichkeit gearbeitet wird. Herr Hoeneß hat sich ja immer gerne als der große Retter darstellen lassen, bzw. selbst dargestellt. Glauben konnte ich es ihm irgendwie nie. Die gerade "schweren Zeiten" für den FC Bayern (Zitat Stoiber) kommen vielleicht noch, wenn Publik wird, wie Herr Hoeneß sein Geld verdient hat, auf das er keine Steuern bezahlt hat.