Unruhen in Elfenbeinküste: Kein Ende der Militärmeuterei
Montagfrüh erschüttert ein schweres Artilleriefeuer Bouaké. In der Stadt herrschen weiter die Rebellen, in Abidjan ist die Lage unübersichtlich.
Auch in Abidjan, der faktischen Hauptstadt und größten Stadt des Landes, waren Schüsse aus Militäreinrichtungen zu hören. Solange die Hauptquartiere des Militärs in Abidjan nicht komplett gesichert sind, ist auch keine größere Militäroperation anderswo im Land denkbar.
„Die Operation zur Befreiung Bouakés hat begonnen. Bevölkerung, bleibt in euren Häusern“, hatte die Stadtverwaltung am späten Sonntagabend über Twitter mitgeteilt. Zuvor waren Gespräche zwischen Armeeführung und Meuterern ergebnislos abgebrochen wurden.
Doch als am Montagfrüh schweres Artilleriefeuer Bouaké erschütterte, war klar, dass die Sache noch nicht erledigt war. „Die Verhandlungen zwischen Meuterern und Führung haben nichts gebracht“, vermeldete dasselbe Twitterkonto schließlich am Montagnachmittag. „Die Meuterer beherrschen immer noch die Stadt.“
Regierung mit Problem
Das Problem der Regierung von Präsident Alassane Ouattara: Die Meuterer gehören zu den ehemaligen Rebellen, denen er es verdankt, dass er 2011 sein Amt als Präsident antreten konnte – und in der Armeeführung sitzen deren ehemalige Kommandeure.
In Bouaké, unter Kontrolle der Meuterer, gilt die Lage als ruhig, aber angespannt.
Unübersichtlicher ist die Situation in Abidjan. Berichten zufolge ist die Präsidialgarde im Einsatz. Am Morgen hatten in mehreren Stadtteilen, darunter dem Stadtzentrum (Plateau) und dem Reichenviertel (Cocody), maskierte Soldaten Straßensperren errichtet und den Verkehr blockiert. Auch die Fernstraße von Abidjan nach Bouaké, wichtigste Verkehrsverbindung des Landes, ist blockiert.
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