piwik no script img

Unfallstatistik E-ScooterMehr Tote, mehr Verletzte

Die Zahl der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden hat im vorigen Jahr stark zugenommen. Auch die Zahl der Todesopfer ist gestiegen.

Hyper Hyper? Scooter verursachten 2024 mehr Unfälle mit Personenschaden Foto: Britta Pedersen/dpa

Berlin rtr | Die Zahl der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden hat im vorigen Jahr stark zugenommen. Insgesamt registrierte die Polizei laut Statistischem Bundesamt (Destatis) im Jahr 2023 in Deutschland 9.425 dieser Unfälle – das waren 14,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Dabei kamen insgesamt 22 Menschen ums Leben, wie Destatis am Freitag weiter mitteilte. Die Zahl der Todesopfer hat sich damit gegenüber 2022 verdoppelt: Damals starben elf Menschen bei E-Scooter-Unfällen.

1.220 Personen wurden 2023 schwer verletzt und 8911 leicht. 83,0 Prozent der Verunglückten waren selbst mit dem Elektro-Kleinstfahrzeug unterwegs, darunter auch 21 der 22 Todesopfer.

Wie Destatis weiter mitteilt, waren im vergangenen Jahr 41,6 Prozent der verunglückten E-Scooter-Fahrer jünger als 25 Jahre, 80,4 Prozent waren jünger als 45 Jahre. Dagegen gehörten nur 3,4 Prozent der E-Scooter-Nutzer, die an einem Unfall mit Personenschaden beteiligt waren, zur Altersgruppe 65plus.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

11 Kommentare

 / 
  • Meine Hoffnung wäre, daß im Angesicht dieser eklatanten Zahlen, das durch einen - zugegebenermaßen - ganz, ganz tollen Verkehrsminister erlassene Mikromobiltätsversprechen auf muskelbetriebene Zweiräder beschränkt wird. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen - im alkokolisierten Zustand läßt sich nur noch soviel speed erzeugen, daß auch der weniger fitte eine reelle Überlebenschance hat. Zum Beispiel: Juan Vaho.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Das ist der Preis der Freiheit. [/Zynismus off]

  • Wesentlich als fundierte Ergänzung sind u.a. folgende Eckdaten:



    Gefahrene Kilometer?



    Unfallschwerpunkte?



    Besondere Umstände (Sozius?)?



    Technischer Zustand der Fahrzeuge?



    Drogen-/ Alkoholeinfluss?



    /



    Fundierte und differenzierte Stellungnahmen zur Sachlage brauchen viele Fakten, schließlich geht es auch um Prävention und nicht nur eine Einhegung mit Verboten.



    /



    www.presseportal.d...t/pm/65846/5044042

  • Nicht wirklich verwunderlich. Sie fahren ohne jede Regel, oft zu zweit oder mit Kleinkindern hinterm Lenker.

  • Das viele E-Scooter-Nutzer sich nicht an Regeln halten, sich und andere gefährden, ist nur das kleiner Übel.



    1. E-Scooter treten in Konkurrenz zum ÖPNV, was dessen nachhaltige Finanzierung schwieriger macht.



    2. E-Scooter sind mehrheitlich Mietfahrzeuge in ohnehin schon vollen Innenstädten, verdichten dort den Verkehr und stehen die meiste Zeit nur im Weg.



    3. Als 'Stromer' und Mietfahrzeuge, die gewartet werden müssen, tragen E-Scooter nichts zum Klima-/Umweltschutz bei.



    Die libertäre Erzählung von Deregulierung, Staatsfreiheit und Technologieoffenheit führt lediglich dazu, dass Allgemeinwohl und Gemeinschaftsaufgaben an die Meistbietenden verramscht werden. Die Zulassung der E-Scooter war und bleibt eine Bankrotterklärung der Demokratie als Verfahren der (selbst-)Regulierung von Gesellschaft. Zeitgleich zieht die Politik bei Menschenrechten, politischen Freiheitsrechten und Polizeigesetzen die Zügel an.

    • @Stoersender:

      Zu 1.:



      Man kann E-Scooter auch als Teil des ÖPNV betrachten.

      Ihre übrigen Punkte würden sich dann relativieren.

      Diese restlichen Punkte würden so auch auf E-Bikes zutreffen.



      Einschließlich der "Bankrotterklärung der Demokratie".

  • Nicht verwunderlich, nachdem für die meisten Fahrer offenbar Verkehrsregeln nicht existieren, umfahren und umgefahren werden sind wohl das Motto

  • Mich wundert, dass die Scooter angesichts der Mietpreise überhaupt noch nennenswert genutzt werden. Wenn man die Minutenpreise plus Entsperrungskosten (oder Monatsabo) hochrechnet, kommt man auf 1,30 € bis 1,50 € pro Kilometer. Das ist mir trotz gutem Einkommen viel zu teuer, aber viele junge Leute können sich das erstaunlicherweise locker leisten.

  • Ich selbst hätte vor paar Tagen knapp zwei Scooterfahrer*innen umgenietet. Die sind vom Gehweg zu einer Ampel gefahren und schon der leicht irritierte Blick von beiden hat mich aufmerksam werden lassen. Ich nähere mich ebenfalls der Ampel - mein Fahrweg auf Grün - und plötzlich geben die beiden Gas und wollen die Straße kreuzen. Notbremsung und Hupe! Danach schaue ich nur in vier fragende Augen. Rotlicht ist scheinbar nur eine Option zum Stehenbleiben.



    Auf den Geräten stehen sehr oft Personen die noch nie eine Verkehrsschule von innen gesehen haben. Geschweige denn die gebräuchlichsten Straßenkennzeichen kennen.

  • Allein ein Blick auf die kleinen Räder, reicht aus, um in jedem Schlagloch auf dem Weg



    eine Todesfalle zu erkennen, insofern also nicht was nicht erwartbar war !

  • Die Statistik kommt zur rechten Zeit.



    Auf diesem Wege lässt sich die E Scooter Fahrt des Brandenburger CDU Fraktionsvorsitzenden konkret bewerten.



    Der Anstieg der Unfälle und die Verdopplung der Todesfällen belegt, dass Handlungsbedarf besteht.



    Wie sollte ein Ministerpräsident mit Fahren unter Alkoholeinfluss an dieser Stelle die Autorität besitzen,



    Maßnahmen einzuleiten?



    Eben, gar nicht.



    Vorbild für Kinder und Jugendliche im öffentlichen Verkehr zu sein, gehört für mich zur Bürgerpflicht.



    Herr Redmann zeigt mit seinem Verhalten, dass er nicht in der Lage ist, Verantwortung für Andere zu übernehmen.



    Für ein öffentliches Amt ist er eine Fehlbesetzung.