Unbezahlte Arbeit in Deutschland: 89 Milliarden Stunden
Der Anteil unbezahlter Arbeit nimmt zwar leicht ab, ist aber immer noch höher als der bezahlter Arbeit. Frauen arbeiten deutlich mehr unbezahlt.
Die absolute Zahl der unbezahlt geleisteten Arbeitsstunden ging aber deutlich zurück: Von 102 Milliarden geleisteten Stunden im Jahr 1992 auf noch 89 Milliarden Stunden im Jahr 2013.
Frauen leisten der Erhebung zufolge mehr unbezahlte Arbeit, nämlich rund vier Stunden am Tag gegenüber 2,5 Stunden bei den Männern. Elf Jahre zuvor hatten die Frauen sogar noch fünf Stunden pro Tag unbezahlt geschafft, meist im Haushalt. In der beobachteten Zeitspanne hat sich ihr Einsatz um eine Zeitstunde reduziert, die Männer treten auf niedrigerem Niveau nur eine Viertelstunde kürzer. Parallel dazu stieg der Frauenanteil an der Erwerbsarbeit.
Nach theoretischen Berechnungen des Statistikamtes entsprach 2013 die Wertschöpfung der unbezahlten Arbeiten mit 987 Milliarden Euro rund 39 Prozent der Bruttowertschöpfung im Bruttoinlandsprodukt. Der Vergleichswert von 1992 hatte noch rund 45 Prozent betragen, die relative wirtschaftliche Bedeutung der unbezahlten Arbeit nimmt also ab.
Sie ist auch weniger produktiv als Erwerbsarbeit, weil im privaten Bereich deutlich weniger Kapital eingesetzt wird und die Statistiker zudem einen relativ niedrigen Stundenlohn für hauswirtschaftliche Tätigkeiten von 9,25 Euro angesetzt haben.
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