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Umgang mit VorurteilenRegeln für harmonisches Einkaufen

Misstrauische Blicke an der Supermarktkasse und Tumulte am Einkaufswagen: Das könnte man alles ganz leicht vermeiden.

So ist's richtig: viel Calcium, wenig Geldbeutel Foto: Daniel Roland/ap

S amstag ist mein Einkaufstag. Ich verlasse morgens früh das Haus und gehe in die Drogerie und in zwei Einkaufszentren, wo ich Essen, Getränke, Obst und Gemüse einkaufe. Ob ich will oder nicht, beobachte ich dabei stets mein Umfeld auf der Straße und in den Läden, in die ich gehe – nennen Sie es Berufskrankheit.

Mir ist aufgefallen, dass manche Menschen in den Einkaufzentren ihre Taschen, in denen sie ihr Geld, ihre Kreditkarte, ihr Telefon und ihren Ausweis aufbewahren, in den Einkaufswagen legen. Wenn sie sich die Lebensmittel in den Regalen näher anschauen, lassen sie ihren Einkaufswagen irgendwo stehen. Ich laufe beim Einkaufen durch die Gänge und komme entweder an ihrem Einkaufswagen vorbei oder schaue mir etwas in dem Regal an, vor dem ihr Einkaufswagen steht.

Und in dem Moment ist der Teufel los. Der Typ kommt auf einmal in aller Eile zu seinem Einkaufswagen gerannt, die Aufregung müssen Sie gesehen haben! Der Grund für diesen Tumult ist, dass der Typ mich für eine potenzielle Diebin hält.

Je älter man wird, desto mehr durchschaut man die Menschen. Ich habe in meinem Leben so viel erlebt, dass ich die Menschen inzwischen auf einen Blick durchschaue. Diejenigen, die mich für eine Diebin halten, verraten sich ohnehin sofort durch ihre Körpersprache, ihre Blicke, ihre negative Energie und ihr Verhalten.

Liegt es daran, dass ich Ausländerin und trans bin?

Manchmal passiert mir das auch in der Supermarktschlange. Wenn ich an der Kasse warte, steht manchmal jemand mit einem Rucksack vor mir. Wenn sich die Person vor mir umdreht und mich sieht, wird sie unruhig. Eilig nimmt sie ihren Rucksack nach vorne, schaut nach, ob ihr Geldbeutel noch da ist und so weiter.

Als ich gerade in Deutschland angekommen war, habe ich über solche Situationen gelacht und mir gesagt: „Spinnt der, Alter, hält der mich für eine Diebin?!“ Jetzt frage ich mich immer, wenn mir so was passiert: Liegt es daran, dass ich Ausländerin und trans bin?

Werter Mitbürger, ich bin keine Diebin, du bist ein Idiot. Wenn du schon wichtige Sachen in deiner Tasche hast, dann lass sie halt nicht im Einkaufswagen liegen. Und wenn du die Tasche schon im Einkaufswagen lässt, dann lass ihn nicht irgendwo stehen. Ich muss mir wegen deiner Dummheit keinen Stress machen. Außerdem muss ich nicht die komischen Blicke spüren, die die Umstehenden mir wegen diesem Unsinn zuwerfen.

Idioten sind schlecht für den Blutdruck

Beim Einkaufen gibt es ein paar einfache Regeln, die du beachten musst. Beachte diese Regeln, mehr verlange ich gar nicht von dir. Ich gehe mit positiver Energie aus dem Haus, und dein blödes Verhalten verdirbt mir meine Laune.

Außerdem habe ich Bluthochdruck, deine idiotische Reaktion treibt meinen Blutdruck in die Höhe und ich muss ein zusätzliches Medikament dagegen nehmen. Denjenigen, der mich für eine Diebin hält, checke ich ab und sage dann: „Wer bist du, ayol.“ Ich kann Menschen jeder Art aushalten, aber irgendwo reicht es auch, idiotische Menschen kann ich nicht ertragen.

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4 Kommentare

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  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Ein jeder verhalte sich so, dass es mir gut geht.

  • Keiner sollte seine Wertsachen so rumliegen lassen. Aber keiner kann wissen was andere denken. Wirkt auf mich wie Verfolgungswahn der Text.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @bio:

      Ich denke mal, wenn jemand der erkennbar transsexuell und auch noch Migrantin ist, der kennt noch ganz andere Problemlagen, als als Diebin verdächtigt zu werden.

      Ganz ohne Verfolgungswahn.

    • @bio:

      Auf mich eher wie eine freundliche, humorvolle Erinnerung, das eigene Verhalten nochmal zu überprüfen. Dafür sage ich danke.