Überbelegtes Lager auf griechischer Insel: Flüchtlinge verlassen „Hotspot“

Das Sammellager für ankommende Flüchtlinge auf Chios ist stark überbelegt. Nach einer Messerstecherei haben hunderte Menschen es nun verlassen.

Menschen sitzen zwischen Zäunen in einer Halle

Droht hier Lebensgefahr? Flüchtlinge im „Hotspot“ von Chios Foto: ap

ATHEN dpa | Mindestens 500 Flüchtlinge haben am Freitagmittag aus dem „Hotspot“ der griechischen Insel Chios verlassen. Wie die Zeitung Ta Nea auf ihrer Internetseite berichtet, schnitten sie den Maschendrahtzaun auf, der das Lager umgibt. Anschließend machten sie sich auf den Weg in Richtung des Hafens der Insel.

Ihr Leben sei in dem „Hotspot“ nicht mehr sicher, sagten sie Journalisten. Deshalb wollten sie jetzt in ein altes, verlassenes Lager am Hafen umsiedeln. Kreise der griechischen Küstenwache bestätigen den Vorfall.

Im „Hotspot“ von Chios war es in der Nacht zum Freitag zu Ausschreitungen gekommen, als Afghanen und Syrer aufeinander losgingen. Zwei Menschen wurden mit Stichverletzungen im Krankenhaus behandelt, etliche wurden leicht verletzt. Das Erfassungslager ist für 1200 Menschen ausgelegt.

Seit dem Flüchtlingspakt der EU mit der Türkei am 20. März werden Neuankömmlinge dort festgehalten – Berichten zufolge sind es bereits rund 1.500 Menschen. Sie sollen im Rahmen des Flüchtlingspakts ab Montag in die Türkei zurückgeschickt werden können.

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