US-Präsidentschaftskandidatur 2024: Musk für DeSantis, Trump gegen Ye
Elon Musk hat vor, Floridas Gouverneur Ron DeSantis im Fall einer Kandidatur zu unterstützen. Dagegen holte sich Rapper Kanye West eine Abfuhr beim Ex-Präsidenten.
DeSantis gilt nach seiner Wiederwahl im November als stärkster möglicher innerparteilicher Rivale des abgewählten Ex-Präsidenten Donald Trump. Trump hatte Mitte November bekanntgegeben, dass er sich wieder um die Kandidatur der Republikaner bemüht.
Musk hatte vor seiner Antwort schon geschrieben, dass er für die Wahl 2024 einen „vernünftigen und gemäßigten“ Bewerber wolle. „Ich hatte gehofft, das wäre bei der Biden-Regierung der Fall, bin aber bisher enttäuscht worden.“ Er habe bei der jüngsten Wahl für den heutigen demokratischen Präsidenten Joe Biden gestimmt, wenn auch widerwillig. Zuvor schon habe er die Regierung von Barack Obama und dessen damaligem Vize Biden (2009-2017) unterstützt.
Musk hatte Twitter Ende Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Schon Mitte des Jahres hatte er zu erkennen gegeben, dass er DeSantis zuneige.
Ein heikles Abendessen
Unterdessen kabbeln sich der Rapper Kanye West und Ex-US-Präsident Donald Trump in sozialen Netzwerken. Hintergrund ist ein Abendessen, dass am Dienstag in Trumps Anwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida stattgefunden haben soll. Daran soll West zufolge auch der rechtsextreme Nationalist Nick Fuentes teilgenommen haben.
Trump reagierte nun auf entsprechende Berichte: West, der sich mittlerweile Ye nennt, habe ihn wegen eines Abendessens angerufen, schrieb der Ex-Präsident am Freitag auf der von ihm mitgegründeten Plattform „Truth Social“. „Kurz darauf tauchte er unerwartet mit drei seiner Freunde auf, von denen ich nichts wusste.“ Das Essen sei dann im Beisein vieler anderer „schnell und ereignislos“ gewesen.
West hatte zuvor ein Video auf Twitter veröffentlicht, in dem er behauptete, Trump sei „beeindruckt“ von Fuentes gewesen. West sagte darin außerdem, er habe Trump vorgeschlagen, dass der Ex-Präsident bei der Wahl 2024 als sein Vize antreten könne.
Trump habe ihn am Tisch angeschrien und ihm zu verstehen gegeben, dass er denke, dass West verlieren werde.
Trump (76) hat vor gut einer Woche erklärt, 2024 für die Republikaner noch einmal als Präsidentschaftskandidat antreten zu wollen.
West (45) hat bereits 2020 angedeutet, bei der Abstimmung 2024 noch einmal ins Rennen gehen zu wollen. Zuletzt postete er auf Twitter Videos mit den Worten „Ye 24“.
2020 hatte sich West für das Amt des US-Präsidenten beworben – wegen verpasster Anmeldefristen schaffte er es jedoch in den meisten Staaten nicht auf den Wahlzettel.
Der Rapper war einst einer von wenigen Stars, die sich öffentlich für Trump aussprachen. Zuletzt verbreitete er immer wieder antisemitische Hassrede – der Sportartikelhersteller Adidas kündigte die Zusammenarbeit mit ihm auf.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Polarisierung im Wahlkampf
„Gut“ und „böse“ sind frei erfunden
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Wahlverhalten junger Menschen
Misstrauensvotum gegen die Alten
Donald Trump zu Ukraine
Trump bezeichnet Selenskyj als Diktator
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Gerichtsentscheidung zu Birkenstock
Streit um die Sandale