US-Handelsstreit: Zölle gegen Mexiko treffen auch VW
US-Präsident Donald Trump droht der EU bislang nur mit neuen Zöllen. Doch auch Zölle gegen Mexiko, Kanada und China könnten die deutsche Wirtschaft treffen.
Zwar hat Trump die neuen Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada zunächst für einen Monat wieder ausgesetzt. Doch hierzulande sind Politik und Wirtschaft alarmiert. Schließlich hat der US-Republikaner auch gegenüber der EU gedroht. „Wenn Europa Donald Trump nicht überzeugen kann, dann wird Europa so reagieren müssen, wie Kanada und Mexiko bereit sind es zu tun: mit Gegenzöllen“, warnte Wirtschaftsminister Robert Habeck in der Zeit. Er wolle keinen Handelskrieg mit den Vereinigten Staaten. „Aber wir dürfen uns auch nicht herumschubsen lassen und dürfen uns nicht vor Donald Trump in den Staub werfen“, sagte der Grünen-Politiker.
Neue US-Zölle könnten vor allem die bereits kriselnde Autobranche treffen. Dort hat sich die Stimmung weiter verschlechtert. Der Geschäftsklimaindex des Münchener Ifo-Instituts sank für die Branche um 5,7 Prozentpunkte auf minus 40,7 Punkte im Januar – den miesesten Wert seit Beginn der Coronapandemie.
Die zum VW-Konzern gehörenden Luxusmarken Audi und Porsche erwägen Berichten zufolge bereits, eine Produktion in den USA aufzubauen, um mögliche Zölle umgehen zu können. So lässt Audi sein SUV-Modell Q5 für den US-Markt bisher in Mexiko produzieren.
Dies ist auch ein Grund, warum auch europäische Unternehmen es spüren könnten, wenn Trump die neuen Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada doch noch in Kraft setzt. Allein in Mexiko lassen laut der IW-Studie rund 2.100 deutsche Unternehmen für den US-Markt produzieren, zum Beispiel VW. Deutsche Vorprodukte, die in Mexiko weiterverarbeitet und dann in die USA exportiert werden, tragen demnach pro Jahr mit 5,2 Milliarden Euro zur hiesigen Bruttowertschöpfung bei. In Bezug auf Kanada sind es 3,1 Milliarden und auf China 4,2 Milliarden Euro.
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