US-Gefangenenlager Guantánamo: Zwei Algerier sollen nach Hause
Zwei Algerier, die in Guantanamo ohne Prozess festgehalten werden, sollen nun abgeschoben werden. Welches Schicksal sie in Algerien erwartet, ist noch unklar.
WASHINGTON dpa | Die USA wollen zwei Algerier aus dem umstrittenen Gefangenenlager Guantánamo in ihr Heimatland abschieben. Welches Schicksal die beiden Männer in dem nordafrikanischen Staat erwartet, bleibt unklar. Die Bedingungen der Abschiebung würden aus Sicherheitsgründen nicht näher erläutert, sagte Pentagon-Sprecher Todd Breasseale. Die diplomatischen Gespräche in der Sache seien „sehr heikel“.
Wie das Weiße Haus mitteilte, soll mit dem Schritt die Schließung des Lagers vorangetrieben werden. Dafür suche US-Präsident Barack Obama auch die Unterstützung des Kongresses. Nach der Entlassung der beiden Algerier verbleiben demnach 164 Häftlinge auf dem Marinestützpunkt auf Kuba.
Mehrere Behörden hätten sehr genau geprüft, ob die beiden Algerier in ihre Heimat zurückkehren könnten, sagte Pentagon-Sprecher George Little. Verteidigungsminister Chuck Hagel habe die Abschiebung in die Wege geleitet. Dies bringe die USA dem Ziel näher, Guantánamo Bay zu schließen, sagte Little laut einer Mitteilung. Anfang der Woche war bekanntgeworden, dass für 71 Guantánamo-Häftlinge eine Freilassung auf Bewährung geprüft werden soll.
Beim Besuch des jemenitischen Präsidenten in Washington soll die Rückführung von Guantánamo-Inhaftierten ebenfalls Thema sein. Obama empfängt Abed Rabbo Mansur Hadi kommenden Donnerstag im Weißen Haus. Viele ohne richterliche Anordnung oder Prozess Gefangene stammen aus dem Jemen. Die US-Regierung hält sie für zu gefährlich, um sie freizulassen, doch für einen Prozess reichen die Beweise nicht.
Obama hat versprochen, das Lager auf Kuba zu schließen, stößt dabei aber auf Widerstand im Kongress. Gut 100 Gefangenen waren zuletzt im Hungerstreik; mindestens 45 wurden zwangsernährt. Obamas Vorgänger George W. Bush hatte das Lager nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 errichten lassen. Zeitweise waren dort 242 Verdächtige inhaftiert.
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