UN-Ausschuss untersucht Gazakrieg: Was passierte in den Schulen?
Ein Ermittlungsausschuss der UN soll den Gazakrieg untersuchen. Dabei geht es auch um die Waffenfunde in UN-Schulen.
NEW YORK ap | Ein Ermittlungsausschuss der Vereinten Nationen wird sich mit den zahlreichen Todesopfern und den verheerenden Schäden während des Gazakriegs im Sommer befassen. Wie der stellvertretende UN-Sprecher Farhan Haq am Montag mitteilte, wird der Niederländer Patrick Cammaert, ein früherer Militärberater von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, das Gremium aus fünf Mitgliedern leiten. Dabei sollen auch die Waffenfunde in leeren UN-Schulen unter die Lupe genommen werden, hieß es.
Haq sagte, Ban „erwartet, dass das Gremium die volle Kooperation aller betroffenen Parteien genießen wird“. Der israelische UN-Botschafter Ron Prosor sagte vor Reportern, sein Land werde die Bekanntgabe des Ausschusses „jetzt bewerten“. Palästinensische UN-Vertreter ließen anklingen, sie würden sich voraussichtlich am Dienstag zu den Entwicklungen äußern.
Während des 50-tägigen Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen waren im Juli und August nach palästinensischen und UN-Angaben mehr als 2.100 Palästinenser ums Leben gekommen, die meisten von ihnen Zivilisten. Der Tod so vieler Zivilisten und der Beschuss von Schulen hatte scharfe Kritik hervorgerufen. 72 Menschen starben auf israelischer Seite, die Mehrheit von ihnen Soldaten.
Tausende Gebäude wurden durch die israelischen Luftangriffe zerstört. Mindestens 223 Schulen, die entweder das UN-Flüchtlingshilfswerk oder die Hamas-Regierung verwalteten, wurden ebenfalls getroffen. In mehreren Schulen, die zu der Zeit nicht benutzt wurden, fanden sich Vorräte an Waffen. „Der Beschuss von UN-Schulen ist absolut inakzeptabel“, hatte Ban kürzlich gesagt. „Diese Taten müssen vollständig und unabhängig aufgeklärt werden.“
Besuch im Oktober
Der UN-Generalsekretär hatte den Gazastreifen Mitte Oktober besucht und anschließend von einer Zerstörung „jenseits jeglicher Beschreibung“ gesprochen. Die Zustände seien „deutlich ernster“ als nach einem vorherigen Krieg zwischen Israel und der Hamas im Jahr 2009, sagte Ban.
Neben dem Niederländer Cammaert sollen Maria Vicien-Milburn von der Unesco sowie Lee O'Brien, ein früherer Nahostexperte der UN-Behörde für Politische Beziehungen, dem Ermittlungsausschuss angehören. Das Gremium komplettieren der Kanadier Pierre Lemelin und K.C. Reddy aus Indien.
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