Türsteherin vor Starbucks: Kaffee? Vielleicht in drei Stunden
Venti Vanilla Latte? Zu aufwändig. Falsche Jeans? Geht gar nicht. In New York stellt sich eine Komikerin zwischen Menschen und ihren Morgenkaffee.
Es ist das tägliche Ritual urbaner amerikanischer Kultur. Vor dem Gang in den kleinen Schreibtischwürfel des Großraumbüros oder das kreative Start-up-Loft noch schnell zum Coffee Shop an der Ecke und den fettfreien Milchkaffee mit Sojamilch – to go – kaufen.
Für den morgendlichen Koffeinkick würde so mancher Kaffeeabhängige einiges in Kauf nehmen. Aber sich auf eine Liste setzen lassen? In den USA hat die Komikerin Jena Kingsley die allmorgendliche Routine durchbrochen – und sich als scheinbare Türsteherin vor Starbucks-Filialen in New York gestellt.
Empfohlener externer Inhalt
„Sind Sie auf der Liste?“, fragt Kingsley mit Klemmbrett und Pappbecher in der Hand eine Kundin, die fast schon in der Tür ist und an der Bouncerin Kingsley hängenbleibt. „Für was, für Kaffee? Wollen Sie mich verarschen?“ Die Kundin ist zwar verwirrt, bleibt aber stehen. Ein Klemmbrett kombiniert mit Ernsthaftigkeit reicht offenbar aus, um Obrigkeitsdenken in Gang zu setzen.
Und so kommt, wer nicht auf Kingsleys Liste steht, nicht zu seinem Kaffee. Oder wer ein Mann ist, eine zu absurde Bestellung abgeben möchte – „das ist doch ein Mädchen-Getränk“ – oder die falsche Jeans anhat. Ganz so wie in einem Club halt, der über den Ausschluss auf Exklusivität macht. Nur, dass das bei der Starbucks-Dichte in den USA etwas schwieriger werden dürfte. Der nächste Kaffee wartet höchstens zwei Straßenecke weiter.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Armut in Deutschland
Wohnen wird zum Luxus
Ansage der Außenministerin an Verbündete
Bravo, Baerbock!
Studie Paritätischer Wohlfahrtsverband
Wohnst du noch oder verarmst du schon?
Bis 1,30 Euro pro Kilowattstunde
Dunkelflaute lässt Strompreis explodieren
Prozess zu Polizeigewalt in Dortmund
Freisprüche für die Polizei im Fall Mouhamed Dramé