piwik no script img

Türkische ZeitungPranger für Twitter-Kritik

Die regierungsnahe „Sabah“ klagt Künstler an. Ihr „Vergehen“: Sie äußerten sich kritisch auf Twitter. Einer der Angeprangerten ist der Pianist Fazil Say.

Er ist der Regierung zu kritisch: Pianist Fazil Say. Foto: dpa

Istanbul dpa | Eine türkische Zeitung hat berühmte Künstler wegen kritischer Twitter-Nachrichten an den Pranger gestellt. Die regierungsnahe „Sabah“ erschien in ihrer Mittwochausgabe unter anderem mit dem Foto des bekannten Pianisten Fazil Say auf der Titelseite und der Überschrift: „Die Künstler, die ihr Volk verachten“.

Im Innenteil der Zeitung sind die Bilder von insgesamt 16 Musikern und Schauspielern zusammen mit von ihnen abgesetzten Tweets abgebildet. Die Kurznachrichten seien hasserfüllt und demütigten Millionen Wähler der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP, schrieb das Blatt.

Unter den abgebildeten Künstlern sind auch die mehrfach ausgezeichneten Schauspieler Tarik Akan und Beren Saat.

Der Pianist Fazil Say hatte nach dem Wahlsieg der AKP am Sonntag getwittert: „Möge diese 13-jährige finstere Ära ein Ende finden und mögen wir erhellt werden. Möge jeder von uns dieses eine Leben in Gleichheit und Frieden leben können.“ Die AKP ist in der Türkei seit 2002 an der Macht.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!