Trumps Handelskonflikt: Wirre Ansagen bremsen Weltwirtschaft
Jetzt Nullwachstum für Deutschland: Wegen der Zollsprünge aus den USA schreibt der Internationale Währungsfonds seine Wirtschaftsprognose immer neu.

Der IWF betont, dass er diese Konjunkturprognose unter „besonderen Umständen“ erstellt habe. Wegen des Zollpakets, das Trump am 2. April angekündigt hat und das sowohl universelle als auch mittlerweile vorläufig ausgesetzte wechselseitige Zölle vorsieht, hätten die zu diesem Zeitpunkt fast abgeschlossenen Vorhersagen neu gemacht werden müssen. Die Weltwirtschaft werde auf eine „harte Probe“ gestellt, schreibt IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas, das globale Wirtschaftssystem neu justiert.
Angesichts der komplexen Situation legten die Experten insgesamt drei Prognosen vor, die den Einfluss der Zölle zeigen. Die sogenannte Referenzprognose berücksichtigt alle Ankündigungen bis zum 4. April und zeigt eben das weltweite Wachstum von 2,8 Prozent für 2025 und 3 Prozent (minus 0,3 Punkte) für 2026.
Eine Prognose, die nur Ankündigungen bis zum 12. März berücksichtigt – darunter die erste Welle von US-Maßnahmen gegen China, Kanada und Mexiko oder US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte –, sieht das Wachstum in beiden Jahren bei 3,2 Prozent.
Die dritte Prognose, die auch Ansagen nach dem 4. April wie die Pause bei wechselseitigen Zöllen in den Blick nimmt, sagte ein Weltwirtschaftswachstum von 2,8 Prozent für dieses Jahr und für 2026 von 2,9 Prozent voraus. Letzteres entspricht nur in der Gesamtsicht beinahe der Referenzprognose. Einzelne Länder entwickeln sich anders. Immerhin: Keine der Prognosen sieht eine weltweite Rezession kommen.
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