Trump und Clinton im ersten TV-Duell: Er lobt Putin, sie will den IS besiegen
Ein Vorgeschmack auf die kommenden Fernsehdebatten: Donald Trump möchte das Militärbudget erhöhen, Hillary Clinton will keinen Truppeneinsatz in Syrien.
Drei Wochen vor dem ersten offiziellen Fernsehduell absolvierten Clinton und Trump eine Art Testlauf. Beide beantworteten bei einem Forum des Senders NBC nacheinander jeweils eine halbe Stunde lang Fragen eines Moderators sowie aus dem Publikum. Sie standen aber nicht gleichzeitig auf der Bühne, wie es beim ersten Rededuell Ende September sein wird.
Ein Thema war der Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Clinton schloss aus, dass unter ihrer Führung US-Bodentruppen in einen Einsatz in den Irak und nach Syrien geschickt werden. Derzeit sind dort Spezialeinheiten stationiert. Den IS zu besiegen, sei ihr höchstes Ziel im Kampf gegen den Terrorismus, sagte sie.
Trump kündigte an, beim Amtsantritt als Präsident das Militär aufzufordern, innerhalb von 30 Tagen eine Strategie für einen Sieg gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vorzulegen. Er habe auch einen eigenen Plan, sagte Trump, blieb aber wieder Details schuldig. „Ich will nicht gegenüber dem Feind ausposaunen, was genau mein Plan ist“, gab Trump erneut als Grund an.
Donald Trump
Vor dem Fernsehauftritt hatte Trump am Mittwoch bei einer Rede in Philadelphia unter dem Motto „Frieden durch Stärke“ angekündigt, die Ausgaben für das Militär zu erhöhen. Er schlug außerdem ein neues Raketenabwehrsystem vor. Die Rüstungsausgaben der USA sind trotz eines Rückgangs zuletzt mit Abstand weltweit die höchsten.
Trump wurde auch auf eine Twitter-Nachricht angesprochen, in der er vor drei Jahren erklärt hatte, das gemeinsame Dienen von Männern und Frauen beim Militär führe zu sexuellen Übergriffen. Diese Haltung verteidigte Trump. „Das ist ein korrekter Tweet“, sagte er. „Es gibt viele Leute, die denken, dass das absolut richtig ist.“ Seit der Veröffentlichung der Nachricht sei das Problem sexueller Übergriffe bei den Streitkräften noch schlimmer geworden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
Juso-Chef über Bundestagswahlkampf
„Das ist unsere Bedingung“
Verein „Hand in Hand für unser Land“
Wenig Menschen und Traktoren bei Rechtspopulisten-Demo
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
taz-Recherche zu Gewalt gegen Frauen
Weil sie weiblich sind