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Trainer Korkut fliegt bei Hannover 96Beispiellose Sieglos-Serie

Trotz „Jobgarantie“, wurde das Engagement von Trainer Tayfun Korkut nach 13 sieglosen Spielen beendet. Sein Nachfolger ist Michael Frontzeck.

Traurig: Tayfun Korkut Bild: dpa

HANNOVER dpa | Hannover 96 hat im Bundesliga-Abstiegskampf die Konsequenzen aus einer beispiellosen Sieglos-Serie gezogen und sich von Trainer Tayfun Korkut getrennt. Der glücklose Coach wurde am Montag beurlaubt. Unter der Regie des Deutsch-Türken, der das 96-Team als Nachfolger von Mirko Slomka zu Jahresbeginn 2014 übernommen hatte, blieb die Mannschaft zuletzt 13 Mal in Folge ohne Sieg und rutschte auf Platz 15 ab.

Noch am Montagabend präsentierte der Verein mit Michael Frontzeck einen Nachfolger. Der 51 Jahre alte Ex-Nationalspieler erhielt überraschend den Vorzug vor Peter Neururer und unterschrieb einen Vertrag bis zum Saisonende.n „Michael Frontzeck hat als neuer Cheftrainer unser volles Vertrauen, die Mannschaft zum Klassenerhalt zu führen. Es geht in den verbleibenden Spielen ausschließlich um das Ziel, dass Hannover 96 in der Bundesliga bleibt“, sagte 96-Präsident Martin Kind. Sollte Frontzeck den Abstieg verhindern, verlängert sich sein Vertrag um ein Jahr.

Hannovers Manager Dirk Dufner, der wegen seiner Personalpolitik ebenfalls in der Kritik steht, hatte am Montagfrüh Korkut und das Team über die Beurlaubung informiert. Der Coach verabschiedete sich danach von den Fußball-Profis, die ohne ihn das Lauftraining absolvierten. „Es war deutlich emotional in der Kabine“, berichtete Jacob.

Spätestens der leblose Auftritt der Mannschaft bei der 0:4-Pleite in Leverkusen am vorigen Samstag führte zu einem Umdenken bei Klubchef Martin Kind. Der mächtige Mann bei den Niedersachsen hatte Korkut noch vor zehn Tagen eine Arbeitsplatzgarantie gegeben. „Wir ziehen das mit Herrn Korkut bis zum Saisonende durch. Es wird bei uns in dieser Saison keinen Trainer-Wechsel geben“, sagte der Hannover-Chef damals.

Dennoch gelang nicht die erhoffte Wende. Da sich der Negativtrend sogar verstärkte, beendete der Vereinspräsident das durchaus mutige Experiment mit dem Trainer-Neuling fünf Runden vor dem Saisonende.

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