Todesstrafe in den USA: Kein Gift mehr von Pfizer
Der Pharmakonzern Pfizer untersagt die Nutzung seiner Medikamente für Hinrichtungen. Gegner der Todesstrafe begrüßen den Schritt.
In einer auf seiner Website veröffentlichten Mitteilung betonte Pfizer, Aufgabe des Unternehmens sei es Produkte herzustellen, die das Leben von Patienten verbessern oder Leben retten. Daher lehne Pfizer die Verwendung seiner Medikamente in Todesspritzen ab.
Der Konzern erließ nach eigenen Angaben Anweisungen an Großhändler, Vertriebshändler und direkte Käufer von sieben Medikamente, die bislang für die Herstellung von Giftmischungen in Todesspritzen genutzt würden oder deren Verwendung dafür erwogen werde. Die Produkte dürfen demnach nicht länger an Gefängnisse oder Justizbehörden verkauft werden. Behörden, die die Mittel kaufen wollen, müssen nachweisen, dass die Medikamente ausschließlich zur Behandlung von Krankheiten gemäß ärztlicher Verschreibung verwendet werden.
Robert Dunham von Informationszentrum für die Todesstrafe begrüßte den Schritt. Maya Foa von der Anti-Todesstrafen-Gruppe Reprieve betonte, neben Pfizer hätten inzwischen 25 Pharmakonzerne die Verwendung ihrer Produkte bei Hinrichtungen unterbunden – und damit alle von den US-Gesundheitsbehörden anerkannten Hersteller von Exekutions-Medikamenten.
Eine Reihe qualvoller Hinrichtungen hatte 2014 eine Debatte über die in den USA verwendeten Giftcocktails ausgelöst. Die Behörden greifen zurzeit auf kaum erprobte Mischungen zurück, weil sich europäische Pharmafirmen weigern, das zuvor eingesetzte Betäubungsmittel Pentobarbital zu liefern.
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