Tochter des Ex-Vizepräsdident Cheney: Im Ehrgeiz gescheitert
Liz Cheney gibt auf: Sie wird nicht als US-Senatorin in Wyoming kandidieren. Zuvor hatte sie sich mit ihrer lesbischen Schwester öffentlich gezofft.
BERLIN taz | Die politische Karriere von Liz Cheney ist vorbei, noch ehe sie begonnen hat. Am Montag gab die 47-jährige Tochter des ehemaligen Vizepräsidenten Dick Cheney bekannt, dass sie ihre Bewerbung um die republikanische Senatskandidatur im Bundesstaat Wyoming aufgeben wird.
An dieser Bewerbung hatte von Anfang an nichts gestimmt. Erst kurz zuvor war Cheney nach Wyoming gezogen, nur um dort bekannt zu geben, den langjährigen – und durchaus beliebten – konservativen republikanischen Senator Michael B. Enzi bei den Vorwahlen herausfordern und im November dieses Jahres für die Republikaner antreten zu wollen.
Das kam an sich schon nicht gut an: Von Beginn an stand der Vorwurf im Raum, dass sie sich in den gesamten USA nach einem Startplatz für ihre politischen Ambitionen umgesehen habe, ohne aber mit Wyoming irgendetwas zu verbinden. Als sie dann bei der Beantragung eines Angelscheins falsch angab, seit über zehn Jahren in dem Bundesstaat zu leben, wurden die Schlagzeilen noch schlechter.
Aber immerhin war sie die Tochter des früheren Vizepräsidenten, ihr Vater sorgte für Wahlkampfspenden, und ihre Familie schien hinter ihr zu stehen. Doch auch das währte nicht lange. Liz Cheney hoffte, mit konservativen Kernthemen eine Basis aufzubauen, und erklärte öffentlich ihren Widerstand gegen die Homo-Ehe.
Familienkrach
Das rief ihre jüngere Schwester auf den Plan: Mary Cheney, 44, ist lesbisch und mit ihrer Partnerin Heather Poe verheiratet. Die beiden Schwestern stritten sich öffentlich über die Medien. Dick Cheney, der sich selbst während seiner Amtszeit hinter seine lesbische Tochter Mary gestellt und jede explizite Äußerungen zur Homo-Ehe vermieden hatte, erklärte nun seine Solidarität mit Liz – der Familienkrach weitete sich aus. Stets gemeinsam verbrachte Ferien der Familie wurden abgesagt, die Medien berichteten ausführlich.
Das Aus kommt jetzt, Monate vor den Vorwahlen. „Ernste gesundheitliche Probleme“ seien kürzlich in ihrer Familie aufgetreten, und daher habe sie entschieden, ihre Kandidatur nicht weiter zu verfolgen, erklärte Liz Cheney, ohne irgendwelche Details zu nennen.
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