Tischtennis und Musik: Uptown Top Ranking – diese Platte ist zerkratzt
Unser Autor präsentiert seine Top-10-Hitliste der besten Songs über Tischtennis. Fürs Hören beim Einmarsch oder fürs Herunterkommen nach dem Spiel.

G uten Tag und herzlich willkommen zu dieser wunderschönen Tischtennis-Kolumne – die letzte, die auch in gedruckter Form erscheint. Zu diesem Anlass habe ich mir natürlich etwas Besonderes einfallen lassen, nämlich eine Folge, in der Kolumnentitel und Inhalt so sehr ineinandergehen wie nur irgend möglich. Eine Folge mit einer Hitliste, einer kleinen Top 10 der subjektiv gesehen besten Lieder, Songs, Tracks über oder mit Tischtennis. Fürs Hören beim Einmarsch in die Halle – Sofia Polcanova, stets mit dicken Kopfhörern bewehrt, lässt grüßen – oder auch zum Runterkommen nach dem Spiel. Los geht’s, in der Reihenfolge eines Countdowns:
10. Persil: Table Tennis Super Star
Seltsame Band, kennt auch niemand, anstrengende Musik. Aber auch die Hybris so mancher Cracks, die nur in ELO-Zahlen, also in Spielerbewertungen, denken, kann bekanntlich anstrengend sein.
9. Tom Almex: Falscher Acker
Es ist kaum zu glauben, aber diese nette Kolumne hatte einen Vorläufer, den findige Redakteure nach einem Techno-Track benannt haben. „Falscher Acker“ ist dabei ein Begriff, der vielleicht nur regional bekannt ist. „Falsches Feld“ wäre vielleicht richtiger. Gemeint ist die Hälfte des Tisches, in die der Aufschlag beim Doppel geschlagen werden soll, und in dem Fall eben die falsche Seite. Apropos regional: auch der „Stucker“ wird vielerorts anders bezeichnet, „Fusser“ zum Beispiel. Was ist gemeint? Der Netz- oder Kantenball.
8. Freunde der Technik: Ping Pong
Der „Falsche Acker“ kommt aber auch hier vor, bei diesen Jungs, die sich nun mal wirklich auskennen mit dem Schlagsport. „Softkelle Softkelle / Netzangabe Punkt bei dir.“ Na gut. Super Video auch.
7. Klez.e: Erregung
Der Song ist etwas gewöhnungsbedürftig; um Tischtennis geht es da auch nicht wirklich. Aber im Video sieht man diesen Neo-Grufti auf dem Weg in die Halle, dann mit Senioren Anfänger-Tischtennis spielen. So geht Vereinsleben. Jedenfalls in den Anfängen.
6. Peppa Pig: The Bing Bong Song
Etwas für Kleine und für solche mit B/P-Schwäche. Linguistik und Kindergarten! Irgendwo muss man ja anfangen.
5. PAULINI – Ping Pong With My Heart –feat. Wally Green
Dieses Stück bietet alles: die beliebten Schlaggeräusche, im Video eine Sängerin an der Platte und ein Herz für den Schmetterball. Und das in einem gut bouncenden Rythm-&-Blues-Track. Hat Taylor Swift jemals einen Tischtennissong gemacht? Nein, die ist ja bald mit einem ganz anderen Sport verheiratet. Hüpf, Herz, hüpf.
4. Armin van Buuren: Ping Pong
Auch dieser Niederländer hat ein Elektrostück mit unserem Sport gemacht. Gutes Video inklusive. Allerdings eher WTT als WTTV; oder eher: Großraumdisko statt Grundschulhalle.
3. Air: Kelly Watch the Stars
Eigentlich geht es hier um Romantik, um Sternegucken in der Nacht. Aber wer das Video kennt, weiß, warum es hier fürs Treppchen reicht. Kelly Lebrun, die unbekannte Schwester, reicht an die Sterne heran.
2. The Six Teens: Stop Playing Ping Pong with My Heart
Höchstwahrscheinlich die „very first appearance“ des Tischtennis in der Popkultur. In einem Boogie-Bop-Stück einer Girl Group aus den 1950er Jahren, welches das ultraschnelle Hinundher des Sports aufs Emotionale überträgt. Aufhören damit? Geht bis 11, auf drei Gewinnsätze, Honey!
1. Computerjockeys: Ping Pong
Die späte Mutter des Tischtennistracks. Von Geräusche-CDs gesampelte Klick- und Schlaggeräusche in japanisch klingender Elektro-Umgebung. So klingt Tischtennis noch immer und ewig.
Folgen Sie mir für mehr auf Instagram unter rehamann23! Die nächste Folge „Plattenspieler“ wird dann, wie ich finde traurigerweise, digital only bespielt, auf taz.de oder in der taz-App. Dann auch wieder mit echtem TT-Content, mit Fan Zhendong, Truls Möregårdh oder den Ergebnissen aus der 1. Runde des WTTV-Cups E. Bitte immer schön aus der Hüfte schwingen. Und bleiben Sie aufmerksam.
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