Tier des Jahres 2017: Kleine, nette Haselmaus
Im Winter rollt sie sich einfach zusammen und atmet weniger. Die sich von Früchten ernährende Haselmaus wird immer seltener.
„Eine kleine Haselmaus huscht leise durch die Nacht, huscht leise durch die Nacht / Niemals ist ein Mensch davon je aufgewacht,“ heißt es im „Haselmauslied“. Und das stimmt auch: Das von Nüssen und Früchten sich ernährende Nagetier aus der Familie der Bilche ist wirklich leise – im Gegensatz zu seinem Vetter, den Siebenschläfer, der, wenn er nachts ins Haus eindringt, „so viel Lärm macht, dass dieser auch einem erwachsenen Menschen, etwa einem Einbrecher, zugeordnet werden könnte und nicht einem so kleinen Tier“, wie es auf Wikipedia heißt.
Beide sind nachtaktiv und halten Winterschlaf, aber die kleinere Haselmaus wird immer seltener, weil der Siebenschläfer sie angeblich vertreibt, sie wurde deswegen jetzt zum gefährdeten „Tier des Jahres 2017“ erklärt.
Bereits 2011 hatte sich bei Zittau ein Kongress von Haselmausforschern aus 24 Ländern dem beliebten Kleintier gewidmet, dass Alfred Brehm als das „niedlichste, anmutigste und behendeste Geschöpf unter allen europäischen Nagetieren“ bezeichnete, welches sich durch „Reinlichkeit, Nettigkeit und Sanftheit des Wesens“ auszeichnet. Es sei zwar schwer, sie zu fangen, aber „hält man sie einmal in der Hand, ist sie auch schon so gut wie gezähmt“.
Wie wir und zum Beispiel die Blaumeise, deren Nester sie bisweilen nutzt, ist die Haselmaus ein „Nesthocker“, das heißt ihre Nachkommen sind anfänglich nackt und hilflos und werden gesäugt. Wenn sie größer sind, spielen sie draußen im Gebüsch.
Schon im Oktober ziehen die Haselmäuse sich für gut ein halbes Jahr in ihre mit Vorräten gefüllten „Winterlöcher“ zurück, wo sie sich zusammenrollen, ihre Körpertemperatur reduzieren und seltener atmen. Beim Zittauer Haselmaus-Kongress kam im Wesentlichen heraus, dass über die „Schlafmäuse“ noch viel geforscht werden muss, um sie, so die Süddeutsche Zeitung, zu enträtseln.