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Tiefrote Zahlen bei Telekom

Wie die Schulden schneller abgebaut werden, ist unklar. Teurere Hochwasserschäden

BERLIN dpa/afp/rh/mt/lob ■ Eine so düstere Bilanz musste Telekom-Chef Helmut Sihler in seinem Wirtschaftsleben noch nie verkaufen: Beim Düsseldorfer Waschmittelriesen Henkel präsentierte er stets schäumende Gewinne, jetzt als Interimschef bei Europas größtem Telekom-Konzern tiefrote Zahlen. Wie das Unternehmen am Mittwoch in Bonn mitteilte, belief sich der Nettoverlust im ersten Halbjahr wegen hoher Abschreibungen auf 3,89 Milliarden Euro. Dies sind rund 400 Millionen Euro mehr als das Minus des gesamten Jahres 2001. Übergangschef Helmut Sihler kündigte deshalb zum Schuldenabbau weitere Einschnitte bei Personal und Kosten an.

Zwischen Ende März und Ende Juni konnte die Telekom ihre Schulden um 3,1 Milliarden Euro auf 64,2 Milliarden Euro senken. Wie das Ziel von 50 Milliarden Schulden bis Ende 2003 erreicht werden soll, ist aber weiter unklar. Eine Schuldenreduzierung ist nötig, um die Milliardenzahlungen an Zinsen reduzieren zu können.

Der 72-jährige Sihler regelt auch schon seine Nachfolge: Erste Gespräche mit möglichen Kandidaten sollten Ende September oder Anfang Oktober beginnen, sagte er gestern. Sihler hatte den Posten Mitte Juli für maximal sechs Monate übernommen.

Durch das Hochwasser ist dem Telefonkonzern voraussichtlich ein Schaden von über 100 Millionen Euro entstanden. Das sagte Telekom-Chef Helmut Sihler im Fernsehsender n-tv am Mittwoch. Nach ersten Erhebungen sind sehr viele Vermittlungsstellen unter Wasser gesetzt worden. Die daraus entstandenen Schäden seien nur zum Teil durch Versicherungen abgedeckt. Nach Angaben der Telekom vom Mittwoch waren zeitweise mehr als 100.000 Anschlüsse gestört.

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