Tibetischer Buddhismus: Der letzte Lehrer des Dalai-Lama
Der tibetische Mönch Kunchok Gyatso lehrt und lebt im indischen Exil. Er stellt seine harte Disziplin infrage und kann sie doch nicht ändern.
DHARAMSALA taz | Um kurz vor fünf Uhr regt sich noch nichts im Kirti-Kloster in Dharamsala. Dann aber erschallt leise ein Gong. Im Leben von Kunchok Gyatso, einem 47-jährigen tibetischen Mönch, beginnt ein ganz normaler Tag.
Kunchok öffnet leise die Tür zu seinem Kämmerlein. Er putzt sich die Zähne, nimmt ein sorgfältig gefaltetes weißes Handtuch, wischt sich den Mund ab und hängt das Handtuch an die Tür. Alles in der Kammer hat seinen Platz: die Bücher, der Laptop, die Roben. Kunchok besitzt fünf Roben, zwei dünne rote für den Sommer, zwei dicke rote für den Winter und eine gelbe für die Festtage.
Letztere zeichnet ihn als Mönch aus, der alle 253 Regeln des tibetischen Lama-Buddhismus beherrscht. Jetzt legt Kunchok eine rote Robe an. Er strafft den gerade geschnittenen, vier Meter langen Stoff mit den Händen. Im Nu ist er vollständig gekleidet. Er setzt sich wieder auf sein Bett, vor dem ein gelber Teppich liegt. Hinter ihm im Fenster leuchtet der Schnee auf den Gipfeln des Himalajas im Mondlicht. Neben ihm auf einer Bonbondose steht ein kleiner Buddha. Die gelbe Robe und der kleine Buddha sind seine größten Schätze: „Du bekommst sie nach 20 Jahren als Mönch, wenn du den Philosophiemeister machst. Dann kannst du dich dein Leben lang nicht mehr von ihnen trennen“, sagt Kunchok. Er erklärt noch ein paar andere Dinge. Dann schweigt er. Bald schlägt der Gong halb sechs.
Alles in Rot
Kunchok macht sich auf den Weg, drei verwinkelte Treppen hoch, in den großen Gebetssaal. Die jungen Mönche des Klosters sind schon da, etwa fünfzig an der Zahl, die meisten von ihnen stammen aus China. In alter Tradition schicken dort die tibetischen Familien mindestens einen Sohn ins Kloster, die besonders Begabten erhalten später den Ruf zur höheren Ausbildung in Dharamsala. Kunchok ist ihr Lehrer. Er nimmt am Kopf des Saales vor einem Glasschrank Platz, in dem alle Reden Buddhas aufbewahrt sind. Fünf Kronleuchter tauchen den Saal in helles Licht.
Alles ist rot: die niedrigen Tische, vor denen die Mönche hocken, die Kissen, auf denen sie sitzen, ihre Gewänder. Was folgt, nennt Kunchok den „Meditationsprozess“. Es beginnt mit einem Gemurmel, später singen die Mönche, manche bewegen dabei rhythmisch den Oberkörper, andere gähnen. Einer von ihnen ist der Vorsänger. Über allen schwebt ein Bild des Dalai-Lamas. Eine Stunde meditieren sie so.
Zum Frühstück bekommen die Mönche gedämpftes Tingmo-Brot und Buttertee. Das Brot ähnelt dem Mantou-Brot, das man in Nordchina isst. Kunchok bestreitet das nicht. „Für uns Tibeter gilt: Unser Essen kommt aus China, unsere Kleider kommen aus der Mongolei, und unsere Gedanken aus Indien.“
Er würde Yoga machen
Manchmal verbringt Kunchok seine Morgen auch allein. Dann geht er spazieren rund um den Exilpalast des Dalai-Lama, der sich nur fünf Minuten entfernt vom Kirti-Kloster befindet und von Touristen aus aller Welt besucht wird. „Eigentlich würde ich gerne Yoga lernen“, überlegt Kunchok an diesem Morgen. Doch das entspricht nicht der Tradition der tibetischen Gelbmützensekte des Dalai-Lama, der er angehört. „Unsere Art der Meditation ist eher textgebunden, wir lesen und versuchen dabei zu verstehen.“
Der 7-Uhr-Gong ertönt. Zeit zum Selbststudium, zum Auswendiglernen. „Erst lernst du auswendig, später lernst du die Bedeutung des Textes“, erklärt Kunchok. Es scheint, als würden alle im Kloster seiner Anweisung folgen. Die Mönche sind in ihr Studium vertieft, sie beten in ihren Zimmern laut die Verse Buddhas vor sich hin, während ein indischer Angestellter mit MP3-Player-Stöpseln in den Ohren laut im Klosterhof mit Besen und Schaufel hantiert. Der Inder räumt den Müll der Mönche vom Vortag weg, darunter viele leere Chipstüten der Marke Lays und Schokoladenpapier.
Um acht Uhr beginnt der Unterricht. „Eigentlich ist der Klosteralltag in Tibet und im Exil der gleiche. Aber hier wird mehr unterrichtet, in Tibet dafür mehr gebetet“, sagt Kunchok auf dem Weg zu seinem Lehrsaal. Er muss es wissen.
18 Jahre lebte er als Mönch im Kirti-Kloster der chinesischen Provinz Sichuan. Dann begann dort Ende der 90er Jahre ein patriotisches Erziehungsprogramm der chinesischen Regierung. Kunchok sollte im Unterricht die Politik des Dalai-Lama verurteilen und Tibet als Teil Chinas bezeichnen. Das hielt er nicht lange aus. Fünf Tage stapfte er zu Fuß durch den Himalaja. Schließlich hatte er die andere Seite erreicht. Seither lebt Kunchok im Exilableger seines alten Klosters im indischen Bergstädtchen Dharamsala. Die Bilder seines Hauptklosters in Sichuan aber schmücken hier die meisten Flure. Dort leben nach Kunchoks Auskunft bis heute 2.500 Mönche. Hier sind es rund 200. Beide Seiten sind in ständigem Kontakt miteinander. „Wir telefonieren viel“, sagt Kunchok.
Viel Auswendiglernen
Sein Unterricht ist unerbittlich. Er führt eine genaue Anwesenheitsliste. Seine Schüler sollen in drei bis vier Jahren ihre Meisterprüfung ablegen, bereits seit 15 Jahren drücken sie die Schulbank. „Unser Buch wurde von einem indischen Gelehrten verfasst“, führt Kunchok ein. „Es heißt „Metaphysische Philosophie“ und hilft uns, eine Brücke zur modernen Wissenschaft zu bauen. Das ist der Wunsch des Dalai-Lama.“
Genug der Einleitung, den Rest der Stunde liest jeder der neun Schüler aus dem Buch vor. Kunchok schließt dabei manchmal die Augen. Seine Schüler loben ihn später trotzdem als einen, der im Unterricht mehr von sich preisgibt als die anderen Lehrer, gelegentlich Geschichten und manchmal sogar einen Witz erzählt. Doch ihre pädagogischen Ansprüche sind niedrig. Die meiste Zeit lernen sie auswendig oder lesen.
Dabei studiert im Kirti-Kloster in Dharamsala eine Exilelite. Viele kommen als Teenager aus Sichuan über die Berge. Ihre Familien in China erwarten nun Großes von ihnen. Denn sie gehen damit durchaus das Risiko von Repressalien ein. Doch meist passiert nichts, viele kehren später zurück. „Wir operieren innerhalb der Grenzen, die uns die Chinesen setzen“, sagt Kunchok.
Das schließt radikale Kritik an den Verhältnissen nicht aus. Kunchok hat großes Verständnis für die jungen Mönche in seiner Heimat, von denen sich manche das Leben nehmen, um auf die Unterdrückung ihrer Religion in China aufmerksam zu machen. „Der Buddhismus bedarf des Selbstopfers, die Selbstverbrennung ist die höchste Form dieser Praxis“, sagt Kunchok. Der Dalai-Lama ist da freilich ganz anderer Meinung.
Um elf Uhr wird der Unterricht im Klosterhof im Freien fortgesetzt. Debattenstunde. Die jungen Mönche hocken in kleinen Gruppen unter Bäumen oder auf Bänken. Einer fragt, einer antwortet, die anderen klatschen Beifall für den Gewinner. Schnell wechseln die Rollen. Dabei sind Frage und Antwort oft einstudiert. „Wie kannst du sagen, dass dies hier ein Baum ist?“. fragt einer. „Weil er vor uns steht“, antwortet sein Gegenüber. „Aber der Baum existiert als Baum nur in deinem Kopf.“ – „Nein, ich kann ihn doch anfassen.“ – „Das reicht nicht. Du musst seine Existenz beweisen.“
So geht es hin und her. Dabei schreien sich die jungen Mönche an, gestikulieren wild mit ihren Roben und Gebetsketten und schubsen einander nicht selten zu Boden. „Wer den anderen nicht auch mal umschmeißen kann, gewinnt keine Debatte“, sagt Kunchok lachend. Kein einziges Mal greift er ein.
Sonntags ist Internettag
Beim Mittagessen bleiben die Lehrer dann untereinander. Sie hätten, sagen sie, volles Vertrauen, dass der Dalai-Lama eines Tages nach Tibet zurückkehren könne. Doch ihre Klagen über die aktuelle Lage in Tibet sind groß: „Wir können dort nicht das Bild des Dalai-Lama aufhängen. Wir können uns nicht den höheren Studien des Buddhismus widmen. Wir können nicht Lehrer aus anderen Klöstern einladen“, bedauern sie. Konchuk diskutiert da nicht mit.
Ihn beschäftigen andere Dinge. „Wir lehren immer noch das alte System. Ich kenne nichts anders“, räumt er ein. Ihn stört, dass im Kloster nur Tibetisch geredet wird und auch er keine andere Sprache beherrscht. Er selbst nutzt in seiner Kammer täglich das Internet, publiziert dort gelegentlich. Aber gehört der Computer auch ins Lehrzimmer? So weit würde Konchuk dann doch nicht gehen: „Wenn die Jungen ans Netz gehen, lernen sie nicht mehr die buddhistischen Texte“, sagt er. Nur sonntags ist es erlaubt.
Der Nachmittag vergeht schnell, denn die Mönche bereiten sich auf einen großen Abend vor. Um zwanzig Uhr sitzen alle wieder im großen Gebetssaal zusammen. Diesmal wird auch hier debattiert. Alte gegen Junge, Meister gegen Novizen, alles durcheinander. „Wie kannst du behaupten, dass es Amerika gibt, wenn du es nie gesehen hast?“, fragt einer. „Debatten sind besser als jeder Unterricht“, flüstert Konchuk. Doch die Debatten gehen bis eine Stunde vor Mitternacht. Sie wiederholen sich. Er schläft fast ein. Es ist ja auch eine Herkulesaufgabe, nach so alter Tradition Mönche fürs 21. Jahrhunderts auszubilden. Gut, dass der darauffolgende Tag frei ist. Nicht einmal der Gong wird am nächsten Morgen erklingen.
Leser*innenkommentare
Schlesier
Gast
"Kollektive Wahnerscheinungen, die ich im vorherigen Beitrag ansprach, verkleiden sich eben nicht nur in religiösem Gewand"
Diese "kollektiven Wahnerscheinungen" haben Pyramyden weltweit gebaut, gotische Kathedralen, Dome, etc...; Stonhaege, Carnac, etc..., schöne, bunten Höhlen von z.B. Lascaux bemalt, etc...
Denken Sie mal darüber nach, dort in Berlin, in der Provinz dieser Welt!!!
Regenwetter
(2)
Es bleibt dabei: Die Beweise, die Sie anführen, seien es Tempel, gläubige Wissenschaftler oder künstlerisches Schaffen, beweisen keine göttliche, sondern nur die menschliche Schöpferkraft an Idee und Tat. In dieser können Sie nun göttliche Schöpferkraft - gar das Göttliche an sich - sehen, wenn Sie wollen. Aber bedenken Sie: Aus derselben Kraft errichtet der Mensch nicht nur Schönes, sondern auch Abscheuliches. Er errichtet aus dieser Kraft nicht nur im Gottglauben große Bauten, sondern auch im Volkswahn Städte, oder aber aus der Überzeugung an wissenschaftliche Erkenntnisse, die die Welt erklären, Mammutprojekte wie CERN.
Glauben Sie doch an den Menschen! Etwas weniger Gottesvertrauen und mehr Menschenvertrauen bitte.
Pferd
Gast
"Zeitgemäßer wäre es, wenn spezieller Glauben nur noch als privater Rückzugsort gelebt würden..."
Sagen Sie es den Islamisten, aber Sie sollten ein schnelles Pferd haben!
Schlesier
Gast
"Achja, Chris de Burgh haben sie auch angeführt als Gottesbeweis."
Habe ich es als Beweis angeführt?!
Haben Sie den Vortrag von Prof. Dr. Siegfried Scherer überhaupt angesehen?
Ihnen gehen offensichtlich die Argumente aus!
Regenwetter
(1)
Das Problem ist: Ihre gesamte Argumentation spielt sich prinzipiell auf der Chris-de-Burgh-Ebene ab. Ich habe diesen so überspitzt aufgegriffen, weil er das Extrembeispiel Ihrer Denkweise ist, in von Menschen Geschaffenem Gottesbeweis zu sehen.
Sie können ja an Gott glauben! In letzter Instanz kann ich Ihnen nicht seine Nicht-Existenz beweisen. Ohnehin ist der Gottesbegriff so schwammig, dass Sie auch einen Ur-Pups als Gott bezeichnen könnten. Definieren Sie doch erst einmal den Gott, den Sie verteidigen. Oder auch nicht. Denn ich strebe überhaupt nicht an, irgendeinen Gott - sei es JHWH oder Cthulhu - zu widerlegen. Weil dies nicht geht. Deshalb habe ich nie mehr als meine Meinung kundgetan. Gott bleibt für mich nur ein Phänomen des menschlichen Geistes. Gott ist eine unendliche Variable, die begrifflich und in zahllosen Interpretationsversuchen zu fassen versucht, was nicht fassbar ist für den Verstand. Möglicherweise ist die Variable Gott nur ein Nebeneffekt höherer Bewusstseinsfunktionen. Diese ermöglichen zwar rationales Denken, aber verlangen eben auch Antworten auf Fragen, die sich dem Menschen (noch) nicht erschließen. Für diese ist "Gott" eine Notlösung. Bis eine bessere Antwort gefunden ist.
Regenwetter
Also ich weiß ja nicht, was ich überzeugender finde, SCHLESIER. Die vielen verschiedenen Gastnamen, die Sie benutzt haben, um in etwa zehn Kommentaren meinen einen zu beantworten. Oder die jeweils darin enthaltenen persönlichen Anspielungen auf meinen Avatar und Benutzernamen. Oder die Ist-halt-so-Argumente. Achja, Chris de Burgh haben sie auch angeführt als Gottesbeweis. Puh, eine wahrhaft schwere Entscheidung. Ich glaube, ich muss mich enthalten.
Erneut. Denn das letzte Mal, als Sie versicherten, nicht aus einer Pfütze entstanden zu sein, habe ich Ihnen bereits ausführlich geantwortet, warum diese Vorstellung für mich kein Problem darstellt - ohne Ihnen Ihre abzusprechen. Das war im Kommentarbereich eines anderen Artikels, falls Sie sich erinnern. Ich hoffe, Sie können Verständnis dafür aufbringen, dass ich mich nicht jedes Mal wiederholen will, weil Sie meine Meinung nicht mögen.
new-Prophet
Gast
Was habt ihr Atheisten bisher gelaeistet, hä?!
Nichts, gar nichts!
Außer Millionen von unschuldigen Menschenopfern!!!
Siehe Stalin, Pol Pot, Mao etc...
Ihr seid die Geißel der Menschheit!!!
Zeigefinger
Gast
Wir sind nicht aus einer Pfütze entstanden, wie die moderne "Wissenschaft" verkündet!
Es gab Libellen in alter Zeit mit ca. 700 mm Spannweite; heute gibt es kleinere Libellen nach dem gleichen Muster, warum?!
Das kann die moderne "Wisenschaft" NICHT erklären!
So viele Zufälle gi8bt es nicht!
Es gibt einen Schöpfer!
Ob es euch passt oder auch nicht!
Kopfschüttel
Gast
"Zeitgemäßer wäre es, wenn spezieller Glauben nur noch als privater Rückzugsort gelebt würden..."
Regenwwetter, haben wir nur in der Herbst- und Winterszeit...
Kopfschüttel!
Schlesier
Gast
"Wahrscheinlich ist es Zeit, dass die Menschheit aktuelle Religionen genauso hinter sich lässt wie die untergegangener Kulturen, bevor sie selbst so eine wird."
Ein Irrtum!
Die Religionen haben erst die moderne Zivilisation ermöglicht!
Verstanden?!
Raumfahrer
Gast
"Wahrscheinlich ist es Zeit, dass die Menschheit aktuelle Religionen genauso hinter sich lässt wie die untergegangener Kulturen, bevor sie selbst so eine wird."
Regenwetter, Deine Schönheit wird in wenigen Jahren vergehen und zerfallen...
Die Steine von Stonhege, die Pyramiden von Gizeh, etc. bleiben aber für weitere Jahrhtausende bestehen!!!!
Kassandra
Gast
"Im 21. Jahrhundert sind Religionen kastriert"
Tatsächlich?!
In welchem Universum, außer Berlin lebt Regenwetter...
Ihr vwerdet euch noch wundern ab 1. Januar 2014...
Hundert Jahre nach Ausbruch des 1-ten Weltkrieges!
Hochleistungsingenieur
Gast
"Religionen bieten keine Antworten mehr, die Philosophie und Wissenschaft nicht besser böten. Einst boten Religionen eine einfache Erklärung für eine komplizierte Wirklichkeit.
Tatsächlich?
Regenwetter, mit Verlaub, es gibt auch noch Trockenwetter!
Tendenz stark zunehmend!
Brandt
Gast
Religion breitet sich wie ein Lauffeuer aus in Südamerika, Afrika und Asien. China hat eine Sonderstellung, weil dort innerweltliche Askese und Materialismus verbreitet ist. Aber auch da wachsen die Missionsbemühungen.
Zeigefinger
Gast
Versuchen Sie es mit Karl Marx!
Dieser "Missionar" hat Millionen Menschn das Leben gekostet, bis heute!!!
bouleazero
Mir scheint, dass alle Religionen der Welt am Ende ihres Lateins angekommen sind. Den Christen laufen die Gläubigen in Scharen davon, bei den Islamisten gibt es mehr und mehr offene Kritiker und bei den Buddhisten nimmt der Selbstmord durch Verbrennen erschreckende Ausmasse an. Diverse Webseiten sprechen von weit mehr als 100 solcher Fälle in den letzten vier Jahren. Diese werden auf Gedenkveranstaltungen geehrt und der 'letzte Lehrer' sagt dann, wie hier im Artikel: „Der Buddhismus bedarf des Selbstopfers, die Selbstverbrennung ist die höchste Form dieser Praxis“.
Mein Gott, bin ich froh, dass ich Atheist bin!
Amen
Gast
Warum gibt es Weihnachtsmärkte in England, in China, Moskau etc...
Hier ein schönes Weihnachtslied von Cris de Burgh:
http://www.youtube.com/watch?v=XepWuF65QqM
Was könnt ihr Arheisten, Lieder, Kathedralen., etc. bauen?!
Was habt ihr bisher geschafft?!
Nichts, gar nichts!!!
Was könnt ihr dem Volk vermitteln?!
NICHTS!!!
Wir sind nicht aus Pfützen nach Dawekins entsatanden!!!
Wir sind Göttlicher Abstammung!!!
Amen!
Regenwetter
Buddhisten sind auch Atheisten. ;-)
Aber Sie haben recht. Religionen bieten keine Antworten mehr, die Philosophie und Wissenschaft nicht besser böten. Einst boten Religionen eine einfache Erklärung für eine komplizierte Wirklichkeit. Sie boten einfache Regeln für immer komplexeres Zusammenleben. Jedoch waren sie nur Notlösung.
Denn der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen.
Denn der Mensch ist ein soziales Wesen.
Religionen waren Notlösung, als der Mensch weniger von Vernunft und weniger von Sozialverhalten aus eigener Intention bestimmt war; als er einem raueren Überlebenskampf ausgesetzt war, der ihm weniger Vernunft als Instinkt abverlangte. Ihn per Religion an die Kette zu legen, indem man ihm per Hölle Angst und Paradies Hoffnung machte, mag hier und da seinen Zweck erfüllt haben, aber war oft genug auch selbst größtes Übel.
Im 21. Jahrhundert sind Religionen kastriert. Was an gesellschaftlicher Relevanz geblieben ist, sind Rituale und Traditionen. Jedoch begründen diese kastrierten Religionen weiterhin Zuordnung und Abgrenzung mit all ihren negativen Auswirkungen. Was also geblieben ist von Religionen, ist Starrköpfigkeit und Konfliktpotential.
Wahrscheinlich ist es Zeit, dass die Menschheit aktuelle Religionen genauso hinter sich lässt wie die untergegangener Kulturen, bevor sie selbst so eine wird.
Zeitgemäßer wäre es, wenn spezieller Glauben nur noch als privater Rückzugsort gelebt würden; für jene, die das Zwiegespräch mit einem Gott gegenüber alleiniger Selbstreflektion vorziehen. Zeitgemäßer wäre eine individuelle Spiritualität. Dann bestünde auch nicht die Gefahr kollektiver Wahnerscheinungen, die zu Leid und Elend, Tod und Krieg führen. Es gäbe maximal einzelne Wahnsinnige. Aber die gibt's ja ohnehin immer.
Hamsun
Gast
"Einst boten Religionen eine einfache Erklärung für eine komplizierte Wirklichkeit. Sie boten einfache Regeln für immer komplexeres Zusammenleben. Jedoch waren sie nur Notlösung."
Dieser Satz zeigt, daß Sie sich noch nie in Ihrem Leben ernsthaft mit Religion auseinandergesetzt haben, sondern nur neomarxistischen Quark nachquatschen. Lesen Sie mal etwas vernünftiges, Eliade, Gehlen. Lorenz ... Beinahe alle Grausamkeiten und Verbrechen des 20. Jahrhunderts lassen sich gerade auf den Verlust des Glaubens und traditioneller Wertvorstellungen zurückführen. Die größten Menschheitsverbrechen wurden von antireligiösen Bewegungen durchgeführt (Kommunismus, Nationalsozialismus). Die Antireligiosität hat den Wahn erst hervorgebracht. Im Namen der Emanzipation wurden so viele Menschen dahingeschlachtet, wie es die Kirche niemals schaffen wird.
Regenwetter
@Hamsun Kollektive Wahnerscheinungen, die ich im vorherigen Beitrag ansprach, verkleiden sich eben nicht nur in religiösem Gewand. Ich hoffe, Sie entnehmen dieser Aussage die Falschheit Ihrer beißreflexartigen Unterstellung, ich würde mich zu irgendwelchen Ideologien bekennen.
Hamsun
Gast
@Regenwetter Ich habe Ihnen gar nichts unterstellt. Ich habe Sie allein aufgefordert, sich einmal von Ihrer verkürzten Sichtweise auf Religionen zu lösen, weil aus Ihrem schablonenartigen Kommentar eindeutig zu lesen war, daß Sie das bis jetzt nur völlig unzureichend gemacht haben. Der Beißreflex liegt folglich wohl eher auf Ihrer Seite, nicht ;)
Regenwetter
@Hamsun Dann wären Sie also ohne Ihre Religion, ohne die "traditionellen Werte", um die diese Sie bereichert, eine entfesselte Bestie? Puh, da haben Ihre Mitmenschen aber Glück. Ich jedoch bin froh, auch ohne Religion kein Psychopath sein um können.
lichtgestalt
Ich glaub, ich hab`s schon mal gesacht,
dass "Regenwetter" Freude macht.
Astronaut
Gast
Hier mal etwas zum Nachdenken:
http://www.youtube.com/watch?v=ZH9ZTq6FAyY
Bin nicht aus einer Pfütze entstanden!
Schlesier
Gast
Falsch verstanden liebes Regenwetter!
Ohne die Religinen gäbe es kein Stonhenge, keine Pyramiden, keine Kathedralen, keine Moscheen,Synagogen etc...
Ihr Möchtegern-Arheisten habt für die Menschheit NICHTS dauerhaftes geshaffen, außer Elend, Massenmord und Vernichtung...
Schlesier
Gast
"Mein Gott, bin ich froh, dass ich Atheist bin!"
Sind Sie das?
Wozu rufen Sie dann nach Gott?
bouleazero
Gute Frage. War eigentlich nur ein Gag, oder Provokation, wie Sie wollen. Und froh bin ich, ja. Wahrscheinlich ist was bei der Konstruktion von meinem Hirn anders gelaufen als üblich, da ich nie an Gott oder ein höheres Wesen geglaubt habe. Selbst in schwierigen Situation habe ich keine Sekunde an sowas verschwendet. Ich habe mich nie um religiöses Getue gekümmert, obwohl icj regelmässig auf Hochzeiten, Begräbnissen, Taufen usw. in der Kirche war. Bin sogar konfirmiert worden. Könnte aber auch sein, dass meine Eltern oder die Lehrer nie mit dem Herrgott gekommen sind, um mich zu erziehen. Das rechne ich ihnen hoch an.
Ich bin überzeugt, ich lebe besser ohne göttliche Zustimmung zu allem, was ich in meinem Leben mache. Für die anderen, die diese Zustimmung brauchen, tut es mir ehrlich gesagt ein bisschen leid. Aber ist nicht mein Problem, solange ich nicht mitmachen muss.
Schlesier
Gast
Nach Dawkins sind Sie offensichtlich, zufällig (sic!) aus einer Pfütze entsatanden...
Glück auf!
Ich bin sicherlich nicht aus einer Pfütze entsatnden!
Siehe z.B. hier:
http://www.youtube.com/watch?v=ZH9ZTq6FAyY
heiliger bimbam
Gast
was soll diese völlig inhaltslose story?
gast
Gast
Ein sehr sehenswerter Vortrag von Colin Goldner zum explizit regressiven Charakters des tibetanischen Buddhismus:
http://www.youtube.com/watch?v=SDuqayOx2Nw
Karl K
Gast
Danke- den kannte ich noch;
eindrucksvoll -;
sorry - erinnert mich an
Schmidt- Schnauze!!
als er immer "Sir Karl Popper "
in der Schnauze führte
und ich jedesmal giftete:
"Du Arsch, der ist doch längst auch widerlegt;-))
Karl K
Gast
Weißschal Roland Koch wird's freuen:
passend zu schwarz-grün - die Grinsebacke reloaded
on the top.
Ja - der Umgang Chinas mit Tibet ist blanker Imperialismus.
Ja - der tibetische Weg des Buddhismus ist ein bemerkenswerter Weg.
Ja - seine Leistungen via Yoga, Meditation etc sind besonders.
Ja - er ist kein Dao;
sonst würde er nicht - gern übersehen - wie all diese gläubischen, nunja Einrichtungen
mehr oder weniger - mehr als rigoros gegen " Abweichler", was immer das ist,
vorgehen.
Ja - Arthur Rubinstein hat's schön gesagt:
" …, ja - aber wenn ich ihm morgen begegne, werde ich ihm
fröhlich die Hand schütteln."