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Thoma: „Medialer Rinderwahnsinn“

Oestrich-Winkel (dpa/taz) – Harte Worte von RTL-Chef Helmut Thoma: „Wir haben schon bald mehr Kinderprogramme als Kinder“, polterte der Österreicher am Wochenende auf einem Wirtschaftssymposium der European Business School. Nach seiner Ansicht werden von den durch Werbung finanzierten Fernsehsendern in Deutschland allenfalls vier bis sechs überleben. Es sei absurd, daß derzeit nur zwei von achtzehn Programmen Gewinn machten. Das Angebot von dreißig Fernsehprogrammen bezeichnete Thoma als „eine Art medialer Rinderwahnsinn“. Anderer Meinung war der geschäftsführende Gesellschafter von n-tv, Karl-Ulrich Kuhlo. Er glaubt trotz anhaltender Erfolglosigkeit seines Nachrichtensenders, daß sich künftige Spartenkanäle mit Servicecharakter bereits für 50.000 Zuschauer lohnen. Emil Kettering, Leiter der ZDF-Unternehmensplanung, sagte, er knüpfe große Hoffnungen an das digitale Fernsehen, an dem sich auch das ZDF beteiligen werde. DF1-Geschäftsleitungsmitglied Felix Goedhart, dessen Sender erst kürzlich an den Start ging, erwartet eine Entwicklung vom Free- zum Pay-TV. Der anspruchsvolle Zuschauer wünsche ein breiteres und qualitativ besseres Angebot. Auf Kirchs schleppenden Decoder- Verkauf hatte das aber bisher wenig Auswirkung.

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