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Thilo Sarrazin, der EugenikerDie Gene sind schuld

Thilo Sarrazin vermischt in seinem neuen Buch über den angeblichen Untergang der Deutschen Halbwahrheiten mit Unsinn – und das in einem schrillen Tonfall.

Der Bundesbanker Thilo Sarrazin schürt weiterhin Vorurteile gegen muslimische Migranten. Bild: dpa

Thilo Sarrazin hat ein Buch mit 465 Seiten, 538 Fußnoten, 33 Tabellen und 10 Schaubildern verfasst. Der Titel ist zwar denkbar reißerisch und lautet "Deutschland schafft sich ab. Wie wir unser Land aufs Spiel setzen", trotzdem ist dem Autor sehr daran gelegen, dass es ein wissenschaftliches Werk sein soll. "Ich stütze mich in meinen Ausführungen auf empirische Erhebungen", betont der Bundesbanker, Sozialdemokrat und einstige Berliner Finanzsenator.

Diese "empirischen Erhebungen" erscheinen am heutigen Montag, und selten hat ein Buch im Vorfeld derartige Diskussionen ausgelöst. Denn Sarrazin argumentiert dezidiert biologistisch. Für ihn ist die Unterschicht nicht sozial benachteiligt, sondern genetisch bedingt dümmer als die Oberschicht. Es handle sich um eine "negative Auslese".

Überhaupt schreibt Sarrazin sehr gern über "Selektion". Seine Formulierungen und "Analysen" erinnern nicht nur an die Eugenik - sie sind Eugenik.

Nichts als Vorurteile

Sarrazin selbst glaubt, dass er ein Tabu bricht, wenn er formuliert, "dass wir als Volk an durchschnittlicher Intelligenz verlieren, wenn die intelligenteren Frauen weniger oder gar keine Kinder zu Welt bringen". Doch ist dies kein Tabu - sondern wissenschaftlich unhaltbar.

Das beginnt bereits bei der Statistik. So ist Sarrazin überzeugt, "dass der Anteil der kinderlosen Universitätsabsolventinnen die 40-Prozent-Marke übersteigt". Sein Beleg: ein Wochenbericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Doch wer die angegebene Literatur studiert, erlebt eine Überraschung. Denn das DIW kann bei Akademikerinnen nur eine Kinderlosigkeit von 23 Prozent entdecken.

Noch grotesker ist Sarrazins Interpretation der Genetik. Er stellt sich die menschliche Intelligenz wie die Farbe einer Erbse vor, die strikt nach den Mendelschen Gesetzen vererbt wird.

Zwar hat er schon gehört, dass die Umwelt nicht zu vernachlässigen ist. Aber ihm reicht es zu konstatieren, dass Intelligenz "zu 50 bis 80 Prozent erblich" sei, um den Deutschen zu empfehlen, an ihrer genetischen Substanz zu arbeiten, um die Massenverblödung zu verhindern.

Sarrazin geht nicht so weit, dass er der Unterschicht gänzlich verbieten möchte, Kinder zu bekommen. Stattdessen will er gegensteuern, indem auch die Akademikerinnen fruchtbarer werden. Programmatisch heißt ein Kapitel: "Mehr Kinder von den Klugen, bevor es zu spät ist."

Dies war genau das Programm der Eugenik, die im 19. Jahrhundert von Francis Galton erfunden wurde. Auf ihn beruft sich Sarrazin explizit - allerdings ohne das Wort Eugenik zu verwenden. Sehr zielgenau verwendet er jedoch den Begriff "dysgenisch", der ohne den Kontext der Eugenik gar nicht zu verstehen ist und der 1915 erfunden wurde, um "negative Selektionsprozesse" bei einer menschlichen Population zu beschreiben.

Dieser Rückgriff auf Theoretiker des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zieht sich durch das gesamte Buch. Sarrazin ignoriert konsequent sämtliche modernen Erkenntnisse zur Intelligenz- und Genforschung. Denn dann hätte er zur Kenntnis nehmen müssen, dass sich das Bild vom Gen stark gewandelt hat.

Wie immer deutlicher wird, gibt es keine deterministische Verbindung zwischen den Genen und Eigenschaften wie Intelligenz. Inzwischen ist das gesamte menschliche Genom entschlüsselt. Doch ein "Intelligenz-Gen" wurde nicht entdeckt. Offenbar wirken zahllose Gene auf das Gehirn ein - und ob sie überhaupt aktiviert werden und wie sie miteinander agieren, hängt sehr wesentlich von den äußeren Anregungen ab.

Jedenfalls zeigte sich in Adoptionsstudien, dass Unterschichtenkinder mühelos einen gymnasialreifen Intelligenzquotienten von 107 erreichen - wenn sie von bildungsbeflissenen Mittelschichtsfamilien aufgenommen werden.

Obwohl Sarrazin die gesamte Unterschicht attackiert, sind es vor allem die "muslimischen Migranten", von denen er sich bedroht fühlt. Sie seien Schmarotzer, die "nicht den eigenen wirtschaftlichen Erfolg" anstreben, sondern "die Absicherung und Alimentierung durch den Sozialstaat".

Dabei entgeht Sarrazin, wie viele Migranten sich bemühen, sich aus der Abhängigkeit von Sozialleistungen zu befreien, indem sie eigene kleine Betriebe gründen, die nur bei großem Arbeitseinsatz und äußerster Selbstausbeutung überhaupt Ertrag abwerfen. Für Sarrazin sind diese selbstständigen Existenzen jedoch keine Leistung, sondern "Ausdruck und Ergebnis des mangelhaften Bildungsaufstiegs" der Migranten - sie sind schlicht zu blöd für andere Jobs.

An anderer Stelle lobt der Wirtschaftsfachmann jedoch, dass die Selbstständigenquote bei den Einheimischen immer noch höher sei als bei den Zuwanderern - sind die angestammten Deutschen also noch blöder?

Alles wird zurechtgelegt

Auch beim Thema Bildung sortiert er sich die Fakten passend. Für Sarrazin steht fest, dass nicht das deutsche Schulsystem, sondern nur die mangelnde Intelligenz der muslimischen Migranten zu den schlechten Pisa-Ergebnissen führt. Denn mit Finnland und Korea würden zwei Länder siegen, die zwar sehr verschiedene Schulsysteme, aber kaum Einwanderung hätten.

Dazu will jedoch nicht passen, dass auch die Niederlande viele muslimische Zuwanderer haben - und auf Platz vier bei Pisa stehen.

Auch Sarrazin, der mit einer Lehrerin verheiratet ist, sieht, dass an den deutschen Schulen manches zu verbessern wäre. Sein Ansatz klingt gar nicht schlecht: Schulen müssten "jeden Menschen befähigen, das ihm Gemäße - und damit das Beste - aus sich zu machen".

Doch dann schränkt er ein: Es bringe eben nicht jeder die nötigen Voraussetzungen mit. "Die beste Schule macht ein dummes Kind nicht klug" - blöd bleibt blöd.

Dass die muslimischen Migranten selbst schuld sein müssen, ist für Sarrazin schon deswegen belegt, weil Osteuropäer und Asiaten sich problemlos ins Bildungssystem integrierten. Also müsse es ihre "Mentalität" sein, die muslimische Migrantenkinder häufig an der Schule scheitern lasse.

Zu dieser "kulturell bedingten" Mentalität gehöre, dass muslimische Jungen am liebsten unter sich blieben, Frauen jeden Respekt verweigerten und ihre Lehrer gern als "Hurensöhne" titulierten.

Als Beweis zitiert Sarrazin den arabischstämmigen Berlin-Neuköllner Sozialarbeiter Fadi Saad: "Mit Kuschelpädagogik kommt man bei diesen abgebrühten Jungs nicht weiter", sagt Saad, selbst ehemaliges Gang-Mitglied. Gleichzeitig berichtet dieser noch, dass es in Schulen im Libanon üblich sei, saubere Fingernägel vorzuzeigen - und völlig undenkbar, den Lehrer als "Hurensohn" zu begrüßen.

Offenbar gibt es doch keine Mentalität, die aus der Herkunftskultur importiert wird - sonst wäre das Verhalten der muslimischen Jugendlichen in Berlin und im Libanon ja nicht so unterschiedlich.

Genauso seltsam ist Sarrazins Behauptung, dass ausgerechnet unter den Muslimen der kriminelle Nachwuchs von morgen heranwächst. Zwar weist die Berliner Kriminalitätsstatistik bei jugendlichen Intensivtätern eine überdurchschnittlich hohe Zahl von Nichtdeutschen aus. Doch die von Sarrazin als so integriert gelobten Osteuropäer stehen dort an erster und die Vietnamesen an dritter Stelle.

Auch Sarrazin muss einräumen, dass "95 Prozent" der etwa vier Millionen Muslime in Deutschland "friedliebend" seien. Doch das beruhigt sein Misstrauen keineswegs, denn diese "kulturell andersartige Minderheit" sei den aktuellen Strömungen des weltweiten Islam ausgesetzt - den Sarrazin umstandslos als islamistisch und tendenziell terroristisch beschreibt.

Er ignoriert, dass der Islam bei den hier lebenden Muslimen kaum auf Interesse stößt: Noch nicht einmal 5 Prozent gehören einer hiesigen islamischen Organisation oder einem der Dachverbände an - die sich überdies längst von Terrorismus distanziert haben. Die überwältigende Mehrheit der Muslime will sich offenbar weder für den Neubau von Moscheen noch bei der Kopftuchfrage engagieren.

Einseitig und falsch

All das blendet Sarrazin aus. Zudem bezieht er sich sehr einseitig allein auf Texte aus der "Multikulti ist gescheitert"-Schule. Fachleute mit anderen Ansätzen wie etwa den Migrationsforscher Klaus Bade, die Professorin für interkulturelle Pädagogik Yasemin Karakasoglu oder den Islamexperten Werner Schiffauer bemüht er nicht.

Stattdessen zitiert er viel und gerne Necla Kelek, die als scharfe Islamkritikerin bekannt und ebenso umstritten ist. Doch selbst Sarrazins Angriffe auf Keleks Kritiker verraten noch, wes Geistes Kind er ist. Man könne doch eine Deutschtürkin gar nicht zur Deutschnationalen stempeln, so seine Logik. Deutsche wird für Sarrazin auch Necla Kelek nicht.

Thilo Sarrazin: "Deutschland schafft sich ab. Wie wir unser Land aufs Spiel setzen". DVA, München 2010, 465 Seiten, 22,99 Euro

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88 Kommentare

 / 
  • T
    Trenchard

    Ich wuerde gerne mal ein paar Dinge gerade ruecken:

     

    1.) Es ist natuerlich richtig, dass nur ein sehr geringer Prozentsatz der Muslime in den offiziellen Interessenvertretungen organisiert sind. Allerdings wird es gerade in dieser sehr patriarchial gepraegten Bevoelkerungsgruppe wohl eher so sein, dass der Familienvater Mitglied im Moscheeverein ist und dadurch ca. 2-5 Personen repraesentiert. Wenn wir von einer Familie mit drei Kindern ausgehen, sind bei 5% der organisierten Muslimen 5*5 = 25% repraesentiert.

     

    2.) Es ist schon richtig, dass sich die Verbaende (in meinen Augen taktisch) vom Terrorismus distanzieren. Wenn ich aber korrekt informiert bin, so waren diese Verbaende im Zuge der Islamkonferenz im Innenministerium nicht in der Lage, sich zum Grundgesetz zu bekennen!

     

    3.) Wieviele Muslime haben am 11. September (also gestern) gegen den Missbrauch ihrer Religion durch radikale Kraefte demonstriert?

     

    Gruesse

    Trench

  • A
    (A)

    Leute,Leute, kommt doch mal von eurem Deutsch/ Nicht-Deutsch Gedanken weg, oder kann mir jemand rational erklären wer oder was deutsch / nicht-deutsch ist?

     

    Ist nur jmd. deutsch, der das auch auf seinem Pass stehen hat? oder jmd. der zufällig auf diesem Fleckchen Erde geboren wurde, auf dem ein Staat namens Deutschland seine Grenzen geschlagen hat? Oder kommt es immer noch auf das Äußerliche an?

     

    Genau dazu dienen doch Staaten: sich voneinander abgrenzen; Konkurrenzgedanken gegenüber anderen Staaten schüren.

     

    Und genau das ist auch der Grund, wieso es Deppen wie Sarrazin, bzw. Menschen die seine Thesen unterstützenswert finden, gibt.

     

    Staaten sind nur ein kranker Gedanke!

  • DG
    Dirk Gober

    "29.08.2010 17:41 Uhr:

    von karlov:

    tsts, wie eifrig sich mit diesem Sarrazin auseinandergesetzt wird, Ignoranz wäre das adäquate Mittel. Auf daß sein Buch schön in den Lagerräumen verstaubt!"

     

    Ihr Wunsch wird doch erfüllt. Genau mit Ignoranz reagieren die Sarrazin-Verleumder, die am liebsten sofort zur Bücherverbrennung schreiten würden, incl. der allermeisten taz-Kommentatoren, die sich hier als Sozial-Schmarotzer outen, indem sie Geld ohne Gegenleistung kassieren, nur eben kein HARTZ-IV, sondern taz-Honorare, die von den Lesern bezahlt werden. Und wenn selbst eine recht große Mehrheit der taz-Leser eine andere Meinung hat, als die Redaktion, ist die These von sozialschmarotzenden "Journalisten" noch stichhaltiger.

     

    Außerdem könnte man meinen, eine Horde von 7-Klässlern, beteiligt am Schulprojekt "Kinder kämpfen gegen Rechts", hätte sich entschlossen, sich am heldenhaften VKampf gegen Sarrazin zu beteiligen. Argumente und Logik sind leider Stoff der 8. Klasse...

  • K
    Karl

    Hab gerade mal versucht etwas in den israelischen Medien zu schauen, komischerweise kocht dort das Thema Sarrazin so überhaupt nicht über. Über ein jüdisches Gen hab ich dort auch schon einiges gefunden. Warum wird das hier als Antisemitismus angesehen? Ich finde das ist was sehr positives für das Judentum.

     

    Auch ein Herr Friedmann enttäuscht mich, normalerweise müsste er sich doch auf Sarrazins Seite stellen.

     

    Wenn ich Jude wäre würden mich die Aussagen von Sarrazin schmeicheln, ganz klar.

  • SS
    So sehen es die Israelis

    Israelis erwähnen das «jüdische Gen» mit Stolz

     

    In Israel selber allerdings hält sich die Entrüstung über Sarrazin nicht nur in Grenzen, sie ist gar nicht existent. «Die Theorie des ‹jüdischen Gens› schlägt in Deutschland Wellen, wird in Israel nicht beachtet», titelt die linksliberale «Haaretz». Sowohl Sarrazin wie der Israelische Innenminister Eli Yishai glaubten an das «jüdische Gen», so die israelische Zeitung, aber nur Sarrazin würde dafür gegeisselt.

    In einem Interview mit der «Jerusalem Post» am 8. August 2010 sagte Eli Yishai, wenn ein Konvertit auf orthodoxem Weg zum jüdischen Glauben konvertiere, «hat er das jüdische Gen», wenn er nicht auf orthodoxem Weg konvertiere, «hat er das jüdische Gen nicht, so einfach ist das». Eine Woche früher habe zudem der israelische Künstler Yehoram Gaon in einem Radioprogramm das «jüdische Gen» erwähnt. Dem Sender Reshet Bet erzählte Gaon von einer wissenschaftlichen Studie, wonach die Palästinenser ein «jüdisches Gen» hätten und einige sogar mit dem «Cohen Gen» – angeblich ein Hinweis, dass die Person zur jüdischen Oberschicht gehört – gesegnet seien.

    Studien über gemeinsame genetische Wurzeln als Vorlage

    Auch als weltweit Medien im Juni über zwei Studien über gemeinsame genetische Wurzeln der Juden berichteten, kam es zu keinem öffentlichen Aufschrei. Dabei wurde die Studie der New York Universität im «American Journal of Human Genetics» veröffentlicht, und die Studie des Rambam Medical Center in Haifa, Israel, wurde im Fachblatt «Nature» publiziert. Die Wissenschaftler hatten herausgefunden, dass heutige Juden viele Gene von einer ursprünglichen jüdischen Bevölkerungsgruppe geerbt haben, die vor rund 3000 Jahren im Mittleren Osten lebte. «Damit sind die heute lebenden 13 Millionen Juden nicht nur durch Kultur und Religion, sondern auch durch ein gemeinsames biologisches Erbe miteinander verbunden,» schrieb am 17. Juni 2010 etwa der «Tagesspiegel» im Wissen.

    Auf diese Studien will sich Thilo Sarrazin bezogen habe, schreibt die deutsche «Bild». In seiner Klarstellung hat der Bundesbanker gestern gesagt: «Aktuelle Studien legen nahe, dass es in höherem Masse gemeinsame genetische Wurzeln heute lebender Juden gibt, als man bisher für möglich hielt.» Und weiter: «Wenn neue genetische Forschungen zeigen, dass viele heutige Juden zahlreiche Gene von einer ursprünglichen jüdischen Bevölkerungsgruppe gemeinsam haben, ist das zunächst einmal interessant. Politisch ist diese These neutral. Um eine rassistische Äusserung handelt es sich nicht.»

  • AG
    Andree Garduhn

    Halbwahrheiten und Unsinn dominieren vor allem diesen Artikel. Die Autorinnen vermeiden jeden Bezug auf die belastbaren Fakten und Zahlen im Buch und stimmen lediglich ein in den Chor der Empörten. Seit wann bitte stellen Osteuropäer die größte Gruppe unter den Intensivtätern? Oder zählt man bei der Taz die Türkei schon zu Europa? Auf welche Statistik wurde sich da genau bezogen? Bitte Quellen nennen, wie im ernsthaften Journalismus üblich. Nach eigenen Angeben sind 90% aller Häftlinge Moslems: http://www.islamischereligionsgemeinschaft.org/index.php/IRG/IRG-Pressemitteilung-2010-02-07

     

    Und die Schilderung der Verhaltensweisen von jugendlichen Libanesen in der Schule sollte uns über das Funktionieren unserer sanktionslosen antiautoritären Schulen nachdenken lassen und nicht als Beweis für nicht erkennbares typisches Verhalten von Jungmännern mit streng patriachalischer Prägung dienen.

    Es nützt niemandem die ernsthaften Probleme wegzureden und sich in seltener Einigkeit auf den Überbringer der schlechten Nachricht zu stürzen. Es fühlt sich so gut an auf der richtigen Seite zu stehen, nicht wahr?

    Gehen Ihre Kinder eigenmtlich in Kreuzberg oder Neukölln zur Schule, liebe Autorinnen? Oder geht es dann doch nicht so weit mit dem Glauben an die erfolgreiche Integration?

  • B
    broxx

    @Bruno

    Wieso Integration fördern? Inteligente und Integrationswillige müssen nicht noch extra gefördert werden. Alle anderen gehen. So einfach ist das.

    Und NEIN, ich bin kein Nazi. Auch nicht dumm (IQ145), habe Arbeit und einen türkischen Freund im Freundeskreis.

    Aber es ist schon bezeichnend das Araber und Türken die am Schlechtesten integrierten hier sind.

    Ich lese nie das z.B. Thais auf dem Hamburger Haupfbahnhof wieder jemanden erstochen haben oder unsere Frauen deutsche Nutten nennt...

  • S
    stella

    Nachdem unsere Wachsamkeit jahrzehntelang durch den Kommunismus abgelenkt war, macht Sarrazin nun endlich den Blick frei für die Bedrohung, die schon seit Beginn der Menschheit die größte ist: Die Gefahr durch den Muslim. Schonungslos erklärt er uns sein Wesen, unerwähnt bleibt jedoch die historische Perspektive, nämlich dass die Araber schon im 13. Jahrhundert die Chirurgie zur Meisterschaft gebracht haben, nur um unser Gesundheitssystem zu ruinieren. Sie haben säckeweise den Kaffee nach Mitteleuropa geschleppt, nur um uns den Schlaf zu rauben. Und jetzt sind sie mitten unter uns und wollen sich nicht integrieren.

    Sarrazin, übernehmen Sie !

  • N
    Nordwind

    Wie bei allen neoliberalen Ideologen bildet die Auslese auch bei Sarrazin die Grundlage des Denkens.

     

    Moderne Evolutionstheorie betont hingegen die Wichtigkeit von Kooperation.

     

    Dennoch halten diese Herrenmenschen an den biologistischen Dogmen des 19. Jahrhunderts fest. Durch das vollständige Ignorieren wissenschaftlicher Relevanz dokumentieren sie ihre Unfähigkeit sich intellektuell weiter zu entwickeln.

     

    Sarrazin projiziert nur die längst widerlegten Annahmen seines eingeschränkten Ökonomieverständnisses auf soziologische und psychologische Phänomene.

     

    Offensichtlich is der neoliberale Sarrazin unfähig über das Niveau eines missionarischen traurigen Clowns hinaus zu wachsen.

  • B
    Biologe

    Als Naturwissenschaftler würde ich mir folgende Bemerkungen erlauben, und den gängigen Stand der Wissenschaft zum Thema, knapp zusammengefassen. Mit etwas Glück trägts zur Versachlichung bei:

     

    1) Intelligenz wird überwiegend genetisch bestimmt (also vererbt).

     

    2) Intelligenz wird stark polygen vererbt. Man wird also nie ein "Intelligenzgen" finden.

     

    3) Förderung der Intelligenz ist nur sehr bedingt möglich:

    3a) Gute Förderung von Kindern bewirkt, dass sie früher das ihnen mögliche Intelligenzniveau erreichen. Ihre Intelligenz im Erwachsenenalter wird kaum beeinflusst

    3b) Intelligenztests in Ländern, die denen Menschen sehr unterschiedliche (und daher oft völlig unzureichende) Förderung erfahren, lassen auf ein geringes Mass an erblich bedingter Intelligenz schliessen. Bei Tests unter Menschen in höher entwickelten Ländern tritt die genetisch determinierte Komponente stärker in den Vordergrund.

     

    4) Durch die polygene Vererbung des Merkmals "Intelligenz" lässt sich wohl durch keine wie auch immer geartete Politik die Intelligenz einer Ethnie verändern. (Nicht, dass ich dies für wünschenswert hielte).

     

    5) Es gibt kaum bis keine Belege für ein unterschiedliches Intelligenzniveau verschiedener Ethnien

     

    6) Keine Regel ohne Ausnahme: Es gibt wenige Beispiele, in denen eine Ethnie in der Geschichte der Menschheit lange Zeit Rahmenbedingungen ausgesetzt war, die eben wohl zu einem Anstieg der Intelligenz führten. Im (von Sarrazin wohl zitierten) Beispiel der aschkenasischen Juden gab es wohl eine solche Entwicklung, die nur unter folgenden Rahmenbedingungen möglich war:

    6a)Die Ethnie besetzte über mehrere Jahrhunderte eine eng begrenzte sozio-ökonomische Nische (des Geldverleihers und Händlers), für die ein hohes Mass an mathematischem und verbalem Talent notwendig ist

    6b) Der ökonomische Erfolg begünstigte den reproduktiven Erfolg

    6c) Es gab nur sehr geringen Fluss von Genvarianten von aussen in die Gruppe. D.h. geheiratet wurde innerhalb der Ethnie, aber nicht innerhalb der (Gross-)familie.

     

    Zusammenfassung: Obwohl Intelligenz eine stark erbliche Komponente hat, können Bedingungen zu ihrer positiven Selektion über hunderte von Jahren nicht politisch diktiert werden. Abgesehen davon, dass dies nicht unbedingt wünschenswert wäre, da der Mensch mehr ist als eine "Intelligenzbestie".

     

    Eugenische Ansätze sind daher nicht nur zu Recht politisch zu Recht geächtet, sondern schlicht nicht durchführbar.

     

    Wirtschaftlicher Misserfolg einer bestimmten Bevölkerungsgruppe, z.B. der muslimischen Einwanderer, ist (s.o.) mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht auf mangelnde Intelligenz, sondern auf Unterschiede im Wertesystem dieser Gruppe zurückzuführen. Wenn ich die Äusserungen von Herrn Sarrazin recht verstehe, legt auch er sein Hauptaugenmerk auf diesen Aspekt. Seine vulgärgenetischen Äusserungen haben eine sachliche Diskussion leider ebenso erschwert wie die hektischen Reaktionen darauf.

  • UP
    Ute Plass

    Mich beunruhigt weniger das populistische Geschwätz eines Mitgliedes des Vorstandes der Deutschen Bundesbank, als vielmehr die geistig-moralische Verfassung derjenigen, die sich verständnisvoll hinter eine Figur wie Sarrazin stellen im Sinne von:" Endlich jemand, der sich traut das auszusprechen, was ausgesprochen gehört!" Diese Menschen erwecken den Eindruck, als wäre die angeblich so integrationsunwillige

    Einwanderung von Menschen muslimischen Glaubens Schuld an der Misere in deutschen Landen. Anstatt die dümmliche Vernebelungstaktik eines Herrn Sarrazin zu durchschauen, gehen sie ihm auf den Leim und lecken gemeinsam mit ihm die imaginäre Wunde eines gekränkten kleinen Ich.

    Die Angst vor dem sog. Fremden, die Sarrazin mit dem sattsam bekannten Sündenbock-Mechanismus zu schüren weiß, fällt da auf fruchtbaren Boden, wo sich das eigene verunsicherte Selbst permanent von aussen bedroht fühlt. In Zeiten von Wirtschafts- und Finanzkrisen sind diese Menschen besonders anfällig und verführbar für die Art von Demagogie, wie sie seit geraumer Zeit Leute vom Schlage eines Sarrazin praktiziert. Die Probleme von sog. bildungsfernen Schichten resultieren nicht aus irgendwelchen Genen, sondern aus dem Versagen einer Politik , die im Bunde mit Banken und Konzernen immer mehr Menschen in die Verelendung treiben. Zu den Strategien der Herrschenden gehört es, von sich und den eigenen Untaten abzulenken und die Ohnmacht und Wut, die eigentlich ihnen gilt, auf irgendeine von ihnen auserkorene Minderheit zu lenken. Dass auf diese Verführungspropaganda, die von Mainstream-Medien mit unterstützt wird, immer wieder so viele Menschen reinfallen, das ist der eigentliche Skandal.

  • D
    devrim

    Mein erstes Buch hatte 272 Seiten, 1096 Fußnoten, eine Landkarte und eine Schautafel - und galt meiner Betreuerin als "unwissenschaftlich" und daher nicht als publikationswürdig. Vielleicht hätte ich nur ein paar Dutzend Seiten mehr schreiben und einen reißerischen Titel bemühen müssen, um mit Thilo Sarrazin behaupten zu dürfen, was ich schreibe, sei wissenschaftlich abgesichert...? Interessanterweise handelt mein Buch ebenfalls von Rassismus, Assimilation und den unerwarteten Resultaten einer staatlich gelenkten Politik, die der Intention nach eine homogene Kultur schaffen, aber im Ergebnis zu Vielfalt und einer Art politischem Separatismus führte.

     

    Die meisten Menschen waren schon immer intelligenter als staatlich verordnete Programme und als die Polemiker, die sich zu bequem sind, ihre eigenen Vorurteile auszuräumen.

  • S
    Sascha

    also wer gewalt, probleme in der schule, usw. in verbindung mit migranten bringt, versucht die probleme nur von uns selber wegzuschieben! ich kenne mehr deutsche-problemkinder, als welche mit migrationshintergrund!

  • S
    Scharlie

    Schwachsinn hat einen Namen: Sarrazin

  • W
    Wohlgemut

    Die TAZ kennt wohl ihre eigenen Artikel nicht.

     

    ueber Juden und Gene => http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2006/07/04/a0156

     

    Ist die TAZ jetzt selbst antisemitisch und rassistisch, denn genau das hat sie Sarrazin vorgeworfen, obwohl wirklich jeder weiss, dass diese Gen-Geschichte kuenstlich hochgejubelt wurde um plumpe niedere Instinkte zu bedienen - gegen Sarrazin.

     

    Wann kapieren eigentlich mal alle, dass es nicht mehr reicht Leute mit "rechts" oder "rassistisch" zu diffamieren? Die Zeiten sind vorbei! Rechts/Links-Denke ist out, "rassistisch" wird heute jeder genannt. Who cares.

     

    Back to the content ...

  • S
    Susanna

    also ich bin jetzt wirklich von der Unprofessionalität der TAZ entsetzt oder soll einfach mal wieder ein Beispiel erbracht werden dass die Medien noch vor den Lobbyisten als 4 Macht im Staat gelten?

    Ich dachte die TAZ gilt als unabhängig?

     

     

    @hanseatin.... klar und andere Völker haben ja keine Kriege geführt und Völkermorde begangen. Seit längerer Zeit gehört Deutschland zu den tolerantesten ( oder willst du in der Türkei leben?) friedlichsten und umwelschutzaktivsten Ländern der Erde das muss einfach auch mal klar gesagt werden aber deshalb muss man sich nicht von allen auf dem Kopf herumtanzen lassen.

  • TB
    Tobias Bluhme

    Intelligenz wird sicherlich nicht ausschließlich durch die Gene bestimmt. Man muß zusätzlich bedenken, wer denn in einem Kind während des Aufwachsens eher die Intelligenz wecken und ausbilden kann. Das ist sicherlich dann der Fall, wenn die Eltern selbst intelligent sind, Universitätsabschlüsse besitzen und ausreichend Geld haben, um in Bücher, hochwertige Musik und andere Kulturgüter zu investieren.

     

    Bevor Kritiker nach der Schule fragen: Nein, dort passiert das Wecken und Fördern der Intelligenz nicht. Das ist explizit nicht die Aufgabe der staatlichen Schulen in Deutschland.

  • G
    GeschichtsSchreiberin

    Herr Sara(z)z(i)n(e), was hätten Ihre muslimischen Vorfahren wohl dazu gesagt?

    Nehmen Sie doch bitte Eva Hermann mit auf den Mond und gründen dort mit ihr eine eugenische Population. Die können Sie dann im christlich-fundamentalistischen Glauben erziehen und den Rest der Menschheit davor verschonen. Ob diese Kinder, dann allerdings so intelligent werden, wie Sie es sich erhoffen, kann ich Ihnen nicht versprechen.

  • H
    huevadas

    Also so richtig überzeugt von seinen eigenen Genen scheint Sarrazin ja nicht zu sein. Gerade mal zwei Söhne? Müsste er nach eigener Ideologie nicht zum Zuchtbullen gemacht werden?

  • T
    Toby

    Es ist mir völlig wurscht, ob Sarrazins Behauptungen über Intelligenz und gene haltbar sind oder nicht. Ich bin kein Rassehund in einer Zuchteinrichtung. Ich lehne es ab, über mich oder andere so zu denken. Ich glaube auch nicht, daß Intelligenz und Bildung alleine einen guten Mitmenschen ausmachen.

    Es ist mir auch wurscht, ob Sarrzin ein Rassist ist oder ob es nun Volksverhetzung sei, was er äußere.

     

    Eines weiß ich aber: Sarrazin ist nicht an einem gedeihlichen Zusammenleben mit wem auch immer gelegen. Er ist ein Troubelshooter. Wäre er fünfzehn (und das ist das Alter, aus dem ich solche Auftritte kenne) müßte sich jemand mal ganz viel Zeit für ihn nehmen und sehr viel Verständnis haben.

  • PS
    Peter S.

    Tja liebe TAZ wie es gerade so passt. Ihr Archiv gibt da schon was her: http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2006/07/04/a0156

  • SK
    Stefan K.

    Thilo Sarrazin ist ein gutes Beispiel für weniger intelligente Menschen an denen es auch in seiner sogenannten Oberschicht nicht mangelt.

    Statistisch lässt sich sagen, dass sich in einer hinreichend großen Gruppe, der gesamte Bevölkerungsquerschnitt abbildet, solange es keine willkürliche Auslese nach äußeren Merkmalen wie Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft, etc. gibt. Letzteres ist genau das, was Sarrazin vorschlägt und was bezogen auf die Integrationpolitik seit Dekaden gängige Praxis in Deutschland ist.

     

    Die Frage ist doch, was bezweckt dieser Mensch wirklich mit seinen Äußerungen bzw. die Menschen die hinter ihm stehen?

  • SM
    Staatsbürger M

    "Massenverblödung". Ja, die Anwendung selektiver empirischer Daten machts möglich. Das wusste auch Eva Hermann schon, bevor Thilo Sarrazin sich dieser Form der Opportunität bedient hat.

    Staatsbürger M.

  • NH
    nette hanseatin

    Wen juckt es eigentlich, wenn die Deutschen aussterben? Als Segen der Menschheit haben wir uns ja nicht unbedingt einen Namen gemacht. Und wenn die Deutschen a la Sarrazin aussterben, umso besser.

  • LG
    Lothar Georg

    Die Debatte zeigt: eine Diskussion über solche Thesen ist lange überfällig. Warum wurde sie nicht angeführt z. B. von der taz oder anderen Linken? Nun fallen alle über den Diskussionsinitiator her wie die Heuschrecken. Aufgeschreckt, emotional erregt und natürlich, wie kann es anders sein, mit der Nazi-Keule. Statt Debatte Kopie des Kritisierten. Beispiel? "Er (Sarrazin) ignoriert, dass der Islam bei den hier lebenden Muslimen kaum auf Interesse stößt" (taz). Das ist ein ebenso dämlicher Satz wie "Der christliche Glaube stößt bei den hier lebenden Christen kaum auf Interesse". --- Na, klingelt`s?

  • C
    clementine

    Was denn nun? Intelligenz-Gen oder nicht? Wir schauen mal ins Archiv der taz:

     

    --

     

    Haben die aschkenasischen Juden ein Intelligenz-Gen?

     

    "All das klingt verdammt nach hanebüchener Eugenik, ist aber leider wissenschaftlich nicht unprofund. Der britische Economist widmete den "Naturgenies" eine große Story, die New York Times sowieso, im US-Magazin The New Republic zweifelt man kaum mehr daran, dass die Thesen der Wissenschaftler stimmen - dort fragt man sich schon, was daraus folgt, etwa für das Prinzip von der Gleichheit der Menschen. Und jüdische Autoren sorgen sich um den Nachwuchs: Wenn der sich darauf verlässt, genetisch zu den Klugies zu gehören, dann strengt er sich künftig womöglich nicht mehr an."

     

    http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2006/07/04/a0156

  • D
    Dirk

    Der Zeitpunkt ist gekommen, an dem man Herrn Sarrazin endlich danken sollte. Zum einen weil er mit seinen Gen-Thesen auch dem letzten Deppen klar macht, wes Geistes Kind er ist, zum anderen aber auch weil er selbst "linke" Taz-Leser zum Outing motiviert. Kleinkariertheit, Suche nach dem Sündenbock, Schuld sind immer die anderen etc. all dies Denken, das man so gerne in einer der unteren Schubladen der Geschichte verstaut hätte, all das ist durch Thilos Versuch, Rassismus wieder salonfähig zu machen, überdeutlich immer noch Teil des Denkens in Deutschlands. Auch und gerade der Linken.

    Thilo Sarrazin hilft, die Heuchelei zu entlarven, er zerrt die Engstirnigkeit verbunden mit der Suche nach der einfachsten Lösung (den anderen schlicht abschaffen bzw. rausschmeissen) ans Tageslicht und offenbart, dass Deutschland noch lange nicht dort ist, wo es sich selbst verortet.

    Wir brauchen solche Provokateure, sie helfen uns, uns nicht in Sicherheit zu wiegen und zu glauben, Rassismus sei ein mausetotes verstaubtes Relikt des 20. Jahrhunderts.

  • S
    Saby

    Zu S.s kruden Eugenik-Thesen fiel mir sofort Zuckmayrs „Des Teufels General“ ein: „Stell'n Se sich doch bloß mal Ihre womögliche Ahnenreihe vor: da war ein römischer Feldherr, ein schwarzer Kerl, der hat einem blonden Mädchen Latein beigebracht. Dann kam 'n jüdischer Gewürzhändler in die Familie. Das war 'n ernster Mensch. Der 's schon vor der Heirat Christ geworden und hat die katholische Haustradition begründet. Dann kam 'n griechischer Arzt dazu, 'n keltischer Legionär, 'n Graubündner Landskecht, ein schwedischer Reiter...und ein französischer Schauspieler. Ein...böhmischer Musikant. Und das alles hat am Rhein gelebt, gerauft, gesoffen, gesungen und...Kinder jezeugt. Hm? Und der Goethe, der kam aus demselben Topf, und der Beethoven, und der Gutenberg, und der ... Matthias Grünewald. Und so weiter, und so weiter. ... Das war'n die besten, mein Lieber... Das ist natürlicher Adel. Das is Rasse. Sei'n Sie stolz drauf, Leutnant Hartmann, und hängen Sie die Papiere Ihrer Großmutter auf den Abtritt!“

  • IS
    Immanuel Scheerer

    Ich habe ein paar Gegenthesen aufgestellt.

  • M
    MamaistdieBeste

    Da hat der kleine Thilo doch glatt seine eigene Mutter beleidigt... schäm dich und lern das mit der Anstand nochmal.

  • TF
    the fall

    wissenschaftlich belegt ist, dass fremdenfeindlichkeit und das gefühl der eigenen überlegenheit immer am anfang von rassismus steht. sämtliche 'fakten & gründe' werden erst nachhinein gesucht, um das zuvor bestehende kopfbild von 'wir = gut; die fremden = böse' scheinbar zu legitimieren. das gilt sowohl für herrn sarrazin als auch seine anhänger, die sich nun auf dessen pseudo-fakten berufen, obschon sie vorher ja nicht weniger äusländerfeindlich waren.

     

    es ist zwar nett, wenn man sarrazins argumentation in den details widerlegt, aber bitte möglichst mit hinweis auf oben genannten zusammenhang. der ursprung von fremdenfeindlichkeit sind keine fakten, sondern ist ausschließlich fremdenfeindlichkeit.

     

    wie so ein buch mit der verfassungsmäßig gebotenen 'achtung der menschenwürde' in einklang zu bringen ist, d.h. nicht verboten und der verfasser verklagt wird, scheint mir unerklärlich.

  • K
    Kümmelmann

    Ein schöner Artikel im taz-Archiv:

    http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2006/07/04/a0156

  • AK
    Andreas Kemper

    Ich wundere mich, wo er das Wort "Dysgenik" her hat. Bei Wikipedia, in dem vor Jahren etliche Artikel vom Eugeniker Dr. Dr. Volkmar Weiss geschrieben wurden, setzte ich mich damals für eine Löschung dieses Begriffs ein - das war ebenso erfolglos, wie jetzt in die für die Bearbeitung gesperrten Artikel "Eugenik" bzw. "Thilo Sarrazin" die aktuelle Eugenik-Debatte zu benennen. Problematisch ist, dass Sarrazin mit diesem Ansatz nicht alleine steht. Ich bin neugierig, ob er Quellen nennt, und ob zu diesen Quellen auch dezidiert eugenische Bücher von Weiss oder die Zeitschrift "Mankind Quarterly" gehören. Auch Gunnar Heinsohn bezog sich in seinen Artikeln in Welt-Online und FAZ bereits auf Murray bzw. die us-amerikanische "bell-curve"-Diskussion, ohne explizit seinen Ansatz selbst als "eugenisch" zu kennzeichnen. Noch meiden diesen Herren aufgrund des schlechten Klangs diesen Begriff "Eugenik" - doch es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch hier ein "Tabu-Brecher" "Zivilcourage" zeigt und naiv fragt: ja, was soll denn bitte schön schlecht an der Eugenik sein?

  • H
    haus

    Schade, ich hätte die Debatte gerne geführt. Es gibt nämlich so einige Migranten hier im Land, die mit völlig übersteigertem Selbstbehauptungsbedürfnis vielen Menschen, die ich kenne arge Probleme machen. Und wenn ich schon wieder den Kolek höre, wäre ich fast geneigt dem Sarrazin Recht zu geben. Leider hat er aber mit seinem Biologismus die Debatte von Beginn an in eine Schieflage gebracht, die eine Auseinandersetzung unmöglich macht.

     

    Irgendwie geht es dem T.S. nur darum, die Situation aufzuheizen. Das bewegt sich für mich im Bereich Volksverhetzung. Den Boden dazu hat aber auch die unseriöse Hartz4-Berichterstattung weiter Teile der Presse bereitet. Selbst die noble FAZ hat sich da auf Unterschichtenniveau herabgelassen.

     

    In der SPD kann der T.S. ruhig bleiben. Von denen ist man in den letzten 10 Jahren sowieso allerhand gewohnt. Letztendlich ist sie an dieser Kampagne nicht ganz unschuldig.

  • L
    Leoni

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

     

    Dafür, dass Sarrazin kein Rassist sein soll, redet er aber auffällig oft und viel über solche Themen: "vererbare Intelligenz", "Juden", "Türken und Araber", "abendländische, kulturelle Werte" ....

    So oft wie bei ihm all diese Dinge fortlaufend und ohne Unterbrechung vorkommen, die er aber angeblich nie so gemeint haben will (Hat er sich eigentlich einmal klar und deutlich davon distanziert oder es differenziert erklärt?), kann das kein bösartiger Journalist verdrehen. Es gibt meines Erachtens tatsächlich eine besondere Art des Rassismus, undzwar den "Berliner Kleinbürgerrassismus"- sehr schön dargestellt auf einer Anti-Sarrazinseite.

    Nirgendwo ausser in Berlin habe ich eine so extreme Form der Abneigung gegen Muslime, insbesondere Türken gesehen, und das ausschließlich von den alteingesessenen Berlinern, die sich selbst in mindestens 4 Generationen dort zugehörig fühlen.

     

    Man müßte eigentlich darüber staunen, woher ein Typ wie Sarrazin sein Wissen über "die" Muslime bezieht und sie allesamt über einen Kamm schert, wo selbst deutsche Urlauber sagen, es gäbe einen gewaltigen Unterschied beispielsweise zu den Türken in der Türkei und den (Unterschicht-)Türken in Deutschland.

     

    Ein gebildeter Mann wie Sarrazin (der als Finanzsenator die Bildung in Berlin kapputt gespart hat) hat dieses Wissen offensichtlich nicht, möchte es vermutlich auch gar nicht haben, weil es sonst sein genetisches Weltbild stören würde.

  • M
    ManOMeter

    aufstachelung zum rassenhass - das betreibt sarrazin. dafür gehört er belangt. und mit ihm, die seinen völkischen bockmist publizierenden steigbügelhalter dva bzw. randomhouse.

     

    ja, auch danke für die analyse. aber: nur weil ich ab und an die hände falte, muss ich keine begeisterte anhängerin der katholischen kirche sein. ergo und andersherum: wer nicht mitglied einer islam. orga ist und/oder nicht regelm. oder gar nicht die moschee besucht kann trotzdem gläubig sein. und das geht VOLL UND GANZ IN ORDNUNG!

  • E
    emil

    schon traurig wie wir uns verführen lassen.

    wäre es wirklich ein wissenschaftliches werk, so würde es kaum zustimmung finden.

     

    in der aufmachung als best of der kneipenrunde steckt natürlich viel mehr wahrheit darin und jeder findet sofort das wieder, was er ja aus seiner stadt kennt.

     

    das problem ist jetzt aber leider, dass es sich nicht um eine wissenschaftliche arbeit handelt.

     

    und so gerne es viele hätten, dass man endlich auf muslisme und andere minderheiten losgehen kann, weil diese ja von natur aus so sind, so muss leider der nebensatz erlaubt sein, dass man sich die welt natürlich so machen kann, wie sie einem gefällt.

     

    bei den rittern der kokosnuss wird anschaulich gezeigt, wie mit minderheiten umgegangen wird und wie diese dramatisiert werden.

     

    von solchem schlage ist auch das buch von theobald saratzin.

    plumb aber wirkungsvoll, denn stammtischparolen schlagen immernoch am besten durch.

    und wenn man erstmal soweit ist, will man auch gar nicht mehr wissen, warum muslime muslime sind, christen christen und wie jemand dazu kommt unsere gesetze zu brechen.

  • KD
    Kritisches Denken

    Von Genen und Religion(Kultur)

     

     

    Die Duisburger Türkin Yasemine Yadigaroglu kämpft gegen Verwandten-Ehen unter Migranten, nachdem ihr die zahlreichen Behinderungen unter Migrantenkindern aufgefallen sind. Nahezu jeder zweite Eingewanderte hat dort Cousin oder Cousine geheiratet, getreu dem türkisch/arabischen Motto: “Gute Mädchen heiraten Verwandte, schlechte Mädchen gibt man einem Fremden”.

  • MW
    Maria Wagner

    Der SPIEGEL ist mittlerweile seit gestern bei 210 Seiten Kommentaren.

    80 % Zustimmung für Sarrazin. Man muss auch dazusagen, daß es auffällig ist wie die Medien polarisieren. Die Genfrage hat ein Reporter gestellt, er hat eben eine Antwort von Sarrazin bekommen.

    Außerdem zeigt dieses Thema (genau wie Stuttgarte 21), daß sich die Bürger nicht mehr ihre Meinungen vorschreiben lassen.

    Und Stuttgart 21 endlich wird zeigen: genug ist genug. Der Manipulation zum Schaden Deutschlands.

  • E
    Ernst

    Sethos_1: "Schon unter der Administration Clinton ist dies nachgewiesen worden. Nicht explizit auf Muslime aber das gibt es auch in Deutschland."

     

    War das dieser grandiose Beweis, den ich mal in der Welt gelesen habe, dass es nachdem Clinton den Anspruch auf Unterstützung gedeckelt hatte und dieser für viele wegviel, nur noch deutlich weniger (ich glaube ein viertel) Personen gab welche die Unterstützung bezogen?

     

    Würde man in Deutschland die Transferleistungen abschaffen gäbe es urplötzlich auch viel weniger die diese beziehen...

     

    Schon klar!

  • H
    HamburgerX

    Erstmal möchte ich diesen taz-Artikel loben, weil er sich als einer der wenigen Beiträge recht konkret und inhaltlich mit Sarrazins Buch auseinandersetzt.

     

    Zu der heiklen Genetik-Frage in Hinweis: Es ist tatsächlich so, dass eine signifikanter Teil der Türken mit einem Verwandten verheiratet ist. Auch, dass dies zu gesundheitlichen Problemen bei den Kindern führen kann.

     

    Dieser Aspekt gilt übrigens für alle Kulturen, in denen die Verwandtenheirat verbreitet ist.

     

    Man sollte das Problem nicht negieren und wie einige Kommentatoren in der aktuellen Debatte gleich mit Diffamierung gleichsetzen - denn dann passiert genau das, was vor 10 oder 20 Jahren noch mit denen passiert, ist die auf Bildungs-, Sprach- und Gewaltprobleme bei der türkischen Community aufmerksam gemacht haben.

     

    Da sind sich doch alle einige, dass dies zu lange tabuisiert wurde.

  • S
    Sanft

    Der Fall Sarrazin zeigt eindrücklich wie nie zuvor, dass sich die "Führungseliten" und die Bevölkerung völlig entfremdet haben. Das ständige Klagen über die unbegreifliche Demokratiemüdigkeit der Bevölkerung ist in diesem Zusammenhang geradezu köstlich.

     

    Seit Jahrzehnten fördern wir intensiv intelligenzarme Familien. Es gibt tatsächlich überhaupt keinen Grund, nicht auch einmal das Gegenteil zu tun.

     

    Machmal zählt eben auch das Ergebnis und nicht nur der Vorsatz.

  • A
    Andrea

    Wenn Politiker und Presse sich mehr mit den angesprochenen Problemen und Lösungsvorschlagen als mit der öffentlichen Hinrichtung des Botschafters befassen würden, wäre wahrscheinlich allen geholfen. Und ein vom Spiegel jetzt zum Skandälchen aufgebauschtes "Vip-Ticket-Thema" ist wirklich keine souveräne journalistische Antwort auf die Sachlage.

  • R
    Ralf

    Wenn man hier schon auf Genetik zu sprechen kommt ,dann sollte auch erwähnt werden das es alleine in diesem Jahr nur in Grossbritannien 70 Studien gab die belegen das 'Familienheiraten' , auch Inzucht genannt , die Möglichkeiten von schweren psychischen Störungen exponenziell bei den daraus resultierenden Kindern erhöht. Diese äussern sich dann häufig in Schizophrenie , deutlich erhöhte Gewaltbereitschaft mangelnde Konzentrationsfähigkeit sowie häufige Missbildungen .Die Kinder dieser Kinder hätten im Falle einer erneuten Familienheirat noch schlechtere Chancen ohne erhebliche Störungen davonzukommen.

     

    In Grossbritannien wurden diese Studien erstellt weil eingewanderte Pakistaner bei einem Anteil von 1,5% an der Gesammtbevölkerung ein drittel der geborenen Kinder mit schweren genetischen Schäden stellen. Und jeder 2te dieser Migrantengruppe heiratet innerhalb der eigenen Familie.

     

    Im Gegensatz zu hier wurde diese Debatte dort von Pakistanern angestossen und somit zogen die Rassismuskeulen nicht , auch wenn einige Medien dies versuchten.

     

    http://www.dailymail.co.uk/health/article-1305078/TAZEEN-AHMAD-Three-uncles-deaf-Five-aunts-died-babies-Why-My-grandparents-cousins-married.html

  • B
    Bruno

    Man kann es drehen und wenden wie man will:

    Es gibt seit 40 Jahren eine starke Einwanderung nach Deutschland. Und bis zum 11. September hat die Integration dieser Menschen in die hiesige Gesellschaft den Mainstream nicht sonderlich interessiert. Speziell von den so bezeichneten Muslimen. Man wollte sie eher los werden. Und daran scheint sich nichts geaendert zu haben.

     

    Diese ganze voelkische Unterscheidungsdebatte Deutscher/Auslaender, und wie schlimm doch alle sind, die nicht so oder aehnlich wie die Deutschen sind, verschaerft das Problem, ohne es je loesen zu koennen. Vielleicht ist das auch so intentiert, denn wenn mit soviel Verachtung fuer den jeweils anderen gearbeitet wird, wird wohl kaum eine neue Gemeinschaft entstehen koennen.

     

    Es stellt sich mir die Frage, was Herr Sarrazin, und seine doch erstaunliche grosse Menge an Zustimmern, je persoenlich unternommen hat, um die Integration neu zu dieser Gesellschaft zustossenden Menschen zu foerdern. Ich vermute das wenig geschah, auch wenn es an Zeit wahrlich nicht gemangelt hat. Aber es ist wohl leichter anderen Versagen vorzuwerfen, als sich selbst.

     

    Naja. Alles beim Alten.

  • E
    Euromeyer

    Ich dachte mich tritt des Führers Wallach, als ich las wie Thilo zu seinem eigener Beweis wurde:

    Mit seinen Genen und seiner Ausbildung und Laufbahn ein so schnödes zu Ende nehmen-aufgrund von Verbalblödheit.

    Es ist Realsatire, wie Personen der Öffentlichkeit mit einer bestimmten, sagen wir mal sozialdarwinistischen Vorstellungswelt von Aussagen über die rassehaftigkeit der Juden wie Fliegen von einer Kerze angezogen werden, sie können nicht anders und verbrennen sich ihr Schnäuzelchen.

    Dabei wissen sie doch, dass sowas politischer und öffentlichkeits- Selbstmord ist.

    Aber offenbar ist das Gen für extreme Maulcleverness und Karrierefähigkeit eines, dass sich auf dem Höhepunkt der Laufbahn abschaltet- so wie die Schwangerschaftsgene. J-Vergleiche quasi als Nachgeburt sozialdarwinistischen Aufstiegs.

  • T
    tageslicht

    Hallloooo!

     

    Es mag ja sein - und auch ich glaube es - dass Herr Sarrazin mit seinen Thesen über sein Ziel hinausschießt und teilweise schon nicht mehr nur rechtsradikale sondern rechtsextreme Ansichten bedient. Allerdings ist die Art und Weise, wie sein Buch in diesem Artikel zerrissen wird, kein bisschen weniger populistisch, da auch er sich nur einzelne Punkte, Schwachstellen, herauspickt und versucht, sie auseinanderzunehmen. Darum kann ich Sie, liebe Autorinnen, kein bisschen ernster nehmen als Herrn Sarrazin.

     

    Im Übrigen habe auch ich letztes Jahr in meinem Studium gelernt, dass Intelligenz etwa zu gleichen Teilen von Umweltfaktoren und Genen abhängt. Bin ich jetzt auch ein ewig gestriger Eugeniker? Wohl nicht, letztlich traue ich meinem Professor wohl noch mehr als Journalistinnen, die mit schlecht recherchierten Informationen hier gängige Annahmen widerlegen möchten.

  • E
    Engobierer

    Der Familienname Sarrazin lässt auf eine Herkunft seiner Vorfahren aus dem arabischen Raum schliessen.Als mögliche

    ursprüngliche, arabische Bedeutung nennt Wikipedia

    sariqin-Plünderer.

  • Z
    zuio

    Herr Sarrazin hat früher selbst seine Hausaufgaben nicht gemacht, sondern – ganz Machojunge – draußen rumgelungert, zumindest steht das in der Welt. Deswegen hatte er auch oft eine Vierminus, wenn nicht noch Schlimmeres.

     

    Ich finde, dafür sollte er anstelle seiner Eltern die entsprechenden Kindergeldbeträge noch dieses Jahr zurückzahlen und so mit gutem Vorbild vorangehen.

  • TT
    Th. Tentakel

    Ich frage mich ja seit Tagen: Wenn des Sarrazins Züchtungsphantasien wahr und alle Deutschen einen IQ von mind. 120 haben werden, wer möchte dann eigentlich noch Schuhe reparieren, Busse fahren oder Alte pflegen?

     

    Ansonsten verweise ich auf den heutigen Kommentar von Herrn Martenstein im „Tagesspiegel“, kurz zusammengefasst: Es gibt wichtigeres als Intelligenz (Herzensbildung z. B.).

  • K
    karlov

    tsts, wie eifrig sich mit diesem Sarrazin auseinandergesetzt wird, Ignoranz wäre das adäquate Mittel. Auf daß sein Buch schön in den Lagerräumen verstaubt!

  • UF
    Ulrich Fuchs

    Und das wars dann mit dem Weiterlesen:

     

    "Das beginnt bereits bei der Statistik. So ist Sarrazin überzeugt, "dass der Anteil der kinderlosen Universitätsabsolventinnen die 40-Prozent-Marke übersteigt". ... Denn das DIW kann bei Akademikerinnen nur eine Kinderlosigkeit von 23 Prozent entdecken. "

     

    Wer noch nichtmal den statistischen Unterschied zwischen der Grundgesamtheit der Akademikerinnen und der Grundgesamtheit der Universitätsabsolventinnen erkennt, sollte sich mit der Beurteilung von Statistiken wohl besser nicht befassen. Die zunehmende Verblödung hat inzwischen wohl wirklich die Redaktionen erreicht.

  • K
    Kabal

    Gerade den Nachrichtendienst "msn" geöffnet und was darf ich sehen? Sarrazins Profil vor düsterem Hintergrund und gruselig angestrahlt über einem Artikel zu Sarrazins "jüngsten anti-jüdischen Äußerungen". Dass S. sich ganz im Gegenteil positiv über die intelligenten Juden Osteuropas äußert, spielt da keine Rolle.

     

    Der Bocksgesang schwillt auf allen Ebenen - und vor allem natürlich in der "taz".

     

    Jetzt hat man in dem vor Zahlen strotzenden Buch von Herrn S. doch tatsächlich eine Zahl gefunden, die möglicherweise falsch zitiert wurde - prompt ist das ganze Werk "unwissenschaftlich". Hauptsache, dass die "taz" denselben Maßstab künftig auch für sich annimmt.

     

    Aber solche Blütenlese ist natürlich billig, will man sich einer echten Diskussion verweigern. Denn die findet auch hier nicht statt. Stattdessen gibt es eine Breitseite aus der Schlagwort-Batterie: "biologistisch", "rassistisch", "Eugeniker", bam, bam, BAM!

    Sachliche Argumente, ernsthafte Auseinandersetzung: Fehlanzeige.

     

    Alles, was aus den engen Grenzen links-libertären Pseudo-Diskurses ausbricht, ist nicht erwünscht. Das denken auch die Leser - pardon: LeserInnen - denn anders sind die Kommentare, die darauf verweisen, das Buch solle man gar nicht erst besprechen, nicht zu erklären. Verschweigen sei die Pflicht der vierten Gewalt.

  • J
    Jan

    Zumindest in den Kommentarspalten der Onlinemedien scheinen sinnvolle Diskussionen nicht möglich zu sein - da kann man noch so sehr drauf hinweisen, dass zumindest die bisher bekannten Buchteile vor statistischem Unsinn wie etwa der 300-Jahres-Prognose, inhaltlichen Widersprüchen in der Argumentation wie etwa beim Begriff "negative Auslese" und böswilligen Unterstellungen (Es gibt keine belastbares statistisches Material, aber Sarrazin vermutet dass...) nur so strotzt. Leider gibt es hier eine ganze Reihe von Schreibern, die den Berliner Erfinder des Juden-Gens als das arme, arme Opfer einer gefühlen Meinungsdiktatur begreifen wollen, und sich weder mit den Argumenten der Sarrazin-Kritiker noch mit dem Formulieren orthographisch richtiger Sätze aufhalten. Ist es eigentlich toll sich permanent als Opfer zu fühlen, wenn mal zu Recht darauf hingewiesen wird, dass das Gemisch von Genetik, Rassentheorie und Verachtung der Unterschicht, dass bei Sarrazin unbestritten vorhanden ist nun mal eine frappierende Ähnlichkeit zu Theoriem aus dem letzten Jahrhundert hat? Ihr "Islamkritiker", seid doch mal weniger weinerlich - ihr seid nicht viel besser als die Judenhasser des letzten Jahrhunderts - und wenn wir endlich mal davon wegkommen und inhaltlich über euren Fremdenhass diskutieren können anstatt über Labels, wären wir einen Schritt weiter.

     

    @August Bebel:

    Schlimmer als in Nordkorea? Fahren Sie mal hin und versuchen Sie mal wie lange Sie dort mit Genörgel und Selbstmitleid durchkommen - ich wette weniger lange als hier. Einfach nur peinlich, Ihre Kommentare.

  • F
    Ficino

    Ich habe das Buch natürlich noch nicht gelesen. Aber Sarrazins Vorstellungen von "Genetik" scheinen in der tat die große Schwäche zu sein, die aber womöglich das ganze Buch durchzieht und insofern entwertet, mögen selbst 95 % der Behauptungen und Analysen zutreffen. Aber veraltete Vorstellungen von der Rolle der Gene gibt es auch anderswo, und wie. "Wie immer deutlicher wird, gibt es keine deterministische Verbindung zwischen den Genen und Eigenschaften wie Intelligenz. Inzwischen ist das gesamte menschliche Genom entschlüsselt. Doch ein "Intelligenz-Gen" wurde nicht entdeckt", schreiben die beiden Kommentatoren. Exakt. Und ein Schwulen-Gen auch nicht. Hier sollte man ebenfalls einmal ideologisch reinen Tisch machen, ohne falsche Rücksicht auf die mächtige Homo-Lobby und ihre Versuche, die Diskussion zu unterbinden.

  • S
    Sethos_1

    "Sarrazin geht nicht so weit, dass er der Unterschicht gänzlich verbieten möchte, Kinder zu bekommen. Stattdessen will er gegensteuern, indem auch die Akademikerinnen fruchtbarer werden. Programmatisch heißt ein Kapitel: "Mehr Kinder von den Klugen, bevor es zu spät ist." "

     

    Das ist nicht neu. Auch Frrau von der Leyen hatte dies in Ihrem Programm als sie noch Familienministerien war.

     

    "Obwohl Sarrazin die gesamte Unterschicht attackiert, sind es vor allem die "muslimischen Migranten", von denen er sich bedroht fühlt. Sie seien Schmarotzer, die "nicht den eigenen wirtschaftlichen Erfolg" anstreben, sondern "die Absicherung und Alimentierung durch den Sozialstaat". "

     

    Schon unter der Administration Clinton ist dies nachgewiesen worden. Nicht explizit auf Muslime aber das gibt es auch in Deutschland.

     

    "Dabei entgeht Sarrazin, wie viele Migranten sich bemühen, sich aus der Abhängigkeit von Sozialleistungen zu befreien, indem sie eigene kleine Betriebe gründen, die nur bei großem Arbeitseinsatz und äußerster Selbstausbeutung überhaupt Ertrag abwerfen. "

     

    Sich bemühen und es erreichen ist schon ein Unterschied. Habe Sie schon mal beobachtet wie häufig diese kleinen Lädchen auch schnell wieder veschwinden.

     

    "Auch beim Thema Bildung sortiert er sich die Fakten passend. Für Sarrazin steht fest, dass nicht das deutsche Schulsystem, sondern nur die mangelnde Intelligenz der muslimischen Migranten zu den schlechten Pisa-Ergebnissen führt."

     

    Vielleicht liegt es aber auch an den fehlenden Sprachkenntnissen. Wenn ich sehe, dass ich nach 3 Wochen Südamerika Aufenthalt mit 2 Wochen Sprachkurs besser die fremde Sprache sprechen konnte als Immigranten hier nach 20 Jahren. Hat das vielleich mit Eigeninitiative und Eigenverantwortung zu tun?

     

    "Sein Ansatz klingt gar nicht schlecht: Schulen müssten "jeden Menschen befähigen, das ihm Gemäße - und damit das Beste - aus sich zu machen".

    Doch dann schränkt er ein: Es bringe eben nicht jeder die nötigen Voraussetzungen mit. "Die beste Schule macht ein dummes Kind nicht klug""

     

    Das ist war. Aus jeden kann man eben keinen Nobelpreisträger machen , obwohl es unsere Kampfmütter immer glauben machen wollen.Natürliche Anlagen, Talente und ein bildungsnahe Umfeld bereis während der Kindheit müssen dem vorangehen.

     

    Prof. Yasemin Karakasoglu unterstützt ja auch die arrangierte Ehe mit Zustimmung, aber ohne zu fragen wie diese Zustimmung zustandegekommen ist. Das ist nicht sehr professionell.

     

    Auch wen viele Argumente des Herr Sarrazin um stritten sind, erleben doch nicht wenige Bürger das in der Wirklichkeit als ein unzumutbares Problem welches von der Politik aufgrund political correctness totgeschwiegen wird. Wenigsten ein Anstoß nun drüber zu disktutieren und nicht wie ein Herr Stegner mit plumpen Argumenten anzutreten.

  • HR
    Hans Reimann

    Ich mag den Herrn Sarazin irgenwie (dass ich seinen Namen falsch schreibe hat er verdient;-)

    aber den Vererbungsmist mit der Intelligenz hat er wohl vom gleichen Lehrer, der ihm die Bibeltexte eingeprügelt hat.

  • JS
    Jörg Strebermann

    Veraltete Standpunkte für ein gefährliches Schwarz-Weiß-Denken.

     

    Man vergleiche die Ansichten der TAZ mit dem Interview auf der Homepage der "Zeit". Ich denke nicht, dass man bei Sarrazins Abhandlung von einer (sozial-)wissenschaftlichen Arbeit sprechen kann, da es für ein fundiertes Urteil in einer solchen immer auch Gegenüberstellungen und Diskussionen von unterschiedlichen Fakten und Standpunkten bedarf. Ohne das Buch gelesen zu haben (und jemals zu lesen) habe ich den Eindruck, dass seine Haltung ebenso fundamentalistisch und populistisch anmutet wie die der islamistischen Hardliner, welche mal wieder plump als DAS Feindbild schlechthin heraufbeschworen werden.

    Irgendwie ist es merkwürdig, wie bestimmte Meinungen (Meinungen hat ja jeder) doch immer stärker im Fokus der Öffentlichkeit landen als Urteile und Ergebnisse seriöser Wissenschaften (wenn es soetwas noch gibt).

  • AB
    August Bebel

    Hier wird ja schlimmer zensiert als in Nordkorea - armselig und peinlich !

  • T
    Tilmann

    Sarrazin kann man in der Sache nicht los werden. Das weiß die politische Klasse, und das wissen auch die ihr zugeordneten Medien, die Traumtänzer vom Presseball. Deshalb werden sie versuchen ihn mit den bekannten Mitteln der Diffamierung und der Entlarvung öffentlich zur Unperson zu machen.

     

    Der Spiegel hat diesbezüglich jetzt einen "Skandal" mit einem Sarrazin-Parkplatz-VIP-Ticket vom Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport im Angebot. Meine Güte, wie hilflos ist das denn?

  • GZ
    Graf Zahl

    Danke den Autorinnen für die Analyse und die präzisen Gegenargumente.

     

    Interessant ist im Zusammenhang mit der Debatte ein Blick in die USA, wo in den 90er Jahren die "bell curve wars" stattfanden. Es ging dabei um Vererbung von Intelligenz als Erklärung für die dortigen sozialen Unterschiede. Die angeblich erblich dümmeren waren in diesem Fall (na wer wohl?) die Schwarzen. Ansonsten sind die Parallelen in der Argumentation auffallend, und auch zur Widerlegung der entsprechenden Behauptungen findet sich gutes Material. Also einfach mal googeln, oder bei Wikipedia starten.

     

    http://en.wikipedia.org/wiki/The_Bell_Curve

  • H
    Hexenjagd

    100% der Medien erklären mir was Sarrazin alles ist. Rassist, Provokateur, Türkenhasser, Westentaschenwilders...jetzt eben lachhafter Eugeniker. Politiker gehen in Deckung oder sagen ihr "..ich bin empört blablabla.."-Sprüchlein auf. Die ECHTEN Fakten stehen jetzt von der Tagesschau bis zum Lokalblatt. Wer Sarrazins Buch gelesen hat ohne vorher genau zu wissen, daß nicht sein kann was nicht sein darf, der sagt besser auch nichts. Mit meiner Realität in Berlin-Neuköln haben Sarrazins Aussagen jedenfalls mehr zu tun als mit den Aussagen von Politik und Medien. Die ganze Hexenjagd und das künstliche Mißverstehen werden nichts nutzen. Das ist nur das Vorspiel zu einem Politikwechsel in den nächsten 10 Jahren. Ich würde Sarrazin sofort wählen, da er als einziger eine Alternative zum gescheitertem Multikulti, heute in "Integration" umbenannt, bietet. Jezt warte ich auf die erste Gelegenheit jemanden zu wählen der ihm Recht gibt, auf dem Boden des Grundgesetzes steht und ein Programm zur Umsetzung mitbringt. Ich bade nämlich die super Theorien aus rotgrünen Villenvierteln oder vom Kollwitzplatz aus. Dann kann auch eine geeinte Medienfront nichts mehr ausrichten. Das haben der wegen der Hetze gegen ihn ermordete Pim Fortuyin und der um längen radikalere Wilders in Holland gezeigt.

  • G
    Genetiker

    Das sagt gerade der Richtige! Wer hier allem Anschein nach, man müsse nur mal genau hinsehen und hinhören wenn er redet, defektes Genmaterial in sich trägt, ist wohl er selber! Dieser Sarrazin ist einfach nur unmöglich und daneben und sollte besser sein Dre..(getilgt. Die Red.) halten und endlich aus der SPD herausgeworfen werden, so wie der schadet!

  • A
    andyconstr

    bretSoll Sarrazin doch ehrlich sagen was er für Deutschland gut hält. Da es keine stichhaltigen Beweise gibt für eine genetische Selektion der Intelligenz, ist es eine Prägung, wie viele Eigenschaften des Menschen.Nein, er will Sozialdarwinismus.Kinder von HarzIV Empfängern gleich ausgrenzen, die haben sowieso keine Chance.

    Er will Ghetto und Wohlstandsgebiete.Das ist die kapitalistische Doktrin.Die profitieren nicht, also schickt sie ins Aus.Eine neoliberale Existenzkampfgemeinschaft, wo schon alle zum Psychater rennen, da bleibt von Deutschland nicht viel außer ein Haufen gesellschaftlicher Schrott.

    Die kapitalistischen Bankrotteure zu Gesellschaftspolitikern zu machen, das wäre es noch.

    Kapital ist nur eine vermittelnde Dienstleistung und hat seinen Zweck im Wirtschaftsystem, daherraus kann man aber keinesfalls eine Machtoption ableiten.Das sollten sich alle Politiker ins Stammbuch schreiben.

  • S
    Sakralpunker

    Warum traut sich eigentlich nieman auszusprechen, was dieser Sarazin ist: Er ist nicht nur ein pseudo-intelektueller V.... (getiglt. Die Red.), sondern auch ein Rassist.

  • D
    Ödipussi

    Kleiner Literaturtip für all jene, die an ihrem undifferenzierten Bild über Muslime und sog. muslimische Migration in Europa etwas ändern möchten:

     

    Edward Said: Orientalismus

     

    Ist bei Amazon knapp 2 Euro teurer als das Buch von Sarrazin, aber sicherlich wesentlich gehaltvoller!

  • AP
    André Peißert

    Sarrazins Kritik richtet sich in erster Linie nicht gegen Menschen, sondern gegen eine bestimmte Kultur: den Islam - ob man es nun religiöse Ideologie oder Religion nennen will macht keinen Unterschied.

     

    Religiöse Ideen sind nicht genetisch im Menschen verankert, beeinflussen aber natürlich auch die gesellschaftliche Struktur von Menschengruppen. Und da der Islam nicht durch die Schule der Aufklärung gehen musste, unterstützt er weder kritisches, aufklärerisches Denken noch die eigene Integrationsfähigkeit: er konserviert vor allem kulturelle Rückständigkeit statt die klügsten Köpfe und fortschrittlichsten Ideen zu fördern.

     

    Dass sich das schließlich auch in gewissem Umfang auf die grundsätzlichen Potentiale von Menschen auswirkt ist einfach eine Tatsache...zu was führt es denn, wenn im Iran und anderen Islamischen Republiken seit jeher die fortschrittlichsten Denker wegen Apostasie verfolgt und getötet werden?!

     

    Alle Menschen sind nicht gleich, sie sollten aber gleiche Chancen haben. Das sagt auch Thilo Sarrazin. Ein muslimisch-kultureller Hintergrund verringert im Vergleich zu anderen Kulturen die Chancen auf individuellen Erfolg und beste Selbstentfaltung der Menschen erheblich. Und das ist ein Problem, dass sich einfach unter bevölkerungsstatistischer Perspektive betrachtet weiter vergrößert.

     

    Ich schließe mich der Kritik Sarrazins an, wenn er dementsprechende Analysen und Befunde vorlegt. Seine Sprache und Diktion geben auch mir ein seltsames Gefühl - so hat man hier lange nicht über Probleme gesprochen. Aber ich wüsste selber nicht wie man anders darüber sprechen sollte. Man kann es vielleicht einfach nicht schönreden.

     

    Und ich muss viele "linke" taz-Leser daran erinnern, dass unsere Freiheiten einst gegen die religiösen Dogmen eines unaufgeklärten Christentums erkämpft worden sind - noch heute ist das der Fall, wenn es um Gleichberechtigung von homosexuellen Menschen und die Gleichstellung der Geschlechter geht. Aber in Gegenden, wo konservative Katholiken Jahrhunderte lang gegen liberale Protestanten kämpften und viele kluge Menschen, darunter auch Sozialisten etc., für die Aufklärung und den gesellschaftlichen Fortschritt ihr Leben gaben, steht ausgerechnet die traditionelle muslimische Kultur unter einem extremen Kritik-Tabu.

  • J
    jojo

    Interessiert mich gar nicht was Sarrazin da meint absondern zu müssen...

    ...finde es eher schade dass er in den Medien so eine Präsenz bekommt.

  • JP
    Joachim Petrick

    Gefahrenanzeige gegen Bankgeneral Thilo Sarrazin wg. geistigem Blindflug über bewohntem Gebiet in Europa!

    Rekrutiert Bankgeneral Thilo Sarrazin unter den muslimischen Deutschen im heillosen Blind- wie Sinkflug, im Nebel wie im Trüben stochernd, „Gefährder/innen"?

    Sind Thilo Sarrazins demagogische, polemisch perfide und haltlose Anwürfe gegen Muslime in Deutschland, ein Grund, das Abitur, die Hochschul- Reifeprüfung, wie den Führerschein mit Verfallsdatum zu versehen?

    Thilo Sarrazin!“ Menschen- und Staatsbürgerkunde sechs!“ Setzen!

    Thilo Sarrazin gelingt mit sichtbar leichter Hand seines bleiernen Politikerwesens, was andere nie schaffen, nie schaffen wollen, nämlich gegen jene noch nachzutreten, die ohnehin in unserer Gesellschaft benachteiligt, auf Transferleistungen des Staates angewiesen sind, indem Thilo Sarrazin diesen dunkel wie verrätselt belegen will, dass staatliche Transferleistungen ein weites Feld sind, aus dem die Leistungsbezieher/innen nicht ihre Benachteiligung attestiert, sondern Privilegien in Form von direktem Profit bekommen, weil ihnen der Zugang zu Einkommensplätzen gewerblicher Art durch allerlei Hürden versperrt bleibt.

    Thilo Sarrazin kühlt da kleinkariert perfide wie kleinmütig im Habitus des Bombastus Theophrastus sein fades Mütchen am falschen Objekt.

    Die richtigen Objekt seiner rechthaberisch starrsinnigen Begierde, wären Unternehmen, die sich den Lohn ihrer Arbeitnehmer/innen vorab durch den Verbrauch von deren Restvermögen vor dem Schonvermögen bei Arbeitsantritt, später über die Lohn- Aufstockung durch die Hartz IV Gesetze profitabel subventionieren lassen.

    Darüber hinaus bedient sich Thilo Sarrazin eines demagogisch perfiden Ansatzes, indem er unter den Transferleistungsempfängern/innen jene selektierend an den Pranger stellt, die zum großen Teil längst als Deutsche eingebürgert, von muslimischer Herkunft sind.

    Dabei ist der vorsätzliche Versuch von Thilo Sarrazin nicht nur mit dem Entsetzen Spott zu treiben, sondern real, leicht erkennbar, nämlich einmal eine Entsolidarisierung unter den

    Transferleistungsbeziehern/innen insgesamt als auch unter den Muslime und Bewohnern/innen Deutschland mit Migranten Hintergrund, die sich selber finanzieren, heraufbeschworen, heillos zu nähren

    Im Gegensatz zu den Aborigines Australien, den Inuit n Kanada, den Indianern der USA sind wir Deutschen gar nicht die Ureinwohner/innen des Abendlandes, wie Thilo Sarrazin dies und anderes mit seinem Hinweis auf den Kosovo nahelegen will, sondern die Zugereisten, Eingewanderten, die die Ureinwohner wie Sweben, Wenden. u. a. vertrieben, gar ausgerottet haben und deshalb nachwievor systemmächtig hegemonial die strukturelle Gewalt in unseren Gesellschaftlichen Instanzen und Verhältnissen nachhaltig innehaben.

    Thilo Sarrazin geht es nach meinem Eindruck gar nicht um die "Rettung“, die Forderung und Förderung der Deutschen als Staatsvolk, sondern um die Stigmatisierung eines Teils der Deutschen mit Migrationshintergrund, samt Option, diesen die deutsche und EU- Staatsbürgerschaft, so es diese irgendwann gibt, zu entziehen, siehe Präsident Sarkozy im Umgang mit den Roma in France,

     

    Ganz nebenbei treibt Thilo Sarrazin so einen Keil in die Solidarität aller Transferleistungsbezieher/innen, sonders zwischen Migranten/innen, die sich selber finanzieren und solchen, die existenziell schlecht gestellt, Hartz IV Leistungen empfangen.

     

    Übrigens beginnt die Integrationswilligkeit aller Bewohner/innen Deutschlands im Fall existenzieller wie finanziellen Not, bereits gesetzestreu mit der Bereitschaft der Migranten/innen. u. a., sich kooperativ den behördlichen Modalitäten unterwerfend, Transferleistungen zu beantragen, statt in der Illegalität von militant finanzstarken Bin Ladins als geheime Armee, als fünfte Kolonne an der unsichtbaren Front asymmetrischer Kriege der Neuzeit finanziert zu werden.

     

    Will Thilo Sarrazin all die, die auf Transferleistungen angewiesen, ohnehin schlecht gestellt, auch noch in die Illegalität verdrängen?

     

    Thilo Sarrazin ist n. m. Eindruck in seiner Argumentation des Wahnsinns fette Beute, ein gefundenes Fressen für die Medien nach dem Motto

    "Alle Speere zu mir".

    damit das anstehende Thema nach dem vorliegenden BVG- Hartz IV- Urteil

    "Erhöhung der Hartz IV Sätze"

    gar nicht erst als legitime Forderung ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit, geschweige denn in die Schlagzeilen der veröffentlichten Meinung gerät.

    Thilo Sarrazin bedient sich bei seiner Argumentation einer dunklen Anlehnung an die unselige Argumentation aus der NS- Propaganda, die zunächst in allen Tagen der Weimarer Republik, Tag für, Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr, und den ersten Jahren des NS- Regimes einen wüsten Keil zwischen die so genannten deutschen und die ostischen Juden/innen als Zugewanderte im Deutschen Reich und Europa zu schlagen.

    Was folgte war die stufenwiese Ausbürgerung der deutschen Juden/innen aus der deutschen Staatsbürgerschaft mit dem Zwang, ab 1941 den Judenstern sichtbar an der Kleidung zu tragen.

    Nachdem die jüdische Bevölkerung, ihres Restvermögens ohne Schonvermögen, administrativ, auf scheinlegaler Basis über Sondersteuern in Milliarden Reichsmark und Devisen Höhe zur Abwendung des rohenden Staatsbankrott 1938, für die Juden in Deutschland, ihrer staatsbürgerlichen Rechte, ihrer Bewegungsfreiheit, ihrer Wohnungen beraubt, in den Ghettos des Deutschen Reiches, in den Ghettos der durch das Deutsche Reich besetzten Gebieten Europas , in den europaweiten Konzentrationslager (KZ) landeten, wurde mehr und mehr unverhohlen, mitten im so genannten Endkampf des deutschen Volkes, mitten im Totalen Krieg, gar nicht verstohlen, die Rest- Kosten des Aufwands für den Unterhalt der Ghetto- und KZ- Insassen endlösend debattiert.

    Will Thilo Sarrazin mit seinem vorsätzlich provozierend perfiden wie polemischen Gefasel, die Muslime in Deutschland in kollektiver Verantwortung füreinander eingeschüchtert, auf die Last einer Sondersteuer für Muslime einstimmen?

    Fehlt Thilo Sarrazin das Gespür, dass er damit irgendwann womöglich neue Truppen aus der Mitte der Deutschen nicht nur mit Muslimischen Hintergrund für den Eilig- Schein-- Heiligen Krieg der „Gefährder/innen“ rekrutiert?

    Wer ist hier in Deutschland der Gefährder der inneren, der sozialen und der äußeren Sicherheit und des Arbeitsfriedens?

    Die Muslime in Deutschland sind es nicht.

    Wer dann?

    Sind es die verwirrten, verstörten, durchgeknallten hoch zu Ross trabenden Teile der Abiturienten/innen der Thilo Sarrazin gymnasialen Schuljahrgänge?

    Deshalb zum Schluss die Frage:

    "Sind Thilo Sarrazins demagogische, polemisch perfide und haltlose Anwürfe gegen Muslime in Deutschland, ein Grund, das Abitur, die Hochschul- Reifeprüfung, wie den Führerschein mit Verfallsdatum zu versehen?"

    Ich persönlich glaube ja!

    Es bleibt uns keine Wahl außer einer

    "Gefahrenanzeige gegen den Bundesbankgeneral Thilo Sarrazin wg. geistigem Blindflug und Sinkflug unter Meereshöhe über bewohntem Gebiet in Europa!"

    "Bundespräsident Christian Wulff übernehmen Sie als Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Bundesbank Ihre Aufsichtspflicht im Fall des Bundesbank Vorständlers Thilo Sarrazin! Danke!"

    JP

  • EA
    Eser A.

    Hm, weil die Statistiken nicht stimmen, muss es gleich heißen, Migranten seien nicht Intgrationswillig?

    Leider zieht der geehrte Herr S. unwissenschaftliche Schlüsse aus wissenschaftlichen Zahlen. Mit dem Blick auf die Arbeitslosenstatistik könnte ich auch sagen: ca. 8% sind zu faul. Oder ich sehe, dass Frauen 20% weniger Gehalt bekommen; Mein Rückschluss wäre dann: Frauen sind 20% fauler als Männer und sind nicht bereit, mehr zu arbeiten... Wer kann mir das Gegenteil beweisen?

    Das Geldvermögen hat sich im letzten jahr um über 200Mrd€ erhöht, also hat jeder durchschnittlich jeder ca. 2500€ gebunkert. Also hat jeder für 2500€ MEHR gearbeitet.

    So gut könnte er auch das Wetter aus diesen zahlen herauslesen. Statistiken verraten NIE, warum eine Zahl so ist, wie sie ist. Erschwerend kommt auch noch hinzu, dass der Sarrazin weder Soziologie noch Biologie, noch biologische Anthropologie (falls es sowas gibt) studiert hat. Somit bewegen sich seine Interpretationen der Statistiken leider im Unwissenschaftlichen.

    Was ich aber an Kommentaren hier und in anderen Zeitungen lese, lässt mich glauben, dass Sarrazin WIRKLICH mit einem Tabu gebrochen hat: Wir sind hier in Deutschland mit unserem Denken noch im tiefen Nazi-Deutschland. Wir haben NICHTS gelernt: wir verachten immernoch Ausländer, Juden, Sinti und Roma. Der Unterschied zu früher ist jedoch, dass dies nicht mehr direkt geschieht über Verhaftungen und KZ, sondern über eine grundlose soziale Ächtung und Ausschluss aus der Gesellschaft. Dieses ganze demokratische Gehabe ist uns lieb und teuer geworden, weil es das Perverse dieser Gesellschaft kaschiert und wir somit mit dem Finger auf andere zeigen können.

  • J
    Jazz

    Unglaublich!!! Meinte ich noch letztens, dass Sarrazins Buch aufgrund seinem offensichtlich unwissenschaftlichen, polemischen, inkonsequent schlussfolgernden und menschenfeindlichen Fundament eigentlich nicht "gefährlich" werden kann und der Großteil der hier lebenden Bevölkerung dies auch erkennen wird, muss ich nun in den taz-Leser_innenkommentaren lesen, dass es ein "Problem muslimischer Migration" gebe und "genetisch-erblich bedingte Unterschiede", die wissenschaftlich und statistisch bewiesen wären. Bei Nahost-Kommentaren hab ich mich ja schon fast daran gewöhnt, dass die Meinungen der taz-Kommentare von außen rechts bis außen links gehen, aber hierbei hätte ich es nicht erwartet. Ernüchternd und schockierend!!!!

  • T
    Thomas

    Liebe taz,

     

    es ist seltsam, dass ihr die Formulierung "Intelligenz-Gen" angreift, denn im Jahre 2006 brachtet ihr selbst einen Artikel (im wohlwollend-zustimmenden Ton!), wonach Wissenschaftler aus Utah ein "jüdisches Intelligenz-Gen" ausgemacht haben wollen.

     

    Weiterhin möchte ich zu folgenden Äußerungen anmerken:

     

    "Zudem bezieht er sich sehr einseitig allein auf Texte aus der "Multikulti ist gescheitert"-Schule."

     

    Na und, die taz bezieht sich dafür einseitig auf Vertreter der Gegenseite, nicht wahr?

     

    "Man könne doch eine Deutschtürkin gar nicht zur Deutschnationalen stempeln, so seine Logik. Deutsche wird für Sarrazin auch Necla Kelek nicht."

     

    Das muss man jetzt nicht wirklich verstehen, oder? Menschen türkischer Abstammung bezeichnen sich hier häufig als "Deutschstürken" und werden auch von den Medien (auch von der taz!) so bezeichnet. Und es ist in der Tat unwahrscheinlich, dass solche Mitbürger deutschnationales Gedankengut hegen. Was also ist hier an Sarrazins Äußerung auszusetzen ?!?

  • TP
    Toxo Plasma

    "Sarrazin" ist aber kein deutscher Name - also: rausschmeißen!

  • S
    Sebastian

    Natürlich, das mit den Juden ist absolut nicht zu tolerieren, trotzdem hat Herr Sarrazin in vielen Punkten absolut recht!

  • T
    Thomas

    Liebe taz,

     

    es ist seltsam, dass ihr die Formulierung "Intelligenz-Gen" angreift, denn im Jahre 2006 brachtet ihr selbst einen Artikel (im wohlwollend-zustimmenden Ton!), wonach Wissenschaftler aus Utah ein "jüdisches Intelligenz-Gen" ausgemacht haben wollen.

     

    Weiterhin möchte ich zu folgenden Äußerungen anmerken:

     

    "Zudem bezieht er sich sehr einseitig allein auf Texte aus der "Multikulti ist gescheitert"-Schule."

     

    Na und, die taz bezieht sich dafür einseitig auf Vertreter der Gegenseite, nicht wahr?

     

    "Man könne doch eine Deutschtürkin gar nicht zur Deutschnationalen stempeln, so seine Logik. Deutsche wird für Sarrazin auch Necla Kelek nicht."

     

    Das muss man jetzt nicht wirklich verstehen, oder? Menschen türkischer Abstammung bezeichnen sich hier häufig als "Deutschstürken" und werden auch von den Medien (auch von der taz!) so bezeichnet. Und es ist in der Tat unwahrscheinlich, dass solche Mitbürger deutschnationales Gedankengut hegen. Was also ist hier an Sarrazins Äußerung auszusetzen ?!?

  • DK
    Dr. Kenner

    Hier Geborene "Migranten" zu nennen, ist eh die Frechheit, wo wandern die denn?

    Was Intelligenz betrifft ist es in keiner "zvilisierten" Kultur allzu weit her damit; hier fahren immerhin 40 Millionen Autos durch die Gegend. Intelligent wäre, sie auf den Mars zu schiessen, aber dummdreist wird immer weiter vergast. Dummheit macht offensichtlich glücklich...

  • D
    Django

    Es ist prima: Antiislamismus wird solange gepredigt, bis er salonfähig geworden ist (Antisemitismus ist ja nicht mehr chic heutzutage) und schon plappert jeder Depp den Unsinn nach...

    Und natürlich gibt es Leute, die sich über das Buch der Dumpfbacke Sarrazin ein Urteil erlauben dürfen, sie habens nämlich schon gelesen, vor der VÖ selbstverständlich (nicht wahr, Helmut?). Wann stopft eigentlich jemand den faschistoiden Populisten dieses Landes das M... (getilgt. Die Red.)?!

  • Z
    zeckerlrund

    Sehr geehrter Herr xy,

    vor einigen Tagen sahen wir, dass 2 der 3 (wegen zu geringem Abstand zu unserem Haus) monierten Bänke entfernt wurden. Für diese Maßnahme wollten wir uns zunächst bedanken. Dieser Wunsch hat sich jedoch jäh ins Gegenteil verkehrt als wir erfahren mußten, dass eben diese Bänke wieder installiert werden sollen nachdem das Umfeld saniert wurde.

    Der Grund für die Demontage war, dass die Fläche hinter den Bänken regelrecht "zugekotet" (O-Ton Ihres Bauarbeiters) war und der Untergrund dadurch vernichtet worden war. Das Ganze verursacht durch Kleinkinder, deren Mütter diese Art der "Entsorgung" anscheinend für normal halten, wobei es sich ausschließlich um muslimische Migrantenfamilien handelt.

    Wir empfinden es als Affront und Ignoranz, uns diese Zustände erneut zumuten zu wollen.

    Noch einmal: die Bänke befinden sich 7 m von unserem Hauseingang entfernt und in nächster Nähe zur Terrasse.

    Ein ungestörtes Leben im eigenen Garten ist aufgrund des vielen Geschreis, der Streitereien und ausgedehntem Hämmern mit Steinen auf den Blechrutschen ohnehin stark eingeschränkt. Man verzieht sich ins Haus.

    Leider ist eine Kommunikation mit den Familien nicht möglich, da nicht einmal rudimentäre Deutschkenntnisse vorhanden sind.

    Das Ziel einer harmonischen Eingliederung der Migranten wird so nicht funktionieren.

    Im eigenen Land zurückzustehen ist nicht unser Zukunftsbild.

    (Brief an die Kommune einer deutschen Großstadt).

     

    Ich beschreibe hier nur eines von vielen Vorkommnissen in meiner Stadt, welche ein Zusammenleben mit Migranten unerträglich scheinen lässt.

     

    Multikulti ist längst gescheitert, die deutsche Politik hat's entweder wirklich nicht begriffen oder ist zu feige, es einzugestehen. Sarrazin macht hier den Buhmann.

    Er drückt nur aus, was viele in diesem Land denken.

    Integration, Assimilation? Vergeßt es.

    Ist nicht gewollt.

  • EI
    Einfach Ich

    Ich habe den Eindruck, der Sarrazin will nach dem Strickmuster von Glenn Beck einfach die große Kohle mit den Dauerbrennern machen.

     

    Islam-Schelte, Judenthema, als nächstes kommen die Sinti und Roma, auch immer gerne genommen und ja auch schon von Frankreich her bestens aufbereitet.

     

    Das Buch verkauft sich wie geschnitten Brot, und nachher kommt noch die Ochsentour durch die Talkshows.

     

    Er macht es halt schlauer als die Eva Herrmann.

     

    Das faszinierende ist, dass die SPD da noch ernsthaft drüber diskutiert, dieses Stück Mensch nun auszuschliessen oder doch nicht.

     

    Oder wollen die jetzt die CDU am rechten Rand ausbluten lassen, damit es denen geht wie den Sozen mit der Linken?

  • AB
    August Bebel

    Noch so ein armseliges Artikelchen, das die Aussagen des Buches von Sarrazin widerlegen will.

     

    Ich vermute die Authoren (wenn man diese Schreiberlinge überhaupt so bezeichnen kann) haben das Buch nicht gelesen - verstanden haben sie jedenfalls nicht einen einzigen Satz, geschweige denn die statistischen Aussagen und Schlüsse.

     

    Die Diskussion um den Wahrheitsgehalt der Thesen von Sarrazin halte ich für abgeschlossen - ernstzunehmende Kritik : Fehlanzeige.

     

    Wir sollten uns vielmehr mal auf die Motive der Kritiker konzentrieren :

     

    - warum wird diese panische affenartige Gekreische angestimmt ?

     

    - welche Interessen verfolgen Politik und gleichgeschaltete Medien ?

     

    - Orientiert sich die Politik noch am "Wohle des deutschen Volkes" - wie sie es per Eid geschworen haben ?

     

    - Sitzen in unseren Parlamenten Volksvertreter oder Volksverräter ?

     

     

    Abschliessendes Fazit zu obigem Geschreibsel :

     

    Gewogen und zu leicht befunden !

  • NP
    no pasaran

    Es ist schon erschreckend, dass so ein brauner Blindgänger an einen Posten mit nicht unwesentlichem Einfluss kommen konnte. Letztlich ist dies alles aber nur ein Symptom des Umstandes, dass nationalistisches und rassistisches Gedankengut nach wie vor in der Breite der Gesellschaft - auch deutlich jenseits des offen neo-nazistischen Spektrums - tief verwurzelt ist. Auch wenn es in den meisten Fällen nicht derart offensichtlich daherkommt wie Sarrazins Äußerungen. Das fängt mit wertend interpretierten 'kulturellen Unterschieden' an, geht über scheinbar spaßigen 'Patriotismus' und hört mit einer allzu oft tödlichen Abschiebepraxis auf.

     

    Immerhin wird die SPD nun endlich nicht mehr um einen Parteiausschluss des Genossen Sarrazin herumkommen, wenn sie sich nicht als zukünftigen Koalitionspartner von NPD und DVU empfehlen möchte.

  • O
    otto

    Von wegen, alle islamischen Organisationen haben sich vom Terrorismus distanziert, hier kann mensch Ihnen ihren eigenen Artikel vorhalten: http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/die-netten-herren-von-milli-goerues/

     

    @Jule Staake: das Problem wird ja hier auch nicht generell bestritten; es ist viel mehr die Frage der Ursache dafür. Wie beschrieben, verhalten sich Muslime in islamisch geprägten Ländern komplett anders. Das Problem ist also bei der (mangelhaften) Integration zu suchen.

     

     

    Ferner fragt sich, was Sarrazin mit seinem Buch erreichen wird, ausser MuslimInnen zu provozieren und so eine erfolgreiche Integration noch schwieriger zu gestalten.

  • D
    Drenker

    Muslimisch oder nicht muslimisch, das sollte mir egal sein. Ebenso ist es mir wirklich wurscht, ob sie sich zuhause in türkisch oder chinesisch unterhalten, die Deutschen, die in Mallorca daueransässig sind, unterhalten sich untereinander auch nicht in spanisch oder mallorquin. Jeder darf hier in Deutschland sein Glück machen, solange er sich das Geld dafür selbst erwirtschaften kann und sich hier an unsere Gesetze hält.

    Also: Einwanderung in unsere Sozialsysteme verhindern, ausländische Straftäter rausschmeissen - dann stimmt die Richtung !!!

  • A
    Ayla

    Sarazzin verwechselt Ursache un Wirkung und es ist beruhigend, wie der Großteilder politischen Landschaft in D-Land darauf reagiert. Der rassistische Gedankenmüll von Sarazzin ist historisch betrachtet auch nichts neues: drittes Reich und Heidelberger Manifest sollten als Stichwort genügen. So viel zu Sarazzins vermeintlichen Tabubrüchen, die keine sind, weil NPD; DVU und wie sie alle heissen, schon immer mit rassistischen Theorien argumentiert haben.

    @ Staake:was bitte schön ist muslimische Migration::viele der hier lebenden "Muslime" sind in D-Land geboren; leben in der dritten Generation in diesem Land und müssen sich von Leuten wie Ihnen anhören, sie seien ein Problem::dass ich nicht lachen::meinen sie der Großteil der Bevölkerung im Irak oder in Afghanistan hat irgendeine Sympathie für fundamentale Islamisten, die sich und so viele andere tagtäglich in die Luft sprengen?? das Kommentieren eines Zeitungsartikels erfordert eine differenzierte Haltung, ansonsten sparen sie sich ihre 0-8-15 Kritik, die man tagtäglich zu lesen bekommt:

  • RD
    Richard Detzer

    Ich melde mich als Zweiter. Ich habe die Schnauze voll.

  • N
    Nörgler

    Die taz hat sich schon bei früherer Gelegenheit mit dem Thema Intelligenz und deren genetische Bedingtheit befasst:

     

    http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2006/07/04/a0156

  • H
    Helmut

    Der Inhalt von Sarrazins Buch ist um vieles klüger und klarsichtiger als das hilflose und konzeptionslose Gegackere der Parteien, Politiker und der offiziellen Medien. Vor allem ist es das Buch eines Mannes, der aus langjähriger Praxis weiß, wovon er spricht und keiner Interessengruppe mehr verpflichtet ist. Sarrazin scheut auch nicht zurück vor brisanten Themen wie Bevölkerungspolitik, kulturelle Eigenheiten und eventuell genetisch-erblich bedingte Unterschiede. Doch alles, was er anführt, ist bestens statistisch und wissenschaftlich in dem Buch belegt, es ist deshalb auch keineswegs eine leichte Lektüre - sie erfordert Zeit und Mühe. An dieser Einsicht ändert auch das Gekeife der empörten taz-Autoren keinen Deut.

  • JS
    Jule Staake

    Man kann es drehen und wenden wie man will:

    Es gibt in Europa ein gewaltiges Problem mit muslimischer Migration. Die Europäer haben von bestimmten Auswüchsen die Schnauze gestrichen voll.