Terrorangriff in Niger: Mindestens 60 Tote

Bewaffnete überfallen drei Dörfer und ihre Wasserstellen und schießen auf „alles, was sich bewegt“. Nigers neuer Präsident steht unter Druck.

Der Präsident von Niger Mohamed Bazoum. Er hat kurze dunkle Haare, einen Oberlippenbart und eine große Nase.

Kein guter Einstieg: Nigers neuer Präsident Mohamed Bazoum, hier als Außenminister 2013 Foto: Joe penney / reuters

BERLIN taz | Bei neuen Angriffen mutmaßlicher islamistischer Untergrundkämpfer in Niger sind am Sonntag mindestens 60 Menschen getötet worden. Bewaffnete auf Motorrädern seien am Nachmittag in die Dörfer Intazayene, Bakorat und Woursanat eingefallen und hätten dort sowie an den Wasserstellen für Viehherden außerhalb der Dörfer „auf alles geschossen, was sich bewegte“, zitierte die Nachrichtenagentur AFP einen lokalen Politiker.

„Die Bilanz liegt provisorisch bei 60 Toten“, erklärte ebenfalls laut AFP eine Quelle im Sicherheitsapparat. Am Sonntag war zunächst von 30 bis 40 Toten die Rede gewesen.

Die Angriffszone liegt in einem sehr dünn besiedelten Wüstengebiet unweit der Grenze zu Mali im Umland der Stadt Tillia, Stationierungsort der deutschen Bundeswehrausbildungsmission „Gazelle“ für Nigers Spezialkräfte.

Der Angriff ereignete sich am gleichen Tag wie die Bestätigung des Wahlsiegs von ­Mohamed Bazoum bei den Präsidentschaftswahlen vom Februar durch Nigers Verfassungsgericht. Das amtliche Endergebnis gibt ihm 55,66 Prozent der Stimmen.

Es ist der zweite schwere Terrorangriff in Niger seit Bazoums Wahl. Am 15. März waren 66 Menschen bei Angriffen auf Rückkehrer von einem Markt getötet worden.

Der Aufschwung des Terrors überschattet jetzt Bazoums Amtseinführung sowie die am Montag vollzogene Eröffnung der neuen Legislaturperiode des neuen ­Parlaments. Bazoum, ehemals Innenminister, hatte die Wiederherstellung der Sicherheit zur Priorität nach seiner Wahl erklärt.

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