Tempelberg-Zugang eingeschränkt: Junge Gläubige bleiben draußen
Palästinenser sollen im Anschluss an das Freitagsgebet Proteste geplant haben. Deshalb dürfen nur Gläubige über 50 Jahren zum Tempelberg.
JERUSALEM afp | Aus Sorge vor Protesten junger Palästinenser hat Israel den Zugang zum Tempelberg beim Freitagsgebet eingeschränkt. Nach Informationen, wonach junge Palästinenser im Anschluss an das Gebet Proteste planten, werde nur Gläubigen über 50 Jahren der Zugang erlaubt, sagte ein israelischer Polizeisprecher.
Die Polizeikräfte seien vorsichtshalber verstärkt worden. Die Lage auf dem Tempelberg ist angespannt, nachdem es dort am Mittwochabend bei einem Besuch jüdischer Gläubiger Zusammenstöße zwischen jungen Palästinensern und der Polizei gegeben hatte.
Die Sicherheitskräfte waren gegen die Demonstranten mit Gummigeschossen und Lärmgranaten vorgegangen, woraufhin diese sich in die Al-Aksa-Moschee zurückzogen, von wo sie weiter Steine und Brandsätze auf die Polizei warfen. Der Tempelberg im Zentrum der Altstadt von Jerusalem ist Juden wie Muslimen gleichermaßen heilig. In den vergangenen Monaten gab es dort vermehrt Zusammenstöße. Die Spannungen nahmen vor allem wegen der wochenlangen gewaltsamen Auseinandersetzungen im Gazastreifen zu.
Der Tempelberg beherbergt den Felsendom und die Al-Aksa-Moschee, welche nach Mekka und Medina in Saudi-Arabien die drittwichtigste Stätte des Islam ist. Die Klagemauer am Westrand des Tempelbergs, auf dem der zweite jüdische Tempel bis zu seiner Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 stand, ist für die Juden ein wichtiges Heiligtum. Der Zugang auf den Tempelberg ist den Juden normalerweise verboten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Müntefering und die K-Frage bei der SPD
Pistorius statt Scholz!
Kampf gegen die Klimakrise
Eine Hoffnung, die nicht glitzert
Krieg in der Ukraine
Biden erlaubt Raketenangriffe mit größerer Reichweite
Rentner beleidigt Habeck
Beleidigung hat Grenzen
Donald Trump wählt seine Mannschaft
Das Kabinett des Grauens
Unterwanderung der Bauernproteste
Alles, was rechts ist