piwik no script img

Tausende bei Pegida in DresdenWeihnachtssingen mit Asylfeinden

Pegida demonstriert immer noch. In der kommenden Woche soll gesungen werden – allerdings nicht auf dem Theaterplatz, da seien „Linksterroristen“ zugange.

14. Dezember: Deutschländerwürstchen in Dresden Foto: dpa

Dresden epd | Die fremdenfeindliche Pegida-Bewegung hat in Dresden weiterhin Zulauf: Am Montagabend gingen dort erneut mehrere Tausend Pegida-Anhänger auf die Straße. Die Initiative „Durchgezählt“ sprach von bis zu 6.300 Teilnehmern und damit so viel wie in der Vorwoche.

Auf dem Theaterplatz vor der Semperoper skandierten die Asylfeinde Parolen wie „Merkel muss weg“, „Widerstand“, „Volksverräter“ und „Lügenpresse“. Pegida-Chef Lutz Bachmann kündigte für nächste Woche (21. Dezember) einen „Weihnachtsliederspaziergang“ durch Dresden an.

Die Route wird nach Angaben von Bachmann nicht wie sonst durch die Altstadt führen, sondern vielmehr auf der Neustädter Elbseite entlang. Als neuen Versammlungsort nannte er den Schlesischen Platz vor dem Neustädter Bahnhof. Offiziell verkündete Bachmann, Pegida habe seine Anmeldung auf dem Theaterplatz „zugunsten einer linksterroristischen Vereinigung“ zurückgezogen.

Auf dem Dresdner Theaterplatz hat bereits das Bündnis „Herz statt Hetze“ für den 21. Dezember eine Kundgebung angemeldet. Parallel zu der Pegida-Kundgebung versammelten sich am Montagabend erneut nach Angaben von „Durchgezählt“ bis zu 450 Gegendemonstranten der Bewegung „Gepida“ (“Genervte Einwohner protestieren gegen Intoleranz Dresdner Außenseiter“).

Die Polizei war mit 451 Beamten in Einsatz und sprach von einem weitgehend ruhigen Verlauf. Bei drei Männern beschlagnahmten die Beamten einen Elektroschocker, Quarzhandschuhe und einen Schlagstock. Wegen der Ankündigung der Dresdner Stadtverwaltung, die montäglichen Pegida-Aufzüge wegen volksverhetzender Reden zu prüfen, hat sich Bachmann nach eigenen Angaben von der Versammlungsleitung der Aufzüge zurückgezogen.

Laut einem Online-Bericht der in Dresden erscheinenden Sächsischen Zeitung hat die Stadtverwaltung Bachmann mitgeteilt hatte, sie habe Zweifel, ob er weiterhin als zuverlässiger Versammlungsleiter eingestuft werden kann. Bachmann habe volksverhetzende Redebeiträge nicht verhindert oder unterbrochen, hieß es zur Begründung. Eine „Bürgerbewegung wie Pegida könne man nicht verbieten“, hielt Bachmann am Montag dagegen.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • Singen hört sich friedvoller an, als Skandieren.

     

    (Sollte man meinen)

  • In Dresden gab 2014 bei der Gemeinderatswahl 435.583 Wahlberechtigte. Von denen haben 46.301 AfD und 18.282 NPD gewählt. So gesehen sind 6.300 Teilnehmer zwar mehr als mir lieb sind, aber relativ gesehen sind sie belanglos und repräsentieren natürlich nicht das 'Volk'.