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Tarifverhandlungen mit der BahnDie EVG bricht verärgert ab

Auch mit der Eisenbahner-Gewerkschaft EVG kann sich die Deutsche Bahn nicht auf einen Tarifvertrag einigen. Die dritte Runde dauerte nur eine Stunde.

Selbstbewusste Verhandlungsführerin: Regina Rusch-Ziemba behauptet sich gegen DB-Personalvorstand Weber (im Hintergrund links). Bild: dpa

BERLIN taz | Nach nur einer Stunde hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ihre Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn (DB) am Freitagmittag in Frankfurt am Main verärgert abgebrochen. Die Arbeitgeberseite habe kein akzeptables Angebot vorgelegt, kritisierte die Gewerkschaft. Außerdem habe der Bahnvorstand ohne ausreichende Vorbereitungszeit über neue, völlig veränderte tarifliche Strukturen verhandeln wollen.

„Das heute vorgelegte erste Angebot einer Tariferhöhung entspricht in keinster Weise unseren Forderungen“, sagte die EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba. Die DGB-Gewerkschaft fordert für die rund 100.000 bei ihr organisierten Bahnbeschäftigten sechs Prozent – mindestens jedoch 150 Euro – mehr Lohn. Davon würden besonders die unteren Lohngruppen profitieren. Auch in der mittlerweile dritten Verhandlungsrunde wollte sich die Bahn darauf nicht einlassen. „Anstelle des monatlichen Mindestbetrags wurde uns eine Einmalzahlung angeboten“, sagte die stellvertretende EVG-Vorsitzende. Das sei völlig inakzeptabel.

„Ich glaube, dass es ein gutes Angebot ist", sagte hingegen DB-Personalvorstand Ulrich Weber. Die Offerte entspreche materiell dem Angebot, das auch der konkurrierenden Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) unterbreitet werde. Detailliertere Angaben machte er nicht. Die Verhandlungen der Bahn mit der GDL sind für den Freitagnachmittag angesetzt und sollen bis in den Abend gehen.

Eine Verständigung ist hier ebenso wenig zu erwarten: Die Forderungen der Lokführergewerkschaft sind noch weitergehender als die der EVG. Unter anderem fordert die GDL eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit von 39 auf 37 Stunden.

Dass die Gespräche mit der EVG viel kürzer als veranschlagt dauerten, lag allerdings nicht nur an dem unzureichenden Angebot der Arbeitgeberseite. Verstimmt hat die Eisenbahnergewerkschaft, dass die Bahn nun auch noch über neue, völlig veränderte tarifliche Strukturen verhandeln will. Deshalb sei der EVG kurz vor dem Verhandlungstermin ein dicker Ordner mit fast tausend Seiten Papier zugestellt worden „Dass dessen Inhalt Grundlage für die heutigen Tarifverhandlungen sein soll, kann ernsthaft niemand glauben", sagte Rusch-Ziemba.

Am 12. Dezember soll weiterverhandelt werden. Die Gespräche seien noch nicht gescheitert, versicherte DB-Personalvorstand Weber. „Wir sprechen weiter – das ist eigentlich die richtige und gute Nachricht", sagte er nach dem Treffen mit der EVG. Er hält es weiterhin für möglich, bis Weihnachten zu einem Ergebnis zu kommen. Zunächst berät jedoch die Tarifkommission der Eisenbahnergewerkschaft am 3. Dezember über ihr weiteres Vorgehen. „Bis dahin werden wir nicht zu Arbeitskämpfen aufrufen“, versprach EVG-Unterhändlerin Rusch-Ziemba.

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3 Kommentare

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  • .....bis Weihnachten zu einem Ergebnis zu kommen.

    ####

    Klar dan ist der Nahlesentwurf wohl durch...... glaubt man den Träumen der Bahn:-))

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    Oder der DBG gesprengt, glaubt man den Infos aus Gewerkschaftskreisen.

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    Die Bahn und ihr Eigentümer der irh wohl massis den Rücken stärkt, verhält sich wie die "Krautjunker" im alten Preussen.

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    Auch wenn man dei EVG zu "jagen tragen muss" wird doch wohl dem letzten abhängig Beschäftigtem klar sein, was da auf uns alle zukommt.

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    Ich freu mich auf den großen Streik um Weihnachten rum:-))

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    Gruss Sikasuu

  • Ronald Pofalla bekommt einen hoch dotierten Posten bei der Bahn. Mit dem Geld könnte man ein paar Lokführer und Bahnmitarbeiter gut bezahlen und nicht mit "Hungerlöhnen" abspeisen. @F L W, Politiker sind wach! Die versorgen sich gut auf unsere Kosten bzw. der der "Daseinsvorsorge". Wen wählen Sie in 2017?

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Vielleicht wird jetzt endlich klar, wer in diesem Konflikt stur und rücksichtslos ist. Diese Vorgehensweise ist typisch für die Bahn. Stuttgart 21 lässt grüßen! Da wird auch nicht verhandelt, keine Fehleinschätzung zugegeben. Schuld sind andere, auch an den verkommenen Bahnhöfen (nicht nur) in der Provinz, dem unglaublichen Dreck entlang der Bahndämme und das Herbstlaub steht für Verspätungen. Wann endlich werden die Politiker mal wach? ---- Ja, ja ich weiß, das ist naiv...