Tag der Architektur 2019: Das neue Kreuzberg
Wie jedes Jahr gibt es Einblicke in Gebäude und offene Büros von Architekten. Ein Schwerpunkt diesmal: die südliche Friedrichstadt.
„Räume prägen“, so heißt das Motto des diesjährigen Tags der Architektur. In Berlin werden am Samstag und Sonntag 76 Gebäude, Parks oder offene Büros zu sehen sein. Die Mehrzahl von ihnen befindet sich mit 23 in Mitte, gefolgt von Friedrichshain-Kreuzberg mit 18. Organisiert wird der Berliner Tag der Architektur von der Architektenkammer Berlin.
Dass vor allem Kreuzberg wieder einmal ganz vorne dabei ist, hat auch mit einem Raum zu tun, der den Stadtteil bereits seit vergangenem Jahr prägt, obwohl er selbst keinen eigenen Namen hat. Die Rede ist von den Neubauten rund um den ehemaligen Blumengroßmarkt, wo im vergangenen Jahr am Tag der Architektur bereits vor der Einweihung das neue taz-Haus besichtigt werden konnte. Parallel dazu fand die Eröffnungsveranstaltung der Berliner Architektenkammer im Metropolenhaus statt, einem Bauprojekt, in dem die Nutzer der Wohnungen eine unkommerzielle Nutzung der Erdgeschossflächen subventionieren.
Zwar steigt der Auftakt in diesem Jahr weit entfernt am Ernst-Reuter-Platz im Pavillon „Bauhaus reuse“. Doch auch diesmal ist der ehemalige Blumengroßmarkt (heute Akademie des Jüdischen Museums) mit den taz-Nachbarn Frizz23 und IBeB vertreten. Hinzu kommen noch das neue Aufbauhaus in der Oranienstraße sowie die Laube im Prinzessinnengarten, die die Idee des Gartens in die Vertikale lenkt. Zwischen Moritzplatz und Mehringplatz befindet sich derzeit also das auch architekonisch neue und spannende Kreuzberg.
Eine Besonderheit beim Tag der Architektur ist diesmal der Gang in den Untergrund. Die Stadtforscherin Verena Pfeiffer-Kloss, Autorin des gerade erschienenen Buchs „Der Himmel unter West-Berlin“, zeigt die post-sachlichen U-Bahnhöfe des Baudirektors Rainer Gerhard Rümmler – zum Beispiel am Rosenthaler Platz. Der ist aber in Mitte und nicht in Kreuzberg.
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