Syrien Rebellen starten Großoffensive. Russland blockt UN-Giftgasuntersuchung: Schlacht um Aleppo
Beirut/New York rtr/ap/dpa/taz | Syrische Rebellen haben am Freitag am Westrand von Aleppo eine Großoffensive gestartet, um die Belagerung des Ostteils der Stadt durch Regierungstruppen zu sprengen. Regierungsnahe Medien bestätigten am Nachmittag den Rückzug der Armee aus einem Stadtviertel. Sie kündigten eine Gegenoffensive gegen „infiltrierte Terroristen“ an. Die Rebellen erklärten, sie seien auf dem Vormarsch.
Die Offensive begann mit dem Beschuss des Luftwaffenstützpunkts Nairab. Im Südwesten Aleppos seien mehr als 150 Raketen und Granaten eingeschlagen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Es seien 15 Zivilisten getötet worden.
An der Offensive beteiligte sich auch die islamistische ehemalige Nusra-Front. Auf sozialenNetzwerken meldeten Rebellen die Gefangennahme von Schiitenkämpfern aus dem Irak und die Tötung eines hochrangigen libanesischen Hisbollah-Kommandeurs.
Die Offensive fiel mit einem Treffen der Außenminister Russlands, Syriens und des Iran in Moskau zusammen. Die Minister bekräftigten ihren Willen zur Rückeroberung von ganz Aleppo. „Terroristen müssen erledigt werden“, sagte der russische Außenminister Lawrow.
Unterdessen meldete die US-Armee einen Beinahezusammenstoß zwischen einem russischen und einem US-Militärflugzeug über Syrien. Der russische Jet sei am 17. Oktober gefährlich nah an der US-Maschine vorbeigeflogen, sagte ein Vertreter der US-Armee.
Im UN-Sicherheitsrat hatte Russland am Donnerstag internationale Ermittlungen gegen die syrische Armee wegen des Vorwurfs von Giftgasangriffen abgeblockt. Die Ergebnisse der Untersuchungskommission unter UN-Beteiligung seien weder abschließend noch bindend, erklärte der russische UN-Botschafter Tschurkin und forderte, die syrische Regierung selbst solle die Hintergründe der Gasangriffe untersuchen.
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