piwik no script img

Syrer in DeutschlandFlüchtlinge erwünscht

Deutsche Politiker verlangen ein stärkeres Engagement für die Betroffenen des Bürgerkriegs. Nächste Woche soll eine Gruppe von 110 Syrern in Deutschland ankommen.

Syrische Kinder spielen in einem Camp im Norden Iraks. Bild: reuters

BERLIN taz | Angesichts der wachsenden Zahlen von Flüchtlingen aus Syrien fordern deutsche Politiker von der Union bis zu den Grünen eine vermehrte Aufnahme der Vertriebenen.

Der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Volker Kauder, appellierte an die Bundesländer, sich stärker zu engagieren. „Angesichts der dramatischen Situation in Syrien bin ich der Meinung, dass alle Bundesländer aufgefordert sind, weitere syrische Flüchtlinge aufzunehmen“, sagte Kauder Focus Online.

Die Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt sagte: „Wir sollten uns schnellstens entschließen, mehr Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen.“ Wichtig sei aber auch „schnelle Hilfe für die Menschen, die in die Anrainerstaaten geflüchtet sind“, sagte sie den Ruhr-Nachrichten.

Härterer Schlag?

Einem Bericht der Los Angeles Times zufolge planen die USA einen intensiveren und längeren Militäreinsatz als bislang bekannt. Wie das Blatt unter Berufung auf zwei US-Regierungsvertreter berichtete, bat das Weiße Haus das Verteidigungsministerium um eine erweiterte Liste mit „vielen weiteren“ als den bislang vorgesehenen rund 50 Zielen für Angriffe. Ziel sei es, zusätzliche Feuerkraft zu mobilisieren, um den stark zerstreuten Streitkräften von Machthaber Assad Schaden zuzufügen. Die Rede sei von einem 72-Stunden-Einsatz.

Mit einer Informationskampagne will Barack Obama außerdem den Widerstand im eigenen Land gegen seine Pläne brechen. Der US-Präsident führt am Montag Interviews mit sechs Fernsehsendern, bevor er am Dienstag eine Rede zur Nation hält. (dpa/ap)

Ihr Parteifreund Tom Koenigs verwies darauf, dass Flüchtlinge aus Syrien „besonders integrations- und bildungswillig“ seien. Auch stießen sie hier auf eine syrische Exilgemeinde, sagte der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für humanitäre Hilfe.

Bisher hat Deutschland zugesagt, neben den Asylbewerbern, die sich individuell melden, 5.000 Kontingentflüchtlinge aufzunehmen. Am Mittwoch soll eine Gruppe von 110 Syrern ankommen. Bisher haben 250 Kontingentflüchtlinge, die ihre Reise selbst organisiert hatten, Deutschland erreicht. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) forderte eine europäische Flüchtlingskonferenz.

Inzwischen erreichen immer mehr syrische Flüchtlinge die italienischen Inseln Lampedusa und Sizilien. Am Freitag und Samstag landeten etwa 700 Menschen in Italien. Nach Angaben der italienischen Regierung waren Ende August 3.000 Flüchtlinge aus Syrien in dem Land registriert. KLH

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

13 Kommentare

 / 
  • B
    Beschleunigter

    REFUGEES WELCOME!!!

  • @Rosa



    Die Netiquette stellt klar, dass Rassismus hier nicht erwünscht ist. Bitte bringen Sie sich mit sachbezogenen Beiträgen in die Diskussion ein.



     

    • @taz Moderation:

      O.K., mutig, daß Sie meine Antwort posten. Doch der Rassismus-Vorwurf steht da immer noch.

      In meinen Augen grenzt das an übler Nachrede, solange Sie nicht in der Lage sind, den Vorwurf mit

      einem Beispiel zu belegen.

      Haben Sie nun diesen Beleg, oder war der Vorwurf eine Luftnummer?

    • @taz Moderation:

      „Die Netiquette stellt klar, dass Rassismus hier nicht erwünscht ist.“:

       

      Gilt das auch für die taz selbst?

      Und was ist dann mit dem rassistischem Rösler-Interview?

       

      Bitte bitte bitte nennen Sie mir ein Beispiel, wo ich angeblich Rassismus befürworte, oder rassistisch argumentiert haben soll.

      Soviel an Fairness und journalistischer Kompetenz sollte einem taz-Moderator doch möglich sein, oder?

      Ansonsten müßten die LeserInnen annehmen,es ginge Ihnen im Grunde eher um unliebsame Meinungen, die Sie mit dem Totschlagargument Rassismus zensieren wollen?

  • Mein Kommentar hier wurde wegzensiert, obwohl er natürlich nicht die geringste Herabsetzung eines Asylbewerbers enthielt. Er wies lediglich auf einige mögliche Folgen einer falschen Asylgesetzgebung hin, die mich an deren Vernunft zweifeln ließ. Schon Brecht hat dialektisch auf das "Jasager/Neinsager-Problem" hingewiesen. Das Blatt hier will sich offenbar die Kommentatoren zu 'Jasagern' erziehen.^^

    Doch Leugnen beseitigt das Dilemma nicht, das es objektiv zu diesem Thema gibt. Es nutzt nichts, es aus der Öffentlichkeit wegzuzensieren, es bleibt trotzdem - von hier bis Australien - da.^^

    • G
      gerstenmeyer
      @Demokratie-Troll:

      dass fast alle medien-überwiegend linkslastig keine interesse daran haben objektiv zu berichten,hat

      damit zu tun dass sonst eventuell

      ihre wolkenkuckuks-welt zusammenbrechen würder-daher zensur

    • @Demokratie-Troll:

      Das ist das Dilemma von ideologisch verbohrten Zensoren:

       

      Die öffentliche Meinung will partout nicht mit der veröffentlichten übereinstimmen.

      Die taz will auch offenbar entgegen allen Ankündigungen und Versprechungen, ihre Zensurpraxis nicht transparent machen.

      Denn sonst müßte man ja zugeben, daß es nicht nur um angebliche Verstöße gegen die Netiquette geht, sondern auch um Meinungen,

      die der taz nicht gefallen...

  • N
    nihi.list

    @Quotenmensch

     

    Landkarte anschauen hilft.

  • Deutschland hat bisher maximal 10.000 Flüchtling aus Syrien aufgenommen. Die Türkei aber schon über 150.000. Sind die Deutschen ärmer als die Türken, oder rassistischer!?

    • M
      Menschenquote
      @Quotenmensch:

      Oder keine Nachbarn Syriens? Oder keine Kriegspartei wie die Türkei, deren Stellvertreter FSA Assad bekämpft?

    • @Quotenmensch:

      Übrigens:

       

      Che war ein Mörder!

  • I
    irmi

    Dann sollen sich die Länder aber auch für die Menschen des Kongo engagieren, wo seit 15 Jahren gemetzelt, vergewaltigt und geplündert wird, wo Millionen auf der Flucht vor dem seit 15 Jahren anhaltenden Kriegen fliehen.

     

    Man zweifelt daran, ob man hier noch etwas von Gleichheit und Gerechtigkeit versteht. Wer die Syrer aufnimmt und problemlos Asyl gibt, muss auch die Menschen aus Kongo problemlos Asyl geben und sie nicht permanent als Hungerflüchtlinge darstellen um ihnen nur ja kein Asyl geben zu müssen. Dabei ist zu erwähnen die Erdschätze und die Wälder des Kongo will man nehmen, aber die Menschen die deshalb all die Grausamkeiten des Krieges ertragen müssen, die will man nicht.

    • @irmi:

      Hier könnte mein Kommentar stehen.

      Er ist der taz-Zensur zum Opfer gefallen.

      Denn die taz mag keine bunte kulturelle Vielfalt.

      Wenn es um Meinungen geht.

      Lieber setzt man auf öden taz-genehmen Einheitsbrei.

      Das ist journalistisches taz-Handwerk.

      Daß die taz-Zensur bei Missfallen komplette Kommentare sperrt,

      schränkt die Möglichkeiten einer kritischen KommunardIn über die Maßen ein.

      Andererseits reagiert die taz beleidigt, wenn Rösler das Interview nicht freigibt:

      echt peinlich!