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Südsudan hat einen neuen FreundStrauss-Kahn wieder im Hotel

Der vielseitige Franzose öffnet im jüngsten Land der Welt eine Bank, genau am zweiten Jahrestag seines New Yorker Karriereknicks.

Alles neu macht der Mai: Dominique Strauss-Kahn (links) in Juba bei der Eröffnungszeremonie für Südsudans neueste Bank. Bild: Bild: reuters

BERLIN taz | Lange hatte man nichts mehr von ihm gehört – jetzt ist Dominique Strauss-Kahn in Afrika wieder aufgetaucht. Auf den Tag genau zwei Jahre nach seiner Festnahme wegen mutmaßlicher Vergewaltigung einer Hotelangestellten aus Guinea in New York, die seine Karriere am 14. Mai 2011 abrupt beendete, öffnete der ehemalige Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) am 14. Mai 2013 eine neue Bank in Südsudan.

Südsudan ist der einzige Staat der Welt, der zum Zeitpunkt des damaligen Skandals noch nicht existierte. Dominique Strauss-Kahn hielt bei der Zeremonie zur Eröffnung der National Credit Bank (NCB) in der südsudanesischen Hauptstadt Juba eine Rede vor mehreren hundert Menschen.

Größter Minderheitsaktionär der mehrheitlich südsudanesischen NCB ist nach französischen Berichten der Franzose Thierry Leyne, Chef der Luxemburger Finanzholding Anatevka und ein Freund Strauss-Kahns. Letzterer soll der Bank beratend zur Seite stehen, heißt es, und interessiere sich für weitere Investitionsprojekte in Südsudan. „Sie haben viele Ressourcen, nicht nur natürliche, sondern auch menschliche“, sagte Strauss-Kahn, der sich mit menschlichen Ressourcen aus Afrika auskennt.

Der junge Staat Südsudan, der erst im Juli 2011 unabhängig wurde, gilt für Investoren als interessant, aber unzuverlässig. Das Bankkürzel NCB ist in Südsudan prestigeträchtig: Eine NCB (Nile Commercial Bank) entstand vor über zehn Jahren zu Befreiungskriegszeiten in den Kreisen der damaligen Guerilla SPLA (Sudanesische Volksbefreiungsarmee), und als Südsudan 2005 unter SPLA-Führung autonom wurde, wurde sie Marktführerin. Dann brach sie zusammen, weil SPLA-Kader Kredite im Wert von Hunderten Millionen Dollar nicht zurückzahlten.

Nun entsteht eine neue NCB, und das im Beisein eines ehemaligen IWF-Chefs, was Seriosität verkörpern soll. Warum das bitterarme Land mit bereits 22 Banken jetzt noch eine braucht, obwohl von den 5 Millionen Südsudanesen die meisten gar kein Geld haben, bleibt allerdings ein Rätsel.

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7 Kommentare

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  • R
    robo

    Na zum Geldwaschen, was sonst....

  • JB
    Jim Becker

    Um es gleich mal klarzustellen:

    Ich kann diesen Strauss-Kahn nicht leiden!!

    Die Gründe dürften ja wohl klar sein!

    Aber der Südsudan braucht Freunde und Verbündete, denn schließlich muss das Land das Überleben seines Volkes sichern.

    Und ich glaube nicht das der Südsudan es sich leisten kann sich seine "Freunde" auszusuchen!

    Trotzdem (oder gerade deshalb) kann ich dem Südsudan nur raten diesen Strauss-Kahn GENAU IM AUGE ZU BEHALTEN!

    Leute wie der sind hinterhältig und neigen dazu arme Länder wie den Südsudan auszubeuten...

  • I
    Irmi

    Die vielen vielen vielen Banken sind nötig, denn jetzt wo das Land endlich frei ist, fallen die sog. Investoren über das Land her, werden großzügig Kredite vergeben, auch ans einfache Volk angeblich um den Menschen dort zu helfen. Und wenn sie nicht pünktlich zurückzahlen können, was machen da die Banken immer ? Sie nehmen dir alles weg.

    Regenwald gibt es schon mal, da kommen dann die Holzspezialisten und schlagen alles kahl, lässt sich gut verkaufen das Tropenholz.

    Ja es gibt viel Öl, aber die Menschen können es nicht fördern noch weniger exportieren, da kommen die lieben Helfer die sich auch noch darum raufen wer zuerst bohren und das meiste Öl davon bekommt. Russland ? USA ? Europa ?

    Bevölkerung bitterarm so wird es sehr viel leichter und billiger Landgrabbing wie im Kongo zu betreiben,

    Landschaft soll wunderschön sein, also wird man viele Hotels für viele reiche Touristen bauen und der beste Kunde wird dann auch Hr. Kahn sein, jetzt sicher mit Gattin

    Um zu den Banken und Hotels zu kommen braucht man viele breite Straßen, mit vielen dicken Autos, für die vielen reichen Leute.

    Das Ende vom Lied die Menschen sind noch viel ärmer als sie es je waren nur noch mit einer großen Menge Schulden obendrauf und ihnen gehört nichts mehr vor allem ihre Erdschätze sind weg, Landschaft zerstört im Sinne der Investoren verändert.

    Danach kommen dann andere Helfer wieder um die Hungernden zu ernähren. Auch die Leute kommen wieder, die wie in anderen Teilen Afrikas, um deren Land und Wälder kämpfen sie vor totaler Zerstörung der Natur zu beschützen.

    Es geht kein Investor in ein Land wo nicht was zu holen ist und davon eine Menge, die Bevölkerung, wen interessiert die schon, die Zeiten sind vorbei, heute zählt nur der Profit.

    Buchempfehlungen Economic Hit Man oder Land ohne Skrupel

  • R
    reblek

    "Der vielseitige Franzose öffnet im jüngsten Land der Welt eine Bank..." - Womit? Mit einem Brecheisen, einem Schneidbrenner? Oder "eröffnet" er sie möglicherweise?

  • A
    AAA

    Südsudan, das neue Steuerparadies?

  • S
    SebyK.

    Nun entsteht eine neue NCB, und das im Beisein eines ehemaligen IWF-Chefs, was Seriosität verkörpern soll. Warum das bitterarme Land mit bereits 22 Banken jetzt noch eine braucht, obwohl von den 5 Millionen Südsudanesen die meisten gar kein Geld haben, bleibt allerdings ein Rätsel.

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    Ein schöner Beleg für die Wirtschaftskompetenz der TAZ.

    Weil der Privatkundenbereich auch so wichtig ist für eine Bank.

  • T
    Tivoli75

    Es wäre tatsächlich interessant zu erfahren, warum es im Südsudan so viele Banken gibt oder um welche Ressourcen es sich handelt; vielleicht was für Interessen dort eine Rolle spielen. Schade, dass dies in dem "Artikel" nicht thematisiert wird.