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Südkoreas Expräsident gestorben"Mandela von Asien"

Expräsident Kim Dae Jung war eine Symbolfigur für Demokratie und Versöhnung. Für sein Schaffen bekam er als erster Südkoreaner den Friedensnobelpreis.

Kim Jung war bekannt für seine "Sonnenschein-Politik" mit Nordkorea. Bild: dpa

TOKIO taz | Der bekannteste Kämpfer für die Demokratie in Asien und der größte Fürsprecher einer Entspannung auf der koreanischen Halbinsel ist in Seoul an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben. Wie kein anderer Politiker seines Landes verkörperte Kim Dae Jung den steinigen Weg von Südkorea in die Demokratie.

Wegen seines mutigen Kampfes gegen die Diktatur sperrte ihn der Militärherrscher Park Chung Hee jahrelang ein und trieb ihn ins Exil. Sein Nachfolger Chun Doo Hwan verurteilte Kim zum Tode. Zweimal entging der Bauernsohn knapp einem Attentat. Einmal überlebte er einen inszenierten Autounfall, seitdem hinkte er. Ein anderes Mal wurde der Vollblutpolitiker aus einem Hotelzimmer in Tokio entführt und beinahe gefesselt ins Meer geworfen. Ein US-Hubschrauber verhinderte seinen Tod.

Die ständige Verfolgung brachte ihm den Beinamen "Mandela von Asien" ein. Trotz seiner großen Bekanntheit gelang es ihm erst im vierten Anlauf, die Präsidentenwahl zu gewinnen.

Sein großes Vorbild für die Versöhnung mit Nordkorea waren Willy Brandt und dessen Ostpolitik. Schon in den 70er-Jahren, als jeder Kontakt mit dem Norden hart bestraft wurde, warb der Katholik für Gespräche mit dem Bruderstaat. Nach seiner Wahl Ende 1997 formulierte er die "Sonnenschein-Politik" einer friedlichen Koexistenz mit Nordkorea, die im Juni 2000 in das erste innerkoreanische Gipfeltreffen in Pjöngjang mündete.

Auch mit dem einstigen Besatzer Japan suchte Kim Dae Jung den Ausgleich, was sich in der gemeinsam ausgetragenen Fußball-Weltmeisterschaft 2002 spiegelte. Wenige Monate nach dem Korea-Gipfel erhielt Kim als erster Südkoreaner den Friedensnobelpreis.

Dessen Glanz verblasste, als herauskam, dass er dem Regime im Norden 300 Millionen Euro für den Gipfel gezahlt hatte. Auch der erhoffte Wandel durch Annäherung blieb aus. Während Südkorea Dünger und Reis lieferte, baute und testete Nordkorea eine Atombombe. Nur wenige tausend Familien, die durch den Krieg getrennt wurden, durften sich wiedersehen. Später beschädigten auch Korruptionsdelikte von Familienmitgliedern sein positives Image. Kim Dae Jung wurde 85 Jahre alt.

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1 Kommentar

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  • E
    end.the.occupation

    >> Ein US-Hubschrauber verhinderte seinen Tod.

     

    Und die US-Regierung - als Besatzer by the way - stützte alle koreanischen Militärdiktatoren - die Peiniger Kim Daer Jungs - seit dem Ende des zweiten Weltkrieges.

     

    Das muss wohl wieder mal der inneren Zensur der taz zum Opfer gefallen sein.