Suche nach radioaktiver Kapsel: Wo ist sie hin?
In Australien wird eine hoch radioaktive Kapsel vermisst. Sie soll von einem Lkw gefallen sein – irgendwo auf einer 1.400 Kilometer langen Strecke.
„Wir nehmen diesen Vorfall sehr ernst“, zitierte der australische Sender ABC am Montag Simon Trott, den Leiter der Eisenerzabteilung von Rio Tinto. Der Konzern betreibt die Gudai-Darri-Mine, von wo aus die Kapsel transportiert wurde. „Wir erkennen an, dass dies eindeutig sehr besorgniserregend ist, und entschuldigen uns für den Alarm, den es bei den Menschen in Westaustralien ausgelöst hat.“
Rio Tinto habe einen Drittanbieter mit entsprechendem Fachwissen und Zertifizierung beauftragt, die gefährliche Kapsel sicher zu verpacken, um sie für den Transport vorzubereiten. Das Unternehmen habe auch eine eigene Untersuchung eingeleitet, um herauszufinden, wie sie verschwinden konnte.
Der Verlust der nur sechs mal acht Millimeter kleinen Kapsel mit dem hoch radioaktiven Cäsium 137 hatte bei den Behörden in Westaustralien angesichts des sehr gefährlichen Materials große Sorgen ausgelöst. Wer etwas entdecke, das wie eine winzige Kapsel aussehe, solle mindestens fünf Meter Abstand halten, hieß es. Am späten Freitag (Ortszeit) hatte das Gesundheitsministerium von Western Australia die Bevölkerung über den Vorfall informiert. Teams der Feuerwehr und der Rettungsdienste suchten derweil mit tragbaren Strahlungs- und Metalldetektoren die stark befahrene Frachtroute ab.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
„Friedensgespräche“ in Riad
Die Verhandlungen mit Russland sind sinnlos
Ökonom über Steuersystem
„Auch in der Mitte gibt es das Gefühl, es geht ungerecht zu“
Letzte Generation angeklagt
Was sie für uns riskieren
Trumps Kampf gegen die Universitäten
Columbia knickt ein
Kostenloser Nahverkehr
Schafft endlich die Tickets ab
US-Journalist in Militärpläne eingeweiht
Kriegspläne gegen Huthis in Chat geleakt