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Studie zum ÜbergewichtDicke haben zugenommen

Ein Drittel der Menschen wiegt laut einer neuen Studie zu viel. Die Zahl der übergewichtigen Menschen weltweit ist drastisch gestiegen. Auch die Deutschen legten zu.

Wer hätte das gedacht? Übergewicht ist nicht gesund. Bild: ap

SEATTLE dpa | Fast ein Drittel der Weltbevölkerung ist übergewichtig oder fettleibig. Das geht aus einer aktuellen Übersichtsstudie hervor, in der Daten aus über 180 Ländern ausgewertet wurden. Wogen 1980 noch 857 Millionen Menschen weltweit zu viel, waren es 2013 bereits 2,1 Milliarden Menschen. Das ist wesentlich schneller als der Anstieg der Weltbevölkerung. Die Entwicklung treffe auf Industrie- und Entwicklungsländer gleichermaßen zu, schreiben die Autoren der Studie.

Mehr als die Hälfte der besonders stark übergewichtigen Menschen lebe in zehn Ländern: Dazu gehören die USA, China, Indien und auch Deutschland. Die Forscher um Marie Ng vom Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) der Universität von Washington stellen ihre Ergebnisse im britischen Journal The Lancet vor.

Als Kriterium für Übergewicht nutzten die Wissenschaftler in ihrer Studie den sogenannten Body-Mass-Index (BMI), der sich aus der Körpergröße und dem Körpergewicht eines Menschen ableitet. Wer einen BMI zwischen 25 und 29,9 hat ist übergewichtig, bei Werten von 30 oder höher spricht man von Fettleibigkeit oder Adipositas. Dabei wird das Gewicht in Kilogramm geteilt durch das Quadrat der Größe (Meter).

„Fettleibigkeit ist ein Problem, das Menschen jeden Alters und Einkommens betrifft - überall“, sagte der IHME-Direktor Christopher Murray. Von den insgesamt 671 Millionen Menschen, die einen BMI von 30 oder höher haben, lebe der größte Anteil in den USA. Den stärksten Anstieg bezüglich Adipositas gab es in den vergangenen drei Jahrzehnten in Ländern des Nahen Ostens, darunter Ägypten, Saudi-Arabien und Oman.

Mit besonderer Sorge sehen die Forscher die Entwicklung, dass auch immer mehr Kinder und Jugendliche übergewichtig oder fettleibig sind. „Wir wissen, dass Adipositas im Kindesalter ernsthafte nachgeschaltete Gesundheitseffekte hat, etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und viele Krebsformen“, sagte die Autorin Marie Ng.

Jedes fünfte Kind in Deutschland übergewichtig

Bei den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland ist der Studie zufolge etwa jeder fünfte übergewichtig, rund jeder zwanzigste ist sogar fettleibig. Bei den Menschen über 20 Jahren ist der Anteil der Deutschen mit zu hohem BMI noch größer. So sind laut der Untersuchung hierzulande rund 64 Prozent dieser Männer und 49 Prozent dieser Frauen übergewichtig.

In einem begleitenden Kommentar zur Studie würdigt Klim McPherson von der Oxford-Universität die Arbeit von Marie Ng und ihren Kollegen. Auch wenn die Autoren aufgrund der großen und inhomogenen Menge an Informationen einige Datenmodellierungen haben vornehmen müssen, verschleiere dies nicht die Wahrheit, die hinter diesen Daten stecke. McPherson ruft die Politik dazu auf, mehr gegen das zunehmende Problem Adipositas zu unternehmen.

Neben falscher Ernährung und zu wenig Bewegung zählen auch bestimmte Medikamente, Stress, Schlafmangel und genetische Veranlagungen zu den Ursachen von Übergewicht und Fettleibigkeit.

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4 Kommentare

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  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    ... "und deshalb bin ich froh das ich kein dicker bin, denn dick sein ist ne quälerei, dicke schwitzen wie die Schweine, stopfen, fressen alles in sich rin"...

  • Dicksein wird von der Lebensmittelindustrie unterstützt. Denn wenn einer 3000 kcal statt 2000kcal ißt am Tag, - macht 50% mehr Gewinne aus. Daher hat die Lebensmittelindustrie auch die Lebensmittelampel zu Fall gebracht, damit nur unverständliche Nährwertangaben in mikrospkopischer Größe auf den Lebensmitteln verbleiben. Da Dicksein eher im Prekariat vorkommt, kann man sich vorstellen, was diese Zielgruppe mit den komplizierten, mikroskopisch kleinen Nährwertangaben anfangen kann.

    • @Gabriel Renoir:

      ".. Da Dicksein eher im Prekariat vorkommt,.."

       

      Soso. In der Studie heißt es aber:

       

      „Fettleibigkeit ist ein Problem, das Menschen jeden Alters und Einkommens betrifft - überall“,...

      • @lichtgestalt:

        Soso, einfach gucken draußen: Die rauchenden übergewichtigen Mütter am Spielplatz: "Dennise, Du hast jetzt mal Funkstille". Frauen aus der niedrigsten Einkommensgruppe haben eine um den Faktor 3 erhöhte Chance, von Adipositas betroffen zu sein im Vergleich zu Frauen aus der höchsten Einkommensgruppe.