Studie zu Hitzetoten: Wenn Schwitzen nicht mehr hilft
Die Erde erwärmt sich, Hitzewellen werden häufiger und stärker. Laut einer Studie dürfte sich der Trend weiter verschärfen – mit tödlichen Folgen.
E in Gutes hat die Erderhitzung ja: Es sterben weniger Menschen an Kälte. Denn 2019 waren das noch etwa 1,3 Millionen Fälle, bei „nur“ rund 350.000 Hitzetoten. Aber die Zahl von Toten und Kranken durch übermäßige Hitze nimmt rapide zu: Seit 1990 um 74 Prozent, bei Kältetoten „nur“ um 31 Prozent.
Jetzt warnt eine neue Studie in der Fachzeitschrift The Lancet davor, dass die Opferzahlen durch Hitzewellen massiv steigen werden, wenn die Erhitzung nicht auf 1,5 Grad bis 2100 begrenzt wird.
Die Forscher warnen vor 17 großen Killern wie Überhitzung, Herz-Kreislauf-Problemen, Lungen- und Nierenleiden oder Diabetes, die durch Hitzestress verschlimmert werden.
Bereits jetzt sei fast die Hälfte der Menschheit „Perioden mit exzessiver Hitze“ ausgesetzt, darunter eine Milliarde Arbeiter, von denen ein Drittel schon hitzebedingte Krankheiten aufweise. Auch Tötungsdelikte und Suizide nehmen ebenso wie Unfälle zu, wenn das Thermometer verrückt spielt.
Kühlen ist energieintensiv – und damit klimaschädlich
Bei jetzigen Emissionstrends werden aber Hitzeperioden in den nächsten Jahrzehnten immer häufiger und länger werden, sagen die Klimamodelle voraus. Dabei wäre die Reduktion von Treibhausgasen aus Kraftwerken, Industrien und Motoren ein doppelter Gewinn: Weniger direkt Kranke und Tote durch Luftverschmutzung, weniger Hitzerekorde, die die Gesundheit belasten.
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Denn das Gegenmittel gegen Hitzestress macht die Sache manchmal nur noch schlimmer: Räume zu kühlen über eine Air Condition frisst Energie, die oft fossil erzeugt wird: 3 Prozent aller CO2-Emissionen, eine Milliarde Tonnen gehen auf das Konto dieser wortwörtlichen Klimaanlagen.
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