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■ Streß & Co.Innere Balance

Die Verordnungen von Antidepressiva und Neuroleptika haben sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Trotz ihres hohen Suchtpotentials gehören Psychopharmaka damit zu den meistverkauften Medikamenten in Deutschland.

Eine Ursache für ihren exzessiven Konsum ist, daß viele Menschen den Belastungen des Alltags nicht mehr gewachsen sind – ganz gleich, ob sie nun unter dem Managersyndrom leiden oder als Arbeitslose ständig in Geldnöten stecken. Eigentlich ist Streß auch eine lebenswichtige Reaktion, die den Menschen zu Höchstleistungen animiert – ein komplexer Mechanismus, in dem das vegetative Nervensystem eine zentrale Rolle spielt und der ursprünglich der raschen körperlichen Mobilmachung bei Bedrohungen diente. Während ein gesundes Maß an Streß durchaus anregend ist, macht ständiger Streß allerdings krank.

Dauerstreß ist ein Verursacher zahlreicher Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Beschwerden, hoher Blutdruck, Gastritis, Darm- und Magengeschwüre, Atemnot, Migräne und Rückenschmerzen.

Erschöpfung, innere Unruhe, allgemein das Gefühl, nicht mehr in der richtigen Balance zu sein – das kennt fast jeder. Aber vielfach werden die Folgen unterschätzt und statt dessen Kaffee und andere Aufputschmittel benutzt, um am Tage fit und leistungsfähig zu sein, oder abends das Schlafmittel, um wenigstens nachts zur Ruhe zu kommen. Zu oft werden auch starke Medikamente gegen Beschwerden eingesetzt, die eigentlich nur Symptome der inneren Unruhe sind.

Durch Medikamentenmißbrauch treten zudem unerwünschte Nebenwirkungen auf, und mittels der Pillen wird nicht selten auch die wirkliche Ursache verdrängt. Als Folge können sogar organische Erkrankungen auftreten, die ohne weiteres vermeidbar gewesen wären, hätte man nur manches schon früher gewußt.

Sicher läßt sich das Gefühl permanenten Stresses nicht so leicht beseitigen – aber eben der Umgang damit verändern. Die Fähigkeit, auf die Belastungen angemessen zu reagieren, ist oftmals der Schlüssel zur Lösung. Streßbewältigungsstrategien oder Entspannungstechniken wie autogenes Training können helfen, besser mit derartigen Lebenslagen fertig zu werden.

Eine neue Broschüre des „Deutschen Forums für Gesundheit“ liefert nun praktische Tips und Ratschläge für den Alltag, erläutert den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Heilmitteln wie Baldrian und Johanniskraut, gibt Hinweise auf die möglichen Folgen typischer Medikamente und zeigt Alternativen auf, um langfristig den Problemen des Alltags gelassener und überlegener entgegentreten zu können. Eine nachhaltige Strategie ist etwa die fortlaufende kritische Überprüfung der eigenen Wahrnehmung und Bewertung von Situationen. Denn Streß ist oft selbstgemacht – viele Probleme sind, 'objektiv‘ und in Ruhe betrachtet, einfacher lösbar. Also: Think positive! Denn nur, wer sich seinen Sorgen gewachsen fühlt, kann sie auch lösen.

Die Broschüre „Zurück zur innren Balance“ kann beim Deutschen Forum für Gesundheit e. V. kostenlos bezogen werden. Anschrift: Bielefelder Str. 5, 40468 Düsseldorf, Tel.: (02 11) 4 79 22 27

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