Streit zwischen dm und Alnatura: dm setzt auf Naturland
Der Drogist baut in Zusammenarbeit mit Naturland seine Bio-Eigenmarke aus. Die Alnatura-Produkte verschwinden aus den Regalen.
Die ersten Produkte der Eigenmarke mit dem Naturland-Zeichen sollen laut dm im Frühsommer in den bundesweit 1.700 Filialen der Kette erhältlich sein. Damit hat sich dm einen relativ starken Partner gesichert: Naturland gehört mit Demeter und Bioland zu den bekanntesten Bioanbauverbänden.
Nach seinen Richtlinien produzieren nach eigenen Angaben 38.000 Erzeuger in 44 Ländern weltweit. Rund 3.000 Betriebe davon sind in Deutschland ansässig. „Das Ziel von Naturland ist es, Bio in die Breite zu tragen“, erklärte Michael Stienen, Geschäftsführer der Naturland Zeichen GmbH. Dafür habe man in dm einen Partner gefunden.
dm sucht also weitere Wege, um seine Eigenmarke zu stärken. Für die hatte sich das Unternehmen sogar mit einem seiner jahrzehntelang engsten Geschäftspartner überworfen: Das Biounternehmen Alnatura hatte bis zur Einführung von dm-Bio einen Großteil seines Umsatzes über die Drogeriemärkte gemacht.
Wiedersehen vor Gericht
Zugunsten der Eigenmarke haben die Karlsruher inzwischen viele der Alnatura-Produkte ausgelistet. Bis Ende März sollen 70 Prozent der Alnatura-Artikel bei dm verschwinden.
Dabei sind die Firmen nicht nur geschäftlich, sondern auch privat miteinander verbunden: dm-Gründer Götz Werner und Alnatura-Chef Götz Rehn sind verschwägert. Doch mittlerweile sind die Unternehmen in zwei Gerichtsprozesse verwickelt, in denen es unter anderem um die Markenrechte an Alnatura und um Mitspracherechte bei den Vertriebspartnern des Biounternehmens geht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Rechtspopulistinnen in Europa
Rechts, weiblich, erfolgreich
Buchpremiere von Angela Merkel
Nur nicht rumjammern
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag
Landesparteitag
Grünen-Spitze will „Vermieterführerschein“
#womeninmalefields Social-Media-Trend
„Ne sorry babe mit Pille spür ich nix“
Frauen in der ukrainischen Armee
„An der Front sind wir alle gleich“