Streikwelle in Deutschland: Bahnen und Flugzeuge stehen still
Neben den Lokführern streiken auch Mitarbeiter des Hamburger Flughafens. Für die nächsten zwei Tage ist mit vielen Ausfällen zu rechnen.
Es gebe einen Notfahrplan für den Regional-, Fern- und S-Bahn-Verkehr. „Wir haben trotzdem massive Einschränkungen. Das steht fest. Aber das, was wir vorbereitet haben, läuft stabil.“ Im Fernverkehr sind rund 20 Prozent der üblichen Züge unterwegs. Am Hamburger Hauptbahnhof hatten die meisten Reisenden den Ausstand in ihre Reiseplanungen übernommen, nur wenige wussten nichts von den Zugausfällen. Die Bahnsteige waren entsprechend wenig voll.
Aushänge wiesen an vielen Orten – wie dem Kundenzentrum – auf die Einschränkungen hin. Die Unternehmen Metronom, Erixx und AKN werden nicht bestreikt, allerdings kann der Ausstand auch auf ihren Verbindungen zu Ausfällen und Verspätungen führen. Der Streik im Personenverkehr der Bahn soll bis Freitag, 13.00 Uhr, dauern. Auch danach werde es aber zu Verzögerungen kommen. Die Bahnsprecherin empfahl Sitzplatzreservierungen für Fahrten am Freitag.
Im seit November laufenden Tarifstreit ist es der fünfte Arbeitskampf. Neben finanziellen Forderungen dreht sich die Auseinandersetzung vor allem um das Thema Wochenarbeitszeit. Die GDL fordert eine Senkung von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne finanzielle Einbußen. Im Güterverkehr der DB Cargo beginnt der Streik bereits am Mittwochabend um 18.00 Uhr und soll bis Freitag um 5.00 Uhr gehen.
Zusätzlich zum Lokführerstreik sind Mitarbeitende des Hamburger Flughafens in einen Ausstand getreten. Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich sowie das Bodenpersonal der Lufthansa hatten bereits am Mittwochabend die Arbeit niedergelegt.
„Es finden am Donnerstag keine Abflüge statt“, teilte der Flughafen auf seiner Internetseite dazu mit. Bei den Ankünften seien ebenfalls Ausfälle und Verspätungen zu erwarten, hieß es. Für Freitag erwartet der Flughafen darüber hinaus viele Umbuchungen, so dass mit stark ausgelasteten Flügen zu rechnen sei.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Rechtspopulistinnen in Europa
Rechts, weiblich, erfolgreich
Buchpremiere von Angela Merkel
Nur nicht rumjammern
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag
#womeninmalefields Social-Media-Trend
„Ne sorry babe mit Pille spür ich nix“
Landesparteitag
Grünen-Spitze will „Vermieterführerschein“
Die Wahrheit
Herbst des Gerichtsvollziehers