Streik im Nahverkehr mit Klima-Bündnis: Busse, U- und Straßenbahnen stehen

In Deutschland streiken am Freitag die Beschäftigten des Nahverkehrs. Fridays for Future will sich jetzt im neuen Bündnis solidarisch zeigen.

Plakat an einem Bus.

Bestreiktes Busdepot der Dresdner Verkehrsbetriebe am 2. Februar Foto: Robert Michael/dpa

BELIN taz | Diesmal kämpfen sie nicht alleine. Für diesen Freitag hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zu einem bundesweiten Warnstreik im Nahverkehr aufgerufen, um in den bisher erfolglosen Tarifverhandlungen neuen Druck aufzubauen. Die Beschäftigten der kommunalen Verkehrsbetriebe kämpfen für neue Tarifverträge. Von Land zu Land unterscheiden sich zwar die Forderungen, doch im Kern sind sie sich einig: Es geht ihnen um bessere Arbeitsbedingungen.

Und womöglich könnte es am Streikposten etwas voller werden als bisher. Fridays-for-Future-Aktivist*innen wollen sich solidarisch zeigen, mit einem offenen Ohr und mit Verpflegung für die Streikenden. Zudem wollen sie mit Social-Media-Kampagnen „versuchen, die allgemein negative Stimmung gegen Streiks ein wenig aufzulösen“, erklärt Daryah Sotoodeh von Fridays for Future. Stehen nach all den Streiks der letzten Wochen diesmal Busse, Straßen- und U-Bahnen still, könnte das Unverständnis auslösen. Viele Menschen betrifft der Streik im Nahverkehr besonders, insbesondere Rent­ne­r*in­nen wie auch Schü­le­r*in­nen und Menschen mit Behinderung.

Unter der Prämisse, dass die Verkehrswende nur gemeinsam mit den Beschäftigten gelingen kann, hatten Fridays for Future und Verdi im vergangenen Jahr das Bündnis Wir fahren zusammen aufgebaut. In einer Petition fordert das Bündnis schon länger Investitionen von jährlich 16 Milliarden Euro für die sozial gerechte Verkehrswende, bessere Arbeitsbedingungen und mehr Personal im Nahverkehr.

Auch bei Greenpeace ging die Petition um. Der internationale Umweltverband wie auch der BUND vertreten die Ansicht, dass gute Arbeitsbedingungen und eine erfolgreiche Verkehrswende zusammenhängen: Zuverlässiger ÖPNV, gute Arbeitsbedingungen, günstige Ticketpreise und weiterer Ausbau – für die Mobilitätswende hinge all das zusammen, erklärt Greenpeace-Verkehrsexpertin Marissa Reiserer der taz. „Eins gegen das andere auszuspielen, funktioniert nicht.“ Dennoch will sie nicht missverstanden werden: „Das geht nicht gegen die Verkehrsunternehmen. Es ist eine politische Frage, dass Verkehrsminister von Bund und Ländern finanzielle Mittel zur Verfügung stellen müssen.“

Mit Ausnahme von Bayern gehen am Freitag viele kommunale Verkehrsbetriebe bundesweit in den Streik, wenn unterschiedlich lange. Während die Beschäftigten der Berliner Verkehrsgesellschaft ihre Arbeit lediglich bis 10 Uhr vormittags niederlegen wollen, streiken viele Verkehrsbetriebe über den gesamten Freitag. Viele Busse in Schleswig-Holstein bleiben sogar von Freitag bis Sonntag stehen.

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