Straßenumbenennung in Berlin-Mitte: Vorkämpfer für Homo-Rechte geehrt
Ein Rassist verschwindet aus dem Straßenbild: Die Einem- wird in Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße umbenannt, nachdem eine Anwohnerklage gescheitert ist.
Bezirksstadträtin Sabine Weißler (Grüne) begrüßte die Gerichtsentscheidung. Mit der Straßenumbenennung werde „auch ein Zeichen gegen die Ehrung eines Antidemokraten und für den Respekt vor dem Kampf für die Emanzipation von Schwulen und Lesben“ gesetzt.
Bereits am 17. Dezember 2013 wurde der Teil der Einemstraße, der im Bezirk Tempelhof-Schöneberg liegt, in Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße umbenannt. Nun kann der Schritt auch für den Straßenteil in Berlin-Mitte vollzogen werden.
Der bisherige Namensgeber Karl von Einem (1853-1934) war ein bekennender Antidemokrat und Verfolger von homosexuellen Männern. Angefangen vom Besuch der Berliner Kadettenanstalt bis zum Höhepunkt seiner Karriere als Preußischer Kriegsminister hatte er den Angaben zufolge sein gesamtes Leben im konservativen Spektrum preußischer Monarchisten und Militaristen verbracht. Mit seinen Ansichten gilt er auch als Wegbereiter des Nationalsozialismus.
Karl Heinrich Ulrichs (1825-1895) war der erste bekannte Vorkämpfer für die rechtliche Gleichstellung von Homosexuellen. Bereits 1867 forderte er auf dem Deutschen Juristentag die Abschaffung antihomosexueller Gesetze.
🏳️⚧️ SHANTAY. YOU PAY. 🏳️🌈
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme. Frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Alle Informationen auf unserer Webseite sind kostenlos verfügbar. Wer es sich aber leisten kann, darf einen kleinen Beitrag leisten. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Einwanderung und Extremismus
Offenheit, aber nicht für Intolerante
CDU-Länderchefs gegen Bundestagsfraktion
Sexuelle Identität entzweit Union
Verkehrswende in Paris
Blick in die Zukunft
Nicht-binärer Geschlechtseintrag
Zweitpass gegen Diskriminierung auf Reisen
Straße wird umbenannt
Berlin streicht endlich das M-Wort
Anschlag auf Pipelines 2022
Tatverdächtiger für Angriff auf Nordstream verhaftet