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Strafzölle auf chinesische E-AutosMercedes-Chef Källenius fordert Verschiebung

Im Oktober stimmten die EU-Staaten dafür, E-Autos aus China mit Strafzöllen zu belegen. Der Mercedes-Chef warnt jetzt vor einer voreiligen Umsetzung.

Warnt davor, E-Autos aus China mit Strafzöllen zu belegen: Ola Källenius, Vorsitzender des Vorstands der Mercedes-Benz AG Foto: Joerg Carstensen/dpa

Berlin afp | Im Streit um zusätzliche Zölle auf Elektroautos aus China hat der Vorstandsvorsitzende der Mercedes-Benz Group AG, Ola Källenius, eine Verschiebung der umstrittenen Maßnahme gefordert. „Wir brauchen mehr Freihandel statt neuer Handelshemmnisse. Deshalb ist eine Lösung wichtig, die sowohl der EU als auch China gerecht wird“, sagte Källenius der Bild-Zeitung (Montag).

Die Verhandlungen für eine solche Lösung bräuchten Zeit. „Um sie nicht zu gefährden, sollte die EU die Vollstreckung der geplanten Zölle verschieben“, forderte Källenius. Die Konzerne müssten international wettbewerbsfähig sein. Dabei würden neue Zölle nicht weiterhelfen, betonte der Mercedes-Chef.

Anfang Oktober hatte eine Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten für die Zollaufschläge gestimmt – die Bundesregierung votierte auf Druck der deutschen Autoindustrie gegen die Zölle. Die Zusatzzölle von bis zu 35,5 Prozent sollen spätestens Ende Oktober für fünf Jahre in Kraft treten. Die deutschen Autobauer fürchten entsprechende Gegenzölle aus China, falls die EU die Strafzölle umsetzt.

Gegenzölle könnten Autoindustrie hart treffen

Auch der Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer warnt vor chinesischen Gegenzöllen. „Es wird eine sehr böse Überraschung für die deutschen Autobauer, wenn die Chinesen Gegenzölle auf die Verbrenner aus Europa erheben“, sagte der Wirtschaftswissenschaftler und Direktor der CAR-Center Automotive Research Bochum im Interview der Mediengruppe Bayern (Montag). „Dann können sie ihren Laden in China zumachen. Damit rutschen die wichtigen Gewinne in den Keller, Werksschließungen kommen, denn es werden weniger teure und hochprofitable Neuwagen in Deutschland für China produziert.“

Und ohne Gewinne könnten die Autobauer nicht investieren, führte Dudenhöffer aus. „Die Zölle sägen den Ast ab, auf dem wir sitzen“, betonte er.

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5 Kommentare

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  • Man muss dem Mercedes Chef da einfach nur Recht geben: Deutsche Autos müssen auch ohne Subvention im chinesischen Markt und auch anderswo bestehen können. Es müssen halt die Autos gebaut werden, die von den Kunden gekauft werden und man muss deshalb die Wünsche der jeweiligen internationalen Kundschaft beachten. Wenn in China rosa Autos mit Plüsch auf dem Armaturenbrett und ein Touchscreen an der Windschutzscheibe gewünscht, dann wird für diesen Markt halt sowas gebaut und der deutsche Kunde kriegt sein 600 PS und 350 km/h Gerät mit Wurzelholzintarsien.

    Unflexibel auf Marktwünsche reagieren und für alle die gleichen Dinger bauen, das geht halt nicht mehr. Und da ist es egal, ob E , Hybrid oder reinrassiger Verbrenner.

    Insofern ist das Verbrennerverbot in der EU ein extremes Hindernis, solange weltweit eben bis auf weiteres Verbrennungsmotoren gefragt sein werden (und das sind sie, das fängt nicht nur in Albanien an über Iran, Turkmenistan und in Afrika/Südamerika auch). Die Hersteller müssen für den weitweiten Markt Verbrennungsmotoren bereit stellen und natürlich auch entwickeln, im europäischen Markt dürfen sie das nicht mehr. Das ist ein politisch lösbares Problem.

    • @EIN MANN:

      Dazu müsste man den Markt ja wahrnehmen.



      Natürlich gibt es deutsche Kunden die sich ein 600 PS und 350 km/h Gerät mit Wurzelholzintarsien wünschen.

      Aber die paar kann sogar der Mann vom Sägewerk an einer Hand abzählen.

  • Tja, die deutsche Autoindustrie wurde Jahrzehnte lang von den deutschen Regierungen gepampert und natürlich auch subventioniert.



    Was tat man: Sich auf dem Verbrennermotor ausruhen, fette Protzkarren den kleinen, umweltfreundlicheren Modellen vorziehen, Abgaswerte schönen und beim E-Auto auch noch diesen Kurs fortsetzen.

    Wer um aller Welt braucht ein E-Auto mit über 800 PS ?

  • Einfach beginnen, die -zig Milliarden jährlich an den Auto-Komplex in die andere Richtung, nämlich mal _an die Allgemeinheit fließen zu lassen.



    Also Zuschüsse, direkt wie indirekt, stoppen. Umweltschäden insbesondere endlich angemessen besteuern. Eine korrekte Einpreisung von CO2 und Immissions-Dreck lässt den Verbrenner noch rascher zum Ausrollmodell werden.

    Zölle nimmt man da einfach hin, schon, um sich von den Rotchinesen nicht ausspielen zu lassen.

    • @Janix:

      Wie gut das funktioniert sieht man ja aktuell in Grünheide ...