Stärkung des Bahnschienennetzes: Auferstanden aus Ruinen
Das Schienennetz ließe sich um Tausende Kilometer vergrößern, wenn stillgelegte Strecken wiederbelebt würden. Beispiele gibt es schon.

Damit könnten zahlreiche Lücken im deutschen Schienennetz geschlossen und die steigenden Passagierzahlen besser bewältigt werden.
Die Verbände machten bundesweit 186 Streckenabschnitte aus, die in den vergangenen Jahrzehnten stillgelegt wurden und bei denen es sich lohne, sie künftig wieder in Betrieb zu nehmen. Die ausgewählten Abschnitte sind zwischen einem und 60 Kilometer lang. Nähme man sie alle wieder in Betrieb, ließe sich das gesamte deutsche Schienennetz um 8 Prozent erweitern, sagte ein VDV-Sprecher.
Derzeit nicht mehr genutzte Bahnstrecken wieder in Betrieb zu nehmen, könnte ein Schritt zur Umsetzung des Projekts „Deutschland-Takt“ sein, mit dem das Bundesverkehrsministerium die Schiene stärken will. Das Zugfahren soll so pünktlicher und schneller werden, das Erreichen der Anschlüsse direkter und verlässlicher. Außerdem könnten die Gleis-Reaktivierungen dem im Koalitionsvertrag der Bundesregierung festgelegten Ziel entgegenkommen, die Fahrgastzahlen bis 2030 zu verdoppeln, betonte VDV-Präsident Ingo Wortmann.
Es gibt schon erfolgreiche Vorbilder
Die beiden Bahnverbände weisen zudem darauf hin, dass es in den letzten Jahren bereits eine Reihe erfolgreicher Schienenwiederbelebungen gab. „Zahlreiche reaktivierte Verbindungen werden außerordentlich gut angenommen. Die beeindruckenden Erfolge zeigen, welch gute Zukunft die Eisenbahn in Deutschland mit dem nötigen politischen Willen hat.“
Dirk Flege, Allianz pro Schiene
Laut Berechnungen der Allianz pro Schiene wurden zwischen 1994 und 2019 insgesamt 827 Kilometer an Verbindungen für den Personenverkehr und 359 Kilometer für den Güterverkehr wieder in Betrieb genommen. Allerdings sind in diesem Zeitraum laut Deutschland-Karte der Allianz pro Schiene mit über 3.600 Kilometern deutlich mehr Strecken im Personenverkehr abbestellt als reaktiviert worden, auch beim Güterverkehr.
Insgesamt hat das Schienennetz derzeit eine Streckenlänge von rund 38.500 km – im Bahnreform-Jahr 1994 waren es noch 44.600 km. „Dieser Schrumpfprozess muss endlich gestoppt werden“, forderte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Berlinale-Rückblick
Verleugnung der Gegenwart
Donald Trump zu Ukraine
Trump bezeichnet Selenskyj als Diktator
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?