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Soziologin über Obdachlosigkeit„Gewalt steigt in sozialen Krisen“

Gewalt gegen Obdachlose nimmt zu. Hier müssten soziale Krisen und autoritäre Strukturen zusammengedacht werden, sagt die Soziologin Saskia Gränitz.

Schlafplatz eines Obdachlosen in Freiburg Foto: Winfried Rothermel/imago
Volkan Ağar
Interview von Volkan Ağar

taz: Frau Gränitz, Sie forschen zum Thema Obdachlosigkeit. Zuletzt haben immer wieder Gewalttaten gegen obdachlose Menschen für Empörung gesorgt. Vor ein paar Wochen erst haben zwei junge Männer in Aschaffenburg eine halbe Stunde lang auf eine obdachlose Person eingeprügelt und ihre Tat sogar gefilmt. Warum greifen Menschen andere schutzlose Menschen in Not an?

Saskia Gränitz: Man könnte diese Gewalt psychoanalytisch fassen als Ergebnis von Projektionen: Wir sehen an jemandem eine Schwäche, die wir bei uns selbst nicht zulassen können. Weil wir uns selbst nicht zugestehen, im Leben auch einmal zu scheitern, müssen wir diese Schwäche verfolgen. Gerade in autoritären Konstellationen, ob in Kleingruppen oder größeren gesellschaftlichen Kontexten, passiert das.

Im Interview: Saskia Gränitz

ist Soziologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main. Psychoanalytische Sozialpsychologie und die Wohnungskrise gehören zu Ihren Forschungsschwerpunkten. Im März 2024 erschien von ihr „Bilder der Wohnungsnot. Ideologische Phantasmen in der Geschichte der Fürsorge“ im Psychosozial-Verlag.

taz: Laut Angaben des Bundesinnenministeriums (BMI) ist die Gewaltkriminalität gegen obdachlose und wohnungslose Menschen von 2018 bis 2023 um 36,8 Prozent gestiegen. Allein im letzten Jahr wurden 885 Gewalttaten registriert. Wie erklären Sie sich das?

Gränitz: Das sind ja nur die offiziellen Zahlen. Es gibt einen Graubereich, weil sich Betroffene aus Angst oft nicht bei der Polizei melden. Die Gewalt steigt in sozialen Krisen: In den Neunziger- und Nullerjahren, also im Zuge der Vereinigung, gab es bundesweit rassistische Gewalttaten, aber speziell in Ostdeutschland bis in die Nullerjahre auch viele Morde an obdachlosen und alkoholkranken Menschen. Die Stimmung war aufgeheizt durch die Hartz-Reformen und sozialchauvinistische Mediendebatten über Menschen, die vermeintlich nicht arbeiten wollen. Wenn es heute einen Anstieg bei Gewalttaten gegen obdachlose Menschen gibt, dann auch im Kontext einer gesellschaftlichen Vielfachkrise, die viele ökonomisch spüren und die zu einer Verrohung führt.

taz: Warum sind es oft junge Männer, die Obdachlose angreifen?

Gränitz: Es gibt eine männliche Selbstwahrnehmung, die den eigenen Körper als Panzer versteht. Man stellt Härte her und kultiviert diese, indem man bestimmte abgewehrte Selbstanteile projiziert und etwa Frauen misogyn abwertet. Alles, was einem dann zu nahe kommt und diesen Körperpanzer zu zerbrechen droht, Schwäche zum Beispiel, wird als Bedrohung wahrgenommen und gewaltsam bekämpft.

taz: Sie forschen zu rechter Gewalt im Zuge der ostdeutschen Transformation und zu Ressentiments gegen Obdachlose im gesamtdeutschen Kontext. Wie hängen diese Themen zusammen?

Gränitz: Damals ist eine Generation unter besonderen biografischen Bedingungen in die Wende gestolpert. Sie hatte gerade den Kindergarten oder die Schule abgeschlossen, als sie in eine Konstellation kam, die ihr niemand erklären konnte. Die Elterngeneration hatte keine Ahnung von dem, was kommt. Alle waren überfordert. Die Kinder sind in vielen Punkten ohne Elternfiguren aufgewachsen, obwohl ihre Eltern physisch präsent waren. Aber sie waren sehr mit sich selbst beschäftigt. Es entstanden leere Räume, die zu rechten Räumen wurden, wo Jugendliche Rückhalt in autoritären Gruppenstrukturen suchten. Damit wollten sie Ordnung ins Chaos bringen.

taz: Welchen Einfluss hat das Elternhaus auf das gewalttätige Verhalten junger Menschen?

Gränitz: Es hilft, psychologische und soziale Faktoren zusammenzudenken. Wenn Menschen gewalttätig werden, dann nicht nur wegen der Erziehung, sondern immer in einer gesellschaftlichen Situation, in der diese wirkmächtig wird. Die Abwesenheit von Eltern meint im Ostdeutschland der 1990er Jahre nicht unbedingt, dass diese wirklich weg waren. Es geht auch um prekäre Lebensverhältnisse. Eltern können abwesend sein, weil sie depressiv sind. Wenn die Mutter für mehrere Wochen in eine Klinik verschwindet, ohne dass jemand den Kindern erklärt, warum. Die Kinder haben dann keine Sprache für das, was passiert. Wenn man keine Sprache für die eigenen Affekte hat, verfällt man ins Agieren, also man handelt, ohne zu denken. Gewalt kann nicht allein auf gewalttätige Eltern zurückgeführt werden. Während ein Kind mit einem autoritären Vater, der es schlägt, noch eine Art Beziehung hat, entwickeln Kinder ohne anwesende Eltern oft gar kein Gefühl für Beziehungen. Sie können keine Beziehungen aufbauen und nicht gut trennen zwischen sich selbst und anderen Personen. Beides kann Nährboden für Autoritarismus sein.

taz: Lässt sich das problematische Verhältnis zu Autoritäten auf die politische Ebene übertragen?

Gränitz: Die alten „Volksparteien“ verlieren an Zustimmung, eine autoritäre Partei gewinnt diese dazu. Nicht nur im Osten. Es gibt Menschen, die können schwache Autoritäten nicht ab. Sie bringen diese alten Autoritäten deshalb zu Fall und suchen sich neue Autoritäten, die wiederum irgendwann auch als zu schwach erscheinen und ersetzt werden müssen. Das ist eine Grundstruktur des autoritären Habitus.

taz: Die Zahlen des BMI zeigen auch, dass die Gewalt gegen Frauen, die obdach- oder wohnungslos sind, in den vergangenen fünf Jahren um 46,2 Prozent gestiegen ist. Stärker als bei Männern mit 34,8 Prozent. Sind Frauen besonders betroffen von der Gewalt?

Gränitz: Frauen sind in der Forschung zur Obdachlosigkeit lange nicht vorgekommen. Man hat gedacht, es gibt gar keine weiblichen Obdachlosen. Auch Hilfesysteme waren nur auf Männer ausgerichtet, denn Frauen organisieren ihre Obdachlosigkeit oft eher so, dass sie nicht sichtbar sind, auch für den Staat und die Behörden. Sie wollen nicht auffallen. Damit sind sie besonders verwundbar.

taz: Hilft ein historischer Blick, um die heutige Gewalt gegen obdachlose Menschen zu verstehen?

Gränitz: Im Nationalsozialismus gab es eine Opfergruppe, die lange nicht als solche anerkannt wurde. Diese Menschen wurden mit schwarzem Winkel markiert und als „Asoziale“ verfolgt. Das waren obdachlose oder alkoholkranke Menschen, aus antiziganistischen Motiven verfolgte Personen, aber auch Sexarbeiterinnen. Hier wurden viele verschiedene Feindbilder zusammengewürfelt. Den Nazis selbst war nicht ganz klar, wo die Grenzen dieser Gruppe verlaufen. Wenn wir die Gewalt der Gegenwart verstehen wollen, müssen wir uns fragen, inwiefern Ideologien der NS-Zeit heute fortwirken. Vorstellungen wie „Wer nicht arbeitet, bekommt auch keine Hilfe!“ Oder Ideen der Eugenik, die besagen, dass manches Leben lebenswerter sei als anderes. Da sind wir an manchen Punkten gar nicht weit weg heute. Viele Affekte, die zu Gewalttaten führen, haben eine lange Geschichte. Sie liegen in Familien begraben, in denen nie über den Nationalsozialismus und die eigene Täterschaft gesprochen wurde.

taz: Wie könnte ein besserer Umgang mit Obdachlosigkeit aussehen?

Gränitz: Auch obdachlose Menschen sind obdachlos geworden, nicht obdachlos geboren. Das wird ausgeblendet. Wenn Menschen den Zusammenhang zwischen ihren Erfahrungen und dem Leid von obdachlosen Menschen erkennen würden, wäre ein anderer Umgang möglich. Es geht darum, die Krisen der anderen mit der eigenen Krise und der großen gesellschaftlichen Krise zusammenzudenken. Natürlich ist es problematisch, dass der Wohnungsmarkt kapitalistisch organisiert ist. Obdachlosigkeit ist auch eine Frage von Regulierung. Würde man Eigentumsverhältnisse umstrukturieren, hätten die Kommunen mehr Wohnungsbestände und mehr Handlungsfähigkeit. Davon sind wir gar nicht so weit weg: Die Wohngemeinnützigkeit ist zurück und es kommt nun darauf an, sie in der Breite durchzusetzen, um das Abschmelzen der Sozialwohnungsbestände zu stoppen. Und in Berlin entsteht gerade von unten, aus der sozialen Bewegung heraus, ein Vergesellschaftungsgesetz. Schwieriger ist es mit den tiefenpsychologischen Strukturen, die uns von der frühen Kindheit an prägen und unser Handeln beeinflussen. Aber wenn man gesellschaftliche Krisen entschärft, verspüren Menschen zumindest weniger den Druck, auf autoritäre Bewältigungsmuster zurückzugreifen.

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8 Kommentare

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  • Übrigens wollte ich noch aus sicherer Quelle mit anführen, dass gerade der führende Wohlfahrtsverband Caritas in Berlin bei ihren Mietern (altengerechtes Wohnen) alle drei Jahren die Miete bis zum Anschlag erhöht. Dabei möchte man doch offiziell Wohnungslosigkeit vermeiden und bietet so viele Anlaufstellen für Betroffene ;) Der Gier sind einfach keine Grenzen gesetzt, nicht mal bei der Kirche! Vielleicht könnte ein mutiger Pressevertreter mal in dieser Hinsicht Recherchen anstellen? Es wird Zeit solchen Verbänden mal auf die Finger zu schauen ;)

  • Gränitz: "Frauen sind in der Forschung zur Obdachlosigkeit lange nicht vorgekommen. Man hat gedacht, es gibt gar keine weiblichen Obdachlosen."

    Erst gestern bin ich in der U-Bahn wieder einmal von einer weiblichen Obdachlosen "angebettelt" worden. Momentan gebe ich nur noch obdachlosen Frauen etwas Geld; nicht weil ich mit den männlichen Obdachlosen kein Mitleid habe, sondern weil mir das langsam zu viel wird, und ich nach einer Fahrt mit dem ÖPNV 'nicht selbst arm' dastehen will.

    Man muss sich das einmal vor Augen halten. Frauen, oftmals sogar im hohen Alter, sind in diesem reichen Land obdachlos und müssen auf der Straße leben, aber kein Politiker in Deutschland schämt sich dafür. Von welcher "Würde" spricht man in Art. 1 GG eigentlich, wenn sogar Frauen bei uns in Deutschland schon obdachlos auf der Straße sitzen und betteln müssen?

    Und die Gewalt gegen Obdachlose nimmt auch immer mehr zu, da man Obdachlose wohl nicht mehr als "echte" Bürger ansieht. Was ist in diesem Land eigentlich los? Es wird sich aber leider nichts ändern, sondern ganz im Gegenteil, die Armut und damit auch die Obdachlosigkeit wird ansteigen, genauso wie der DAX für die Reichen immer mehr ansteigen wird.

    • @Ricky-13:

      Hallo Ricky, hier in Berlin sehe ich immer mehr obdachlose Frauen, auch sehr junge Frauen. Meiner Meinung liegt das am Sozialsystem. So werden z.b. die Mieten bei Bürgergeldempfängern nicht voll übernommen, weil die Mieten zu hoch sind. Die Berechnung der angemessenen Miethöhe ist viel zu gering angesetzt, solche Wohnungen stehen in ganz Deutschland nicht zur Verfügung. Auch sind viele Rentner vom gleichen Problem betroffen, wo das Geld für Miete und Essen nicht mehr ausreicht und die Menschen auf der Straße landen. Hinzu kommt noch dieses nach unten treten verschiedener Politiker. Bei Aussagen wie Bürgergeld kürzen, komplett verweigern usw. könnte ich echt zum Wutbürger mutieren. Die Schere zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander. Die Reichen interessieren sich dafür nicht, man gönnt sich lieber eine neue Armbanduhr für mehrere Millionen oder einen Spaziergang im Weltall. Die Menschheit ist nicht mehr menschlich, es schmerzt in so einem kranken System zu leben und nichts verändern zu können.

      • @Aida Rainfall:

        *Die Berechnung der angemessenen Miethöhe ist viel zu gering angesetzt, solche Wohnungen stehen in ganz Deutschland nicht zur Verfügung.*

        Das ist vollkommen richtig was Sie da schreiben, aber die Sozialbehörde und unsere Politiker wissen das anscheinend immer noch nicht.

        Jahrelang wurden Hartz4-Bezieher aus ihren Wohnungen gedrängt, weil die Wohnung für das Amt zu "teuer" ist (Mietkostensenkung) und jetzt geht es mit den Bürgergeldempfängern so weiter. Der Staat "hilft" also sogar noch kräftig mit, damit die Obdachlosigkeit in Deutschland noch mehr ansteigt. Aber zum Glück gibt es ja genügend Parkbänke, wo der obdachlos gewordene Bürger dann 'nächtigen' kann, wenn die "Sozialbehörde" ihn/sie aus der Wohnung 'hinauskomplimentiert' hat.

        Rentnerarmut, Kinderarmut, Bürgergeld-(Hartz5)-Armut und ca. 1000 Tafeln (an denen mittlerweile jeden Monat schon 2 Millionen arme Menschen anstehen müssen um nicht zu hungern), sowie ca. 50.000 Obdachlose die auf der Straße schlafen müssen, gibt es für unsere "Volksvertreter" anscheinend nur in anderen Ländern.

        • @Ricky-13:

          Hi Ricky,



          ich glaube das ist gewollt so! Die Berichte der Zustände häufen sich ja und vermutlich müsste man eine Sammelklage beim Sozialgericht einreichen, damit die tatsächlichen Wohnkosten korrekt berechnet werden und auch voll übernommen werden. Hier ein weiterer Artikel aus dem Netz: www.gmx.net/magazi...er-zahlen-39995208



          Es kann und darf so nicht bleiben! In ein paar Jahren gehen die Menschen in Rente, welche in den 80er und 90er Jahren nicht so viel Einkommen hatten. Die fallen dann ganz automatisch in die Grundsicherung. Allein der Satz für Strom in Höhe von 45 € im Monat ist ein Witz.... den Stromanbieter suche ich auch noch ;) Und der Tagessatz für Lebensmittel..... 195,36 : 30 = 6,50 € pro Tag für Frühstück, Mittag und Abendessen ;) Dafür bekommt man nicht mal ein Brot und ein Päckchen Butter! Die lieben Politiker sollen das mal vormachen, wie man mit so wenig Geld überleben soll ;) Oder man entlässt halt mal ein paar realitätsferne Politiker, das würde die Staatskassen deutlich entlasten! So viel Geld lässt sich bei den Bedürftigen jedenfalls nicht einsparen. Ich sehe da Potenzial ;)

          • @Aida Rainfall:

            *Es kann und darf so nicht bleiben!*

            Es wird aber so bleiben, denn arme Menschen haben keine Lobbyvertreter und auch kein Geld für teure Anwaltskanzleien. Außerdem kann man mit armen Bürgergeldempfängern (die auch gerne als ungebildete Faulpelze hingestellt werden) sehr gut von den Reichen ablenken, die in ihrem Privatjet 'klimaschädlich' übers Wochenende nach Sylt fliegen und kaum Steuern in diesem Land zahlen müssen.

            Aber es geht in diesem taz-Artikel ja um Obdachlose und nicht um die reichen Schmarotzer. Es gibt immer mehr obdachlose Menschen (von jung bis alt) in Deutschland, die den steigenden Mietpreisen und der Willkür der Sozialbehörde zum Opfer gefallen sind, aber die Politiker interessieren sich anscheinend nicht mehr für die kleinen Bürger. In Deutschlands Großstädten fehlen zwei Millionen bezahlbare Wohnungen, gebaut werden aber nur noch teure Eigentumswohnungen.

            Die Armut erblickt man aber nicht nur in Großstädten wie Berlin und Hamburg, sondern auch in Kleinstädten. Als ich kürzlich in Münster war, da wurde mir beim Anblick der vielen Obdachlosen, die überall in der schönen Altstadt saßen, ganz anders. Ich kam mir vor wie im Mittelalter - überall arme "Bettler".

            • @Ricky-13:

              Also ich glaube nicht dass das so bleibt. Der Zustand führt irgendwann man zu sozialen Ausschreitungen! Wenn ich auf der Straße sitzen würde, würde ich regelmäßig Gebrauch von einer kostenlosen Unterkunft und Vollpension in der JVA Gebrauch machen. Da man so viele Menschen vermutlich auch dort nicht dauerhaft unterbringen kann, wird die Politik wohl irgendwann mal das Problem in Angriff nehmen müssen! Die Bilder von Armut und Obdachlosigkeit in einem reichem Land wir Deutschland sind untragbar! Wohnen ist ein Grundrecht! Maslowsche Bedürfnishierarchie ganz unten!

              • @Aida Rainfall:

                *... zu sozialen Ausschreitungen!*

                Ja, das glaube ich ja auch, aber das wird wohl noch lange dauern, denn der Deutsche ist und war immer ein Duckmäuser. Der Deutsche sagt sich, "Man kann eben nichts an der sozialen Ungerechtigkeit in diesem Land ändern" und dann geht er am nächsten Tag für ein paar Euro brav zur Arbeit, damit sein Chef sich den neuesten 'Aston Martin' bestellen kann. Oder er lässt sich als Hartz5/Bürgergeld-Empfänger sogar noch das mickrige Existenzminimum von einer "Behörde" sanktionieren, die nur noch die Arbeitslosigkeit und die Armut in Deutschland verwaltet. Und die Zahl der Obdachlosen steigt auch immer mehr in diesem reichen Land an.

                Ich schreibe hier in der TAZ schon seit 10 Jahren Leser-Kommentare über Obdachlosigkeit und soziale Ungerechtigkeit, aber ich sehe, dass es immer schlimmer für arme Menschen in diesem Land wird. Das ist leider die bittere Realität, und die wird wohl noch lange fortbestehen.

                Sie schreiben, dass Sie in Berlin wohnen. 2019 hatte man die Obdachlosen Berlins gezählt. Hat diese "Zählung" irgendetwas Positives für die obdachlosen Menschen gebracht oder war das nur wieder eine sinnlose Statistik, die in der Schublade verschwindet?