Sozialproteste in Brasilien: Demonstranten stürmen Stadtrat
Die Proteste in Brasilien reißen nicht ab. In Rio de Janeiro fordern Demonstranten den Rücktritt des Gouverneurs. Die Polizei setzt Pfefferspray ein.
RIO DE JANEIRO afp/dpa | Die Sozialproteste in Brasilien gehen weiter. In Rio de Janeiro besetzten Dutzende Demonstranten am Donnerstagabend (Ortszeit) zeitweise das Gebäude der Stadtverordnetenversammlung im Zentrum der Sechs-Millionen-Metropole sowie das Regionalparlament, wie örtliche Medien berichteten.
Die Polizei habe Pfefferspray gegen die Eindringlinge eingesetzt. Es sei aber niemand verletzt worden. Die Demonstranten forderten den Rücktritt von Gouverneur Sérgio Cabral.
Proteste gab es auch in dem rund 400 Kilometer entfernten São Paulo. Dort versuchte eine kleine Gruppe Demonstranten, in das bekannte Krankenhaus Sírio-Libanês einzudringen, wo auch Prominente und Politiker behandelt werden. Die Teilnehmer protestierten gegen die schlechte öffentliche Gesundheitsversorgung in Brasilien.
In dem Land gibt es seit rund zwei Monaten Sozialproteste. Im Juni waren Millionen Menschen auf die Straßen gegangen, um gegen Korruption und Verelendung zu protestieren. Der Zorn der Demonstranten richtet sich auch gegen Milliardenausgaben des Staats für Großereignisse wie die Fußballweltmeisterschaft im kommenden Jahr und die Olympischen Sommerspiele im Jahr 2016.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!