Sotschi 2014 – der elfte Abend: Bittere Kollision, Medaillen futsch
Die Nordischen Kombinierer behindern sich in der entscheidende Rennphase selbst – und holen nur Bronze. Holland dominiert weiter den Eisschnelllauf.
Der Wettkampf des Abends: Südkoreas Shorttrack-Läuferinnen Cho Ha-Ri, Kim Alang, Park Seung-Hi und Shim Suk-Hee haben mit der Staffel über 3.000 Meter Gold geholt. Die vier Asiatinnen sicherten sich damit die fünfte von sieben Goldmedaille seitdem die Entscheidung olympisch ist.
In Vancouver vor vier Jahren hatte sich noch China durchgesetzt. In der finalen Rennphase sah es erst so aus, als könnten die favorisierten Chinesinnen erneut davonfahren. Allerdings zog Shim Suk-Hee in der letzten Runde noch vorbei. Silber also für China, Bronze für Kanada.
Allerdings wurden die chinesische Staffel später disqualifiziert und die Italienerinnen – zuvor durch einen Sturz vermeintlich schon aus dem Medaillenrennen ausgeschieden – nahmen doch noch Edelmetall mit.
Die AthletIn des Abends: Der schnellste Mann der Eislaufbahn ist Jorrit Bergsma für die Niederlande. Beim 10.000 Meter-Lauf der Männer gewann der 28-jährige Gold. Er ist die Strecke in 12:44,45 Minuten gelaufen. Im folgten seine Teamkollegen Sven Kramer (12:49,02 Minuten) und Bob de Jong (13:07,19) die Silber und Bronze gewannen.
Es ist nicht Bergsmas erste Medaille: Beim 5.000-Meter-Skating erhielt Bergsma Bronze. Doch das fand der Niederländer nicht genug. Auf Twitter postete er nach der Medaille: „Ich lief für Gold, es wurde nur Bronze. Vielen Dank allen für die Glückwünsche und die netten Mails!“. Der deutsche Patrick Beckert wurde Sechster. (BED)
Das Drama des Abends: War das ärgerlich! Da sind überraschend drei deutsche nordische Kombinierer auf den letzten Metern beim entscheidenden Rennen über 10 km in aussichtreicher Position unterwegs und dann geraten Johannes Rydzek und Fabian Rießle mit ihren den Langlaufskiern aneinander. Rydzek stürzt und ist raus aus dem Medaillenrennen.
Kurz danach ziehen die Norweger Joergen Graabak und Magnus Moan im Sprint vorbei und sammeln Gold und Silber ein. Fabian Rießle holte noch vor dem dritten Deutschen in der Spitzengruppe, Björn Kircheisen, Bronze. Der angeschlagen in den Wettkampf gegangene Erik Frenzel wurde am Ende Zehnter. Auch, wenn sich Rießle und Rydzek im Ziel anmotzten, beruhigten sich beide letztlich wieder. Nun gilt der Fokus dem Team-Wettkampf am Donnerstag.
Weitere Entscheidungen (Medaillien):
Biathlon, Männer, 15 km Massenstart:
Gold: Emil Hegle Svendsen (Norwegen) 42:29,1 Min./0 Schießfehler
Silber: Martin Fourcade (Frankreich) + 0:00,0/1
Bronze: Ondrej Moravec (Tschechien) + 0:13,8/0
***
Ski-Freestyle, Männer, Halfpipe:
Gold: David Wise (USA) 92,00 Pkt.
Silber: Mike Riddle (Kanada) 90,60 Pkt.
Bronze: Kevin Rolland (Frankreich) 88,60 Pkt.
***
Weitere Wettkämpfe:
Shorttrack, Männer, 500 m, Vorläufe (1-2 im Viertelfinale):
1. Lauf: 1. Park Se-Yeong (Südkorea) 41,566 Sek.; 2. Satoshi Sakashita (Japan) 41,629
2. Lauf: 1. Charle Cournoyer (Kanada) 41,180 Sek.; 2. Freek van der Wart (Niederlande) 41,190
3. Lauf: 1. Liang Wenhao (China) 41,647 Sek.; 2. Lee Han-Bin (Südkorea) 41,982
4. Lauf: 1. Han Tianyu (China) 41,592 Sek.; 2. Wladimir Grigorjew (Russland) 41,883
5. Lauf: 1. Victor An (Russland) 41,450 Sek.; 2. Jon Eley (Großbritannien) 41,554
6. Lauf: 1. Wu Dajing (China) 41,712 Sek.; 2. Viktor Knoch (Ungarn) 42,261
7. Lauf: 1. Olivier Jean (Kanada) 41,616 Sek.; 2. John Robert Celski (USA) 41,717
8. Lauf: 1. Sjinkie Knegt (Niederlande) 41,235 Sek.; 2. Semen Jelistratow (Russland) 41,355; 3. Robert Seifert (Dresden) 41,624
***
Shorttrack, Frauen, 1000 m, Vorläufe (1-2 im Viertelfinale):
1. Lauf: 1. Li Jianrou (China) 1:31,187 Min.; 2. Jessica Smith (USA) 1:31,359
2. Lauf: 1. Park Seung-Hi (Südkorea) 1:31,883 Min.; 2. Emily Scott (USA) 1:32,585
3. Lauf: 1. Valerie Maltais (Kanada) 1:28,771 Min.; 2. Yui Sakai (Japan) 1:29,824
4. Lauf: 1. Shim Suk-Hee (Südkorea) 1:31,046 Min.; 2. Marie-Eve Drolet (Kanada) 1:31,273
5. Lauf: 1. Kim Alang (Südkorea) 1:31,640 Min.; 2. Fan Kexin (China) 1:31,713
6. Lauf: 1. Arianna Fontana (Italien) 1:32,983 Min.; 2. Veronique Pierron (Frankreich) 1:33,022
7. Lauf: 1. Elise Christie (Großbritannien) 1:30,588 Min.; 2. Patrycja Maliszewska (Polen) 1:32,975
8. Lauf: 1. Deanna Lockett (Australien) 1:34,845 Min.; 2. Veronika Windisch (Österreich) 1:36,018
***
Eishockey, Frauen, Spiel um Platz 5:
Finnland - Russland 4:0 (2:0,0:0,2:0)
***
Eishockey, Männer, Qualifikation Viertelfinale:
Slowenien - Österreich 4:0 (2:0,1:0,1:0)
Russland - Norwegen 4:0 (0:0,2:0,2:0)
***
Zweierbob, Frauen, Stand nach 2 Läufen:
1. Elana Meyers/Lauryn Williams (USA) 1:54,89 Min. (57,26/57,63 Sek.); 2. Kaillie Humphries/Heather Moyse (Kanada) 1:55,12 (57,39/57,73); 3. Jamie Greubel/Aja Evans (USA) 1:55,45 (57,45/58,00); 4. Elfje Willemsen/Hanna Emilie Marien (Belgien) 1:55,94 (57,92/58,02); 5. Sandra Kiriasis/Franziska Fritz (Stuttgart/Riesa) 1:56,03 (57,95/58,08); 6. Esme Kamphuis/Judith Vis (Niederlande) 1:56,04 (57,94/58,10); 7. Olga Stulnewa/Ljudmila Udobkina (Russland) 1:56,27 (58,03/58,24); 8. Cathleen Martini/Christin Senkel (Oberbärenburg/Meiningen) 1:56,41 (57,99/58,42); 9. Anja Schneiderheinze/Stephanie Schneider (Erfurt/Meiningen) 1:56,47 (58,17/58,30); 10. Fabienne Meyer/Tanja Mayer (Schweiz) 1:56,52 (58,18/58,34)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!